Aero-Verkleidungen: Viel Aufregung um nichts?

Die Aerodynamik-Kreationen sorgten für reichlich Gesprächsstoff, doch Ducati, Yamaha, Honda und Aprilia setzen in Katar vorerst auf die bewährten Verkleidungen

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag um 17:00 Uhr mussten die Hersteller die Karten aufdecken und entscheiden, welche Verkleidungen für den Saisonstart homologiert werden. Bei den drei Vorsaisontests experimentierten Yamaha, Suzuki, Aprilia, Ducati und Honda mit unterschiedlichen Aerodynamik-Paketen, die den durch die nun verbotenen Winglets verlorenen Abtrieb kompensieren sollten. Doch in Katar kehrten Ducati, Yamaha, Honda und Aprilia zu den konventionellen Designs zurück.

Titel-Bild zur News: Alex Rins

Lediglich Suzuki ließ eine Verkleidung mit innenliegenden Winglets abnehmen Zoom

Waren die Diskussionen über die teilweise extremen Entwicklungen viel Wirbel um nichts? "Nur weil man an diesem Wochenende bei bestimmten Herstellern keine 2017er-Verkleidungen sieht, muss das nicht automatisch bedeuten, dass sie keine homologiert haben", stellt MotoGP-Technikdirektor Danny Aldridge im Gespräch mit 'Crash.net' klar. "Vielleicht warten sie auf Strecken mit einer anderen Charakteristik. Oder vielleicht müssen die Hersteller die 2017er-Verkleidungen noch in größeren Mengen produzieren."

"Die Verkleidungen, die wir bei den Wintertests sahen, müssen nicht zwingend die Verkleidungen sein, die homologiert wurden", berichtet Aldridge, der sich lange mit der neuen Aero-Verkleidung von Suzuki beschäftigte. Die Japaner waren die einzigen, die bisher mit einer der futuristischen Verkleidungen ins Rennwochenende starteten.

Die Entwicklung der Suzuki-Ingenieure hat den Vorteil, dass die Innereien für Strecken, auf denen kein Abtrieb gewünscht wird, herausgenommen werden können. Ducatis hammerähnliche Verkleidung sorgte einerseits für viel Abtrieb, bremste die Desmosedicis auf den Geraden aber zu stark ein. Im Vergleich zur konventionellen Verkleidung waren die Nachteile offensichtlich zu groß.


Fotos: MotoGP in Doha


Ist Suzukis System mit den flexiblen Innereien der richtige Weg? "Ich unterhielt mich diese Woche mit Suzuki. Wir sprachen über die herausnehmbaren Teile. Sie haben die Teile als herausnehmbar deklariert und mir alle relevanten Zeichnungen. Die Regeln erlauben es, bestimmte Teile nach der Homologation zu entfernen. Doch wenn Teile entfernt wurden, muss die Verkleidung den neuen Regeln entsprechen, was etwaige Wülste oder herausstehende Flügel angeht", stellt der MotoGP-Technikdirektor klar.