Trauer um John Surtees: Rossi und Co. würdigen Rennlegende

Der Tod des ehemaligen Formel-1- und Motorrad-Weltmeisters John Surtees hat auch das MotoGP-Paddock schockiert: So nehmen Valentino Rossi und Co. Abschied

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag erreichte die traurige Nachricht von John Surtees' Tod die Motorsportwelt. Der britische Rennfahrer starb im Alter von 83 Jahren in einem Londoner Krankenhaus. Er ist bis heute der einzige Fahrer der Geschichte, dem es gelang, auf zwei und vier Rädern Weltmeister zu werden: Als er sich 1964 den Fahrertitel in der Formel 1 sicherte, war er bereits mehrfacher Motorrad-Weltmeister auf MV Agusta. Entsprechend groß ist die Anteilnahme in beiden Königsklassen.

"Es ist sehr bedauerlich, denn er war der Einzige, der die Formel 1 und die 500ccm-Klasse gewinnen konnte, er hat also etwa sehr Besonderes geschafft", unterstreicht Valentino Rossi (Yamaha) das Vermächtnis von Surtees. "Es tut mir sehr leid für ihn und seine Familie. Ich hatte das Glück, ihn drei oder vier Mal zu treffen. Er war jedes Mal gut in Form. 83 - das sind viele Jahre." Nicht nur bei dem neunfachen Weltmeister hinterließ der Brite mit seiner Vitalität bis ins hohe Alter bleibenden Eindruck.

Umso mehr bedauert Rossis ehemaliger Teamkollege Jorge Lorenzo (Ducati), dass er nie die Gelegenheit hatte, dem Motorsport-Champion Surtees persönlich zu begegnen. "Er war der Einzige, der in den beiden Königsklassen Titel einfahren konnte. Es ist eine traurige Nachricht", zeigt sich Lorenzo am Rande des MotoGP-Tests in Katar betroffen. "Es ist schade, dass ich ihn nicht persönlich gekannt habe, wirklich sehr schade. Ich richte seiner Familie und seinen Freunden mein Beileid aus."

Auch Surtees' Landsmann Bradley Smith (KTM) betont: "Das sind sehr traurige Neuigkeiten. Ich war auf einigen Charity-Events für Henry Surtees und hatte mit seiner Foundation zu tun, in die John stark involviert war. Ich hatte das Glück, ihn kennenlernen zu dürfen. Er hat vielen Leuten ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, war auf seine alten Tagen noch immer geistreich und kess. Es ist traurig, eine solche Legende zu verlieren. Aber ich bin mir sicher, seine Familie wird sein Erbe fortführen."

Bis zuletzt hatte sich Surtees in der Henry-Surtees-Foundation engagiert, die zu Ehren seines 2009 bei einem Rennen tödlich verunglückten Sohns gegründet wurde. Dort sammelte er unter anderem Geld für Opfer von Verkehrsunfällen und Fahrtrainings. "Es ist immer traurig, so jemanden zu verlieren", sagt Scott Redding (Pramac-Ducati), der Surtees einige Mal in Goodwood traf und ihn nicht nur als Sportler zu schätzen wusste: "Er war ein toller Kerl, immer für einen Spaß zu haben. Er war eine Legende."