Tom Lüthi: Emotionen auf der Strecke mit Vorsicht zu genießen

In sieben Jahren Moto2 hätte Tom Lühti auf der Strecke schon manches Mal der Kragen platzen können, doch der Schweizer weiß: Emotionen sind tückisch

(Motorsport-Total.com) - Beim letzten IRTA-Test in Katar vom 17. bis 19. März 2017 haben die Piloten der Moto3 und Moto2 noch einmal die Gelegenheit, sich auf den bevorstehenden Saisonauftakt an gleicher Stelle in knapp einer Woche vorzubereiten. Auch Kalex-Pilot Tom Lüthi will hier die finalen Weichen für seine mittlerweile achte Saison in der Moto2 stellen. Als Vizeweltmeister des vergangenen Jahres hat er gewissermaßen eine Favoritenrolle inne.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Der Schweizer Tom Lüthi geht 2017 in seine bereits achte Moto2-Saison Zoom

Nach mehreren Privattests konnte der Schweizer beim ersten IRTA-Test in Jerez jedoch nicht überzeugen. Mit +0,534 Sekunden Rückstand auf den Gesamtschnellsten Alex Marquez schaffte es Lüthi nach drei Testtagen nur auf Position zehn. Doch mit derlei Rückschlägen kann der 30-Jährige mittlerweile gut umgehen, schließlich hat er in seiner langen Moto2-Karriere schon viele Höhen und Tiefen erlebt.

Emotionen sind da nicht immer der beste Berater, weiß Lüthi. "Wenn Fehler passieren, wirst du natürlich erst einmal emotional. Aber dann, nach ein paar Minuten, musst du diese Emotionen hinter dir lassen und dein analytisches Gehirn anschmeißen, um zu untersuchen, was passiert ist", erklärt der Schweizer im Interview mit 'crash.net'. Dabei helfe ihm seine jahrelange Erfahrung in der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Auf der Strecke versuche Lüthi, seine Emotionen abzuschalten, gibt aber zu: "Das ist natürlich schwierig, zum Beispiel wenn dich ein anderer Fahrer rammt oder du denkst, dass irgendetwas unfair ist. In solchen Situationen wirst du oft wirklich aggressiv und fängst an, genau deshalb Fehler zu machen." Deshalb sei es wichtig, seine Emotionen unter Kontrolle zu haben, denn "das ist der beste Weg, um zu arbeiten und sich zu verbessern".


Offizieller Moto2-Test in Jerez

Umgekehrt weiß der Moto2-Pilot aber auch, dass Emotionen für eine gute Performance auf der Strecke durchaus wichtig sein können. Auf die richtige Balance komme es an - wie etwa bei seinem Fotofinish-Sieg auf Phillip Island, als Lüthi im Duell mit Franco Morbidelli die Nerven behielt, zunächst zurücksteckte und dann doch noch hauchdünn vorbeiging. "Das war ein großer Moment für mich", so der Schweizer.