Warum KTM vorerst nur zwei Maschinen einsetzt

Honda tritt mit fünf, Yamaha mit vier und Ducati sogar mit acht Maschinen an: KTM möchte sich nicht ablenken lassen und konzentriert sich auf Smith und Espargaro

(Motorsport-Total.com) - KTM orientiert sich beim MotoGP-Debüt an Suzuki und Aprilia und setzt zwei Motorräder ein. Die Österreicher verzichten in der ersten Saison auf ein Satellitenteam und konzentrieren sich auf die Werksfahrer Bradley Smith und Pol Espargaro. Die Konkurrenz von Honda, Yamaha und Ducati betreut bis zu drei Satellitenteams. Das ermöglicht den Ingenieuren, zahlreiche Informationen zu sammeln, die auch für das Werksteam von Bedeutung sind. Doch davon ist KTM momentan noch weit entfernt.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

KTM ist überzeugt, dass es besser ist, vorerst nur zwei Maschinen einzusetzen Zoom

"Wir kennen diese Herangehensweise aus der Moto3 recht gut. Dort hatten wir im ersten Jahr fünf Fahrer und danach bis zu 14 Maschinen. Es hat Vor- und Nachteile", bemerkt KTM-Technikchef Sebastian Risse im Gespräch mit 'Motorsport-Total,com'. "Wir können uns auf unsere beiden Fahrer konzentrieren und ihnen das Material zur Verfügung stellen, das sie sich wünschen. Das geht nicht, wenn man fünf oder sieben verschiedenen Fahrern folgen möchte. Es ist fraglich, ob man so das individuelle Performance-Level jedes Fahrers erreichen kann."

Doch Risse kennt auch die Vorteile: "Langfristig kann es helfen, vor allem wenn man die Ressourcen hat", erklärt er. "Man muss differenzieren, für welche Entwicklungen man das aktuelle Motorrad gepaart mit einem Werksfahrer benötigt und welche Dinge man auch mit einer Vorjahresmaschine weiterentwickeln kann. Soweit sind wir aber noch nicht."

"Wir absolvierten im vergangenen Jahr 14 Tests. Dabei teilten wir die Dinge in Prioritäten auf. Das ist wichtig. Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten bei den Abläufen, die eine hohe Priorität hatten", schildert der KTM-Verantwortliche, der die Schwachstellen der RC16 gut kennt.


Fotos: KTM-Präsentation in Munderfing


Espargaro und Smith kritisierten bei den bisherigen Tests die aggressive Leistungscharakteristik der Maschine. Daran arbeitet KTM mit Hochdruck. "Die Leistungsabgabe ist aktuell das wichtigste Thema, also das Zusammenspiel von Motor und Elektronik. Damit eng verbunden ist das Thema Traktion. Aber auch das Kurvenverhalten ist momentan wichtig für uns", nennt Risse die Problemzonen der neuen KTM-MotoGP-Maschine.