powered by Motorsport.com

Superbike-WM Phillip Island: Doppelsieg für Jonathan Rea

Jonathan Rea besiegt Chaz Davies auch im zweiten Rennen und feiert in Australien seinen 40. Superbike-Sieg - Marco Melandri beim Comeback auf dem Podest

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Jonathan Rea ist perfekt in die neue Saison der Superbike-WM gestartet. Der Kawasaki-Fahrer besiegte in Australien auch im Sonntagsrennen Ducati-Konkurrent Chaz Davies. Die Schlussphase war ein Abziehbild des ersten Laufs: Rea schnappte sich zu Beginn der letzten Runde in Kurve 1 die Führung und blockte die Linien clever gegen Davies ab. Davies versuchte im Zielsprint alles, doch auch diesmal fand er keinen Weg an der Kawasaki vorbei. Marco Melandri (Ducati) setzte sich in der letzten Runde gegen Alex Lowes (Yamaha) im Duell um Rang drei durch und stand erstmals seit 2014 auf dem Podest (zum Rennergebnis!).

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea, Chaz Davies

Auch am Sonntag setzt sich Jonathan Rea (1) gegen Chaz Davies (7) durch Zoom

Für die Deutschen gab es auch am Sonntag nicht viel zu holen. Markus Reiterberger (Althea-BMW) und Stefan Bradl (Honda) waren das gesamte Rennen in einer größeren Gruppe ab Platz elf unterwegs. Trotz mehrerer Zweikämpfe fuhr Reiterberger nur als 13. ins Ziel, Bradl wurde so wie gestern 15. Damit hat der Superbike-Neuling nun zwei WM-Punkte auf dem Konto. Honda-Teamkollege Nicky Hayden schied nach acht Runden durch Sturz aus. Zu Beginn des Rennens fiel Randy Krummenacher (Puccetti-Kawasaki) ans Ende des Feldes zurück. Als 16. ging der Schweizer heute leer aus.

Die neue Startaufstellung (die Übersicht) spielte letztendlich keine große Rolle. Vor allem Rea kam von Startplatz neun in der Anfangsphase gut nach vor und übernahm schon in der sechsten Runde erstmals die Führung. Auch Davies zog gut mit. Dagegen hatten Melandri und vor allem Tom Sykes (Kawasaki) größere Schwierigkeiten, die Gegner zu überholen. Ab Runde 14 war Melandri ganz vorne dabei, während Sykes Mühe hatte, den Anschluss an die fünfköpfige Spitzengruppe zu halten.

In den letzten zwei Runden ging es dann nur noch zwischen Davies und Rea um den Sieg. Diesmal war es noch enger. Rea hatte auf der Ziellinie 0,025 Sekunden Vorsprung und feierte seinen 40. Sieg. Damit ist er der vierte Fahrer, der diese Marke überschritten hat. Nur Carl Fogarty, Troy Bayliss und Noriyuki Haga haben noch öfter gewonnen. "Ich bin sehr glücklich", grinst Rea im Parc Ferme. "Zweimal in der letzten Runde zu gewinnen, ist hier etwas Besonderes. Wir haben über den Winter sehr viel daran gearbeitet, die Reifen zu schonen. Jetzt im Parc Ferme sehen meine Reifen extrem gut aus. Ich bin sehr glücklich, die Saison mit 50 Punkten zu beginnen." (zum WM-Stand)

Davies musste sich zum zweiten Mal knapp geschlagen geben, aber sein Rückstand in der WM beträgt nur 10 Punkte - weniger als vor zwölf Monaten. "Dieses Rennen war noch enger", seufzt der Ducati-Mann. "Die Pace war in diesem Rennen auch höher, aber man kann sich hier praktisch nicht absetzen. Ich habe im Rennen verschiedene Dinge probiert, ich wollte vorne wegfahren, aber es war unmöglich. 40 Punkte auf nicht unserer besten Strecke zu sammeln, ist positiv. Ich freue mich jetzt auf das nächste Mal."

Marco Melandri kämpft wie in besten Zeiten

Eine starke Vorstellung zeigte Melandri bei seinem Comeback. In den letzten Runden kämpfte er um den Sieg mit, doch als Lowes in der letzten Runde attackierte, ging die entscheidende kleine Lücke auf, sodass Melandri nicht mehr die beiden Briten an der Spitze angreifen konnte. Zwei Zehntel fehlten dem Italiener zum Sieg. "Es war ein sehr gutes Wochenende. Ich musste von hinten aufholen und verbrauchte den Reifen zu stark. Dadurch hatte ich am Ende nicht mehr genug Grip, um um den Sieg zu kämpfen. Die anderen beiden waren etwas stärker als ich. Dass ich schon am ersten Rennwochenende wieder auf dem Podium stehe, ist unglaublich." Es war Melandris erster Podestplatz seit seinem Sieg in Magny-Cours 2014.

So wie am Samstag verpasste Lowes als Vierter knapp das Podest. Dennoch zeigte der Brite, dass Yamaha über den Winter deutliche Fortschritte gemacht hat. Sein Teamkollege Michael van der Mark stand in beiden Rennen etwas im Schatten und wurde am Sonntag Siebter. Stark in Szene setzte sich auch wieder Xavi Fores. Der Spanier mischte mit der Barni-Ducati munter an der Spitze mit und wurde schließlich vor Sykes Fünfter. In der Schlussphase konnte Sykes nicht mehr den Anschluss an die Spitzengruppe halten und fuhr als Sechster über die Ziellinie.

Dahinter komplettierten van der Mark, Leon Camier (MV Agusta) und das Milwaukee-Aprilia-Duo Lorenzo Savadori und Eugene Laverty die Top 10. Dank der neuen Startreihenfolge war Laverty in den ersten Runden ganz vorne dabei, im Ziel fehlten dem Nordiren jedoch 20 Sekunden. Insgesamt sahen 17 Fahrer die Zielflagge. Einer konnte das Rennen gar nicht starten: Jordi Torres rollte schon in der Aufwärmrunde mit Defekt aus und musste seine Althea-BMW in der Wiese abstellen.

Das nächste Rennwochenende findet vom 10. bis 12. März in Buriram (Thailand) statt.