Austin-Sieger Marc Marquez: "Ich konnte den Druck spüren"

Honda-Pilot Marc Marquez bleibt in Austin ungeschlagen und holt in der WM deutlich auf: "Vielleicht der wichtigste Sieg von denen, die ich hier einfahren konnte"

(Motorsport-Total.com) - Neun MotoGP-Siege auf amerikanischem Boden, davon fünf in Austin: Damit ist Marc Marquez der unbestrittene US-King unter den MotoGP-Fahrern. Am Sonntag stockte der Honda-Pilot seine Statistik um den fünften Austin-Triumph in Folge auf und machte so manche Schwierigkeit im Training mit einem cleveren Reifenmanagement und viel Selbstvertrauen auf einer seiner Lieblingsstrecken wieder wett.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Daniel Pedrosa

Marc Marquez holt sich in Austin seinen fünften Sieg in Folge Zoom

"Ich werde mit Carmelo (Ezpeleta, Dorna-CEO; Anm. d. R.) und den USA sprechen, damit wir hier in Zukunft mehr Strecken bekommen. Das wäre interessant", scherzt Marquez über seine Vorliebe für US-Strecken. Sein fünfter Sieg auf dem Circuit of the Americas bedeutet für den Spanier besonders viel: "Es ist vielleicht der wichtigste Sieg von denen, die ich hier einfahren konnte. Nach Argentinien war es wichtig, hier zu siegen oder zumindest das Podium zu erreichen."

Denn noch vor diesem Wochenende lag der MotoGP-Weltmeister in der aktuellen Wertung auf Rang acht und hatte 37 Punkte Rückstand auf die Spitze. "Ich konnte den Druck spüren", gibt der 24-Jährige zu. "Zugleich hatte ich dieses Selbstvertrauen, das mir diese Strecke gibt. Sie liegt meinen Fahrstil. Da weiß man, dass sich die Probleme mit dem Motorrad etwas leichter bewältigen lassen", erklärt er weiter.

Marquez erklärt Entscheidung für harten Vorderreifen

Dennoch forderte ihn Austin in diesem Jahr mehr heraus als sonst. "Ich habe viel ausprobiert, was das Set-up angeht, weil ich nach mehr Stabilität und Vertrauen zum Motorrad gesucht habe", erklärt Marquez. "Wir konnten aber keine Lösung finden. Dann haben ich mir die Haltbarkeit der Reifen angeschaut. Denn den Vorderreifen habe ich sehr mitgenommen. Am Freitag war er schon nach wenigen Runden am Ende. Es war unmöglich, schnell zu fahren."

Im Rennen entschied er sich dann in letzter Sekunde um: "Die Bedingungen waren deutlich wärmer als gestern. Fünf Minuten vor dem Rennen habe ich zu meinem Chefmechaniker gesagt, dass ich mit dem harten Vorderreifen fahren will." Mit der Medium-Variante, so glaubt Marquez, hätte er nicht bis zum Ende des Rennens mithalten können. Doch auch die härtere Option erforderte ein kluges Management.


MotoGP in Austin

"Nach der Wahl des harten Vorderreifens hatte ich nur eine Strategie: Es zu Beginn etwas ruhiger angehen zu lassen, den Vorderreifen zu verstehen und ab der Mitte des Rennens zu pushen", so der Spanier. Und das gelang dem Weltmeister schließlich auch: "Erst war ich hinter Dani und als ich merkte, dass er Probleme bekam, habe ich attackiert. Das war für mich das perfekte Rennen, sehr konstant und unter Kontrolle. Ich freue mich, zurück in der WM zu sein", blickt Marquez zurück.

Nach Nuller in Argentinien: "Ich war vorsichtiger"

Aus seinem Fehler von Argentinien hatte er gelernt, wie er zugibt: "Danach war ich vorsichtiger beim Bremsen und in einigen Bereichen der Strecke. Wenn solche Fehler passieren, ist das nicht gut, denn es gehen viele Punkte verloren. Aber manchmal hilft es auch, denn du realisiert und verstehst viele Dinge anders." Dank der 25 Punkte für seinen Sieg kletterte der Honda-Pilot mit insgesamt 38 Zählern auf Gesamtrang drei in der WM.

"Der Fehler von Argentinien war groß, das wollte ich nicht wiederholen. Danach haben manche schon kommentiert, ich sei raus aus der WM. Aber jetzt haben wir uns zurückgemeldet. Und die Weltmeisterschaft ist lang. Valentino (Rossi; Anm. d. R.) führt und er war weder in der Wintersaison noch in den ersten beiden Rennen der Schnellste. Aber er war der Konstanteste. Gratulation an ihn, davon können wir lernen", schickt Marquez Glückwünsche an Yamaha.

Dort konnte man zwar die WM-Führung von Rossi feiern, musste aber auch den Sturz von Maverick Vinales verkraften. Er war im Kampf um das Podium früh gestürzt. Für Marquez änderte das aber nichts an seinem Plan. "Wenn Vinales da gewesen wäre, hätte ich im letzten Teil des Rennens vielleicht mehr kämpfen müssen. Aber so konnte ich eine Lücke herausfahren und die Reifen bis zum Ende am Leben erhalten", freut sich der WM-Dritte. Dass er in diesem Jahr in Austin nicht so dominant war wie sonst, kann er verschmerzen.

"Das Rennen war langsamer, ja. Aber wir müssen auch sehen, dass die Temperatur stark gestiegen ist. Ich war in der Lage, schnell zu fahren, und habe mich gut gefühlt. Der Sieg und 25 Punkte sind dasselbe - ob nun mit zwei oder zehn Sekunden Vorsprung", weiß der Spanier. Noch fühle er sich nicht perfekt auf seiner Honda. "Es fehlt noch immer etwas. Jetzt haben wir wichtige Tests in Le Mans und Jerez. Wenn wir unsere Probleme dort lösen können, werden wir stark sein."

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