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MotoGP schafft Strafpunkte ab sofort ab

Die Grand-Prix-Kommission beschließt die Abschaffung der Strafpunkte - Die Rennleitung hat genug Möglichkeiten, einen Fahrer entsprechend zu bestrafen

(Motorsport-Total.com) - Strafpunkte sind in der MotoGP ab sofort abgeschafft. Die Grand-Prix-Kommission hat sich am vergangenen Samstag im Rahmen des Saisonauftakts in Katar darauf geeinigt. Man ist zu dem Schluss gekommen, dass die Rennkommissare genug Möglichkeiten haben, um Strafen auszusprechen. Die Strafpunkte sind deshalb nicht mehr notwendig. Deswegen sind für die Saison 2017 die Strafpunkte aus dem Strafkatalog gestrichen.

Titel-Bild zur News: MotoGP Start

Das System der Strafpunkte gibt es in der MotoGP-Saison 2017 nicht mehr Zoom

Dieses System wurde 2013 eingeführt und stand im Herbst 2015 rund um die Vorkommnisse zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez in der Kritik. Schon für 2016 wurde das System angepasst. Bei zehn Strafpunkten würde ein Fahrer disqualifiziert werden, was in der Praxis nie vorkam. Dass ein Fahrer bei vier Punkten vom Ende der Startaufstellung starten muss (wie es Rossi in Valencia 2015 passierte) und bei sieben aus der Boxengasse, wurde bereits vor zwölf Monaten aus dem Reglement gestrichen.

In der Praxis wurden zuletzt nur noch selten Strafpunkte verteilt. Im vergangenen Jahr musste Andrea Iannone in Assen von ganz hinten starten, nachdem er in Barcelona Jorge Lorenzo aus dem Rennen gerammt hatte. Hauptsächlich betraf es Fahrer der Moto3-Klasse, denn Bummeln wurde in den vergangenen Jahren vor allem im Qualifying immer mehr zu einem Problem. Die Rennleitung verschärfte bereits die unmittelbaren Strafen und versetzte betroffene Übeltäter mitunter schon in der Startaufstellung um zwölf Plätze zurück. Zusätzlich wurden auch Strafpunkte verteilt, was ab sofort nicht mehr der Fall sein wird.

Außerdem bekräftigte die Grand-Prix-Kommission einen weiteren Passus im Reglement. Es darf künftig kein weiterer Einspruch gegen eine Entscheidung der Rennkommissare eingelegt werden, wenn die Berufungskommissare der FIM eine Entscheidung der MotoGP-Rennkommissare bestätigen. In diesem Fall ist die letzte Entscheidung der Berufungskommissare die finale Entscheidung.

In der Aussendung der Grand-Prix-Kommission sind noch zwei weitere Details geklärt. Im Falle eines Flag-to-Flag-Rennens müssen die Mechaniker in der Boxengasse ab diesem Jahr Helme tragen. Während eines Rennens dürfen maximal vier Mechaniker beim Motorrad-Wechsel bei einem Fahrer behilflich sein. Sollte im Qualifying (Q1 und Q2) so ein Motorrad-Wechsel durchgeführt werden, dürfen es maximal sechs Mechaniker sein. Alle müssen Helme tragen.

Für die Klassen Moto2 und Moto3 wurde das Verbot von Titan ausgeweitet. Es umfasst jetzt das komplette Chassis inklusive Schwinge, Dämpfer, Lenker und Radachse.