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Jonas Folger: "War zu zaghaft"

Platz zehn beim MotoGP-Debüt: Jonas Folger kämpft sich nach einer zu vorsichtigen Startphase durch das Feld und sammelt wichtige Punkte für die WM

(Motorsport-Total.com) - Tech-3-Teamchef Herve Poncharal erlebte einen nervenzerreißenden Saisonauftakt. Johann Zarco führte das erste MotoGP-Rennen seiner Karriere rundenlang an und setzte sich von den etablierten Superstars ab, bevor er in Kurve zwei über das Vorderrad seiner Yamaha M1 rutschte und ausschied. Teamkollege Jonas Folger ging das Rennen deutlich zaghafter an und rutschte zu Beginn aus den Punkterängen. Doch im Laufe des Rennens arbeitete sich der Deutsche Position für Position nach vorn.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger verlor in der letzten Runde zwei Positionen und wurde Zehnter Zoom

"Mit Rang zehn in meinem ersten MotoGP-Rennen bin ich zufrieden. Es hätte aber besser enden können. Vielleicht war ich am Beginn zu vorsichtig", grübelt Folger. "Es war allerdings schwer einzuschätzen, wie viel Risiko man gehen konnte. Vor dem Rennen hatte es ja leicht geregnet. Die Situation am Start war übrigens sehr verwirrend. Ich wusste gar nicht, was ich machen sollte. Daher bin ich einfach auf dem Motorrad sitzengeblieben und habe versucht, mich zu konzentrieren."

"In den ersten Runden war ich mir jedenfalls zu unsicher. Außerdem wollte ich nicht gleich bei der ersten Gelegenheit wegen eines dummen Fehlers negativ auffallen. Von dem her war ich wohl etwas zu zaghaft und etliche Jungs sind an mir vorbeigerauscht - ich war einfach zu langsam unterwegs", gesteht der MotoGP-Neuling.

"Darüber hinaus hatten wir Probleme mit dem Gewichtstransfer, weil das Bike sehr hoch eingestellt war. Mit vollem Tank war das wirklich ein Problem. Erst ab Rennmitte mit weniger Sprit im Tank hat sich die Situation gebessert und ich konnte zügig aufholen. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich viel wohler gefühlt und ich fuhr eigentlich so locker wie bei den Tests. Jedenfalls war mein Tempo gegen Ende des Rennens sehr stark", freut sich Folger. "Ich denke, ich hätte so in etwa um ein Top-6-Ergebnis kämpfen können. Aber das habe ich am Anfang verspielt, die ersten Runden waren heute meine Schwachstelle."


Fotos: Jonas Folger, MotoGP in Doha


"In dieser Hinsicht muss ich an mir arbeiten, sowie wir auch das Motorrad mit vollem Tank fahrbarer abstimmen müssen. Natürlich ist es schade, dass ich in der letzten Runde noch zwei Positionen verloren habe. Ich war schon an Jack (Miller) vorbei, als mir wenig später ein Fehler unterlief", ärgert sich der Yamaha-Pilot. "Außerdem habe ich nie meine Boxentafel gesehen. Ich wusste also nie, wie viele Runden noch zu fahren."

Jonas Folger

Der Rookie kämpfte sich durchs Feld und kam am Ende vor Jorge Lorenzo ins Ziel Zoom

"Ich hätte daher in den letzten Runden bestimmt mehr gepusht. Doch für das erste Rennen geht der zehnte Rang in Ordnung. Wir haben gute Punkte gesammelt und sind angesichts der vielen Stürze heil ins Ziel gekommen. Es hätte aber mehr herauskommen können. Wir wissen das und wir wissen auch, dass wir den Speed dafür haben. Aber wie gesagt, es scheiterte an einer weniger guten ersten Rennhälfte", so Folger.