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KTM-Pilot Smith hält Punkte in Katar für "zu optimistisch"

Beim MotoGP-Test in Katar tat sich KTM schwerer als bisher: Zwar konnte sich Bradley Smith deutlich steigern, doch er und Pol Espargaro sehen viele Baustellen

(Motorsport-Total.com) - Auch am finalen Testtag der MotoGP in Katar fand sich KTM auf den letzten drei Plätzen der Zeitentabelle wieder. Weder die Werksfahrer Bradley Smith und Pol Espargaro noch Testpilot Mika Kallio waren in der Lage, den Abstand zur Spitze auf unter zwei Sekunden zu verkürzen. Dennoch gab es insbesondere bei Smith Grund zur Freude, denn eine Tabelle führt der Brite am Ende des Testwochenendes sogar an.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith steigerte sich beim MotoGP-Test in Katar von allen am meisten Zoom

Mit einer Zeitenverbesserung von 2,404 Sekunden konnte er sich innerhalb der drei Testtage von allen Fahrern am meisten steigern. Dennoch gibt sich Smith selbstkritisch: "Wenn wir uns die Rundenzeiten anschauen, müssen wir vielleicht noch ein halbe Sekunde finden", sagt 26-Jährige. "Es wäre gut, wenn wir im Qualifying 1:55er-Zeiten fahren könnten. Aber das hängt auch von den Streckenbedingungen ab."

Am Sonntag seien die Bedingungen etwas besser, sodass er sich im Vergleich zum Vortag noch einmal um fast sieben Zehntelsekunden steigern konnte. "Ich habe mich auf dem Medium-Reifen besser gefühlt. Er könnte eine Option für das Rennen sein. An den ersten zwei Tagen sah das noch nicht so aus. Der weiche Reifen funktioniert für uns weiterhin sehr gut", zeigt sich Smith zufrieden.

Bradley Smith: "Man muss sich hohe Ziele stecken"

Auch beim Mapping und insbesondere der Elektronik habe KTM Fortschritte machen können: "Hier haben wir jetzt mehr Konstanz, über die Renndistanz und auch mit gebrauchten Reifen." Über die Teile, die beim Saisonauftakt in Katar zum Einsatz kommen sollen, sei sich das Team klar geworden. Zu viel will Smith von seinem ersten Renneinsatz für KTM aber nicht erwarten.

"Wir sind nah dran an den zwei Jungs vor uns (Sam Lowes, Aprilia, und Tito Rabat, Marc-VDS-Honda; Anm. d. R.), dann kommt eine größere Lücke. Die müssen wir schließen, um in die Punkteränge zu fahren. Es wäre schön, das hier zu tun, aber es ist vielleicht etwas zu optimistisch. Aber man muss sich hohe Ziele stecken", so der Brite. Auch Teamkollege Pol Espargaro weiß, dass es bis dahin noch ein weiter weg ist.

Der Spanier kennt die Schwachstellen der KTM RC16: "Es gibt viel zu verbessern. Das Motorrad ist in der Beschleunigung nicht schnell genug, in den Kurven verlieren wir auch im Vergleich zu den anderen. Auf der Bremse sind wir okay. In der Rennsimulation haben wir vor allem am Ende die meiste Zeit verloren. Die Traktion hat gefehlt, da müssen wir weiter an der Elektronik arbeiten."


MotoGP-Test in Katar

Pol Espargaro: "Für das Rennen nicht bei 100 Prozent"

Espargaro absolvierte am letzten Testtag in Katar Longruns und Rennsimulationen auf gebrauchten Reifen, um das Bike noch besser kennenzulernen. "Es sind ein paar gute Ideen dabei herausgekommen. Die Rundenzeiten waren nicht großartig, aber wir haben uns mehr auf die Rennvorbereitung konzentiert", erklärt der KTM-Pilot. Er glaubt, dass Katar für die RC16 eher zu den schwächeren Strecken gehört.

"Deshalb liegen wir hier etwas weiter zurück, als uns lieb wäre", gibt er zu. Tatsächlich war der Rückstand im Vergleich zu den Tests in Sepang (+1,970) und auf Phillip Island (+1,308) in Katar am größten. Nach einer Prognose für sein erstes KTM-Rennen gefragt, gibt Espargaro daher zu: "Ich hätte gern noch ein Jahr, um das Motorrad zu testen, aber die Zeit ist knapp. Für das Rennen sind wir nicht zu 100 Prozent bereit."