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  • 01.02.2017 13:32

  • von Maria Reyer & David Emmett

Suzuki nicht in den Top 10: Iannone ist trotzdem zufrieden

Beim dritten Testtag in Malaysia konnte Andrea Iannone nicht auf die Bestzeit vom Dienstag anknüpfen - Rennpace stand im Vordergrund - Crash blieb ohne Folgen

(Motorsport-Total.com) - Am dritten Testtag in Sepang reihten sich die Suzuki-Piloten Andrea Iannone und Alex Rins knapp außerhalb der Top 10 ein. Mit einem Rückstand von 0,6 Sekunden musste sich der Italiener mit dem elften Platz begnügen. Rookie Rins fehlten am Ende des Malaysia-Tests nur 0,012 Sekunden auf seinen Teamkollegen, er wurde Zwölfter.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone konzentrierte sich am Finaltag auf die Longruns Zoom

Nachdem Iannone am zweiten Tag die Bestzeit einfahren konnte, wurde sein dritter Tag auf der GSX-RR durch einen Crash unterbrochen. Er blieb dabei jedoch unverletzt. Seine Zeit vom Vortag konnte er am Mittwoch nicht unterbieten, ihm fehlte eine halbe Sekunde. Trotzdem ist die Dienstag-Bestzeit die zweitschnellste Zeit des dreitägigen Tests, hinter der Bestmarke von Maverick Vinales. "Ja, ich hatte ein gutes Gefühl. Ich bin sehr zufrieden mit gestern und heute", verrät Iannone am Mittwochabend in Sepang.

Gestern hat er sich auf die schnellen Zeiten konzentriert, heute stand das Renntempo im Vordergrund. "Heute haben wir die weichen Reifen nicht verwendet. Und wir wollten keine Bestzeiten aufstellen, sondern haben uns auf die Rennpace konzentriert. Wir haben uns stark verbessert in diesem Bereich. Auch mit den gebrauchten Reifen haben wir eine gute Pace, darüber bin ich glücklich", so das Fazit des "Maniac". Man sei mit der Standardabstimmung gefahren und habe weniger experimentiert. Insgesamt schaffte er 16 Runden im Bereich von 2:00 Minuten, eine Runde unter zwei Minuten gelang dem Italiener nicht.

Allerdings macht er auch einen Bereich aus, der noch nicht optimal funktioniert: "Ich hatte kleine Vibrationen in den langsamen Kurven. In den schnellen Kurven ist es perfekt, aber in den langsamen hatte ich ein wenig Chattering. Speziell in den Kurven 14, 9 und 4, da haben wir kleine Vibrationen. Das ist ein bisschen schwierig zu managen. Wenn der Vorderreifen abfällt, verschlimmert sich die Situation. Das ist schwierig zu kontrollieren." Gestern hat man in diesem Bereich neue Teile probiert, die eine starke Verbesserung gezeigt hätten. "Leider konnten wir die heute nicht mehr verwenden. Beim Australien-Test werden wir daran weitertesten", so Iannone, der 49 Runden abspulte.


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Im Vergleich zum restlichen Feld schätzt der Ex-Ducati-Pilot seine Chancen nicht schlecht ein. "Generell haben wir das Gefühl an der Front verbessert. Die Vibrationen in langsamen Kurven sind schon zurückgegangen. Aber daran müssen wir noch weiterarbeiten, außerdem an der Elektronik. Wir haben auch mit diesem Paket gutes Potenzial und ich denke, dass wir mit diesem Bike in dieser Saison eine gute Chance haben."

Alex Rins

Alex Rins fuhr am Mittwoch seine beste Zeit und wurde insgesamt Zwölfter Zoom

Iannones Crewchief Marco Rigamonti ist zufrieden mit der Leistung seines Schützlings: "Andrea war vor allem gestern schnell, heute war seine Pace mit gebrauchten Reifen gut. Wir wollten eine Renndistanz probieren, weil das in der Vergangenheit ein Schwachpunkt des Motorrades war. Der erste Eindruck ist gut." Iannones Gefühl auf der Maschine habe sich bereits deutlich verbessert.

"Trotz des Crashs war es ein positiver Test"

"Andrea ist mit dem Chassis sehr zufrieden, er kann damit machen was er will. Er möchte den Kurvenausgang verbessern", erklärt Rigamonti. "Ohne Winglets sind die Wheelies ein Problem. Hier nicht so sehr, weil es eine schnelle Strecke ist." Auch die neuen Michelin-Reifen sind zum Einsatz gekommen: "Wir haben nur den Vorderreifen probiert und der erste Eindruck ist gut. Dann wurde er aber schlechter als der Standardreifen, also fuhren wir damit dann weiter", bestätigt er Iannones Eindruck.

Der Crash am letzten Tag sei kein großes Problem gewesen, beschwichtigt Suzuki-Teammanager Davide Brivio: "Er ist okay. Es war ein kleiner Crash. Wir probierten einen längeren Run, aber keine Rennsimulation. Schade, denn wir hätten etwas verstehen können. Aber sonst sind wir zufrieden, weil die Pace gut war." Grundsätzlich sei noch Arbeit am Motormanagement und an der Elektronik fällig, um die Reifen besser zu schonen. "Trotz Crash war es ein positiver Test."

Angesprochen auf den neuen Motor erklärt Brivio: "Der neue Motor ist definitiv besser, wir werden diese Spezifikation für die Saison vorbereiten. Beim Chassis können wir noch Bereiche erforschen, dabei geht es aber hauptsächlich um die Abstimmung." Neuzugang Alex Rins konnte sich in den drei Tagen deutlich steigern. Er fuhr am dritten Tag kaum langsamer als Iannone und platziert sich mit seiner Zeit insgesamt auf dem zwölften Rang. Seine Zeit war auch über alle drei Tage kombiniert die zwölftschnellste.


MotoGP-Test in Sepang

"Mit den Fortschritten von Alex sind wir an diesen drei Tagen sehr zufrieden", lobt ihn der Teammanager. "Es war sein erster richtiger Test. Von der ersten Runde bis jetzt ist es ein sehr großer Fortschritt, seine Rundenzeit ist sehr gut. Man sieht, dass er lernt und zuhört. Wir sind sehr zufrieden mit ihm." Rins selbst bestätigt sein positives Gefühl auf dem Bike. Auch sein Rücken habe sich schon verbessert. "Heute konnten wir an der Geometrie arbeiten, die Ergebnisse waren positiv. Ich brauche einfach noch mehr Kilometer. Es geht hauptsächlich um die Erfahrung. Je erfahrener ich werde, desto schneller werden die Zeiten."