Nicht in den Top 10: Viele Probleme bei Bradl und Reiterberger

Für Stefan Bradl und Markus Reiterberger setzen sich in Australien die Probleme im zweiten Rennen fort - Bradl sagt deutlich: "Wir stecken tief in der Klemme"

(Motorsport-Total.com) - Für die beiden deutschen Fahrer klappte es in Australien auch beim zweiten Lauf der Superbike-WM nicht mit einem Ergebnis in den Top 10. Nachdem Stefan Bradl und Markus Reiterberger auf Phillip Island schon am Samstag ein schwieriges Rennen hatten, setzte sich das am Sonntag nahtlos fort. Beide fuhren in einer Gruppe ab Platz zehn. "Reiti" kam schließlich als 13. ins Ziel, Rookie Bradl wurde so wie am Vortag 15. Auch der Rückstand des Honda-Piloten auf die Spitze blieb gleich. Seinen Einstand in der Superbike-WM hatte sich Bradl sicher anders vorgestellt.

Titel-Bild zur News: Markus Reiterberger, Stefan Bradl

Markus Reiterberger (BMW) und Stefan Bradl (Honda) fuhren hinterher Zoom

"Der Start ist mir heute zwar einigermaßen gut gelungen, doch in der ersten Kurve war ich ein wenig eingeklemmt", berichtet Bradl. "Deshalb verlor ich die Positionen gleich wieder, die ich am Start gewonnen hatte. Im Endeffekt war es aber ein ähnlicher Rennverlauf wie gestern. Ich bin sehr enttäuscht, weil wir einfach keine Mittel und Wege finden, um das Motorrad zu verbessern." Deswegen sagt der Zahlinger klipp und klar: "Wir stecken tief in der Klemme."

Den Stein der Weisen fand das Ten-Kate-Team in der Nacht auf Sonntag nicht. Teamkollege Nicky Hayden stürzte schon früh und schied aus. Bei der mechanischen Abstimmung gab es minimale Fortschritte: "Wir konnten zwar hinsichtlich der Frontabstimmung ein paar Verbesserungen erzielen, worauf ich mich auch ein gutes Stück besser fühlte", so Bradl. "Doch jede Änderung, die wir in Bezug auf Gasannahme und Belastung des Hinterreifens machen, scheint sich in Rauch aufzulösen."

Bradl: Leistungsentfaltung viel zu aggressiv

Die Abstimmung der Elektronik auf den Motor ist weiterhin ein großes Problem: "Wir schaffen es einfach nicht, die Leistung auf den Asphalt zu bringen, die Leistungsentfaltung ist viel zu aggressiv. Wir versuchen das Problem mittels Drosseln der Elektronik in den Griff zu bekommen, aber die Charakteristik des Motors ist von Haus aus zu aggressiv. Es ist frustrierend, weil man merkt, dass man vom fahrerischen Potenzial mithalten kann."

"Ich konnte mich heute lange Zeit gut in meiner Gruppe behaupten, doch, wenn man im Nachhinein den Reifen anschaut, wird es gruselig: angesehen von massiver Blasenbildung fehlten kleinere Teile an der Lauffläche. Das ist auf die brutale Leistungsentfaltung zurückzuführen. In der Schlussphase fehlten somit die Mittel, um gegenzuhalten. Wir sind somit in den Beschleunigungsphasen leichte Beute für unsere Gegner."

Stefan Bradl

Das Debüt in der Superbike-WM verlief für Stefan Bradl mehr als enttäuschend Zoom

In der zweiten Rennhälfte musste Bradl Fahrer wie Alex de Angelis, Josh Brookes, Reiterberger und Roman Ramos ziehen lassen. "Am Kurvenausgang rauschen die anderen links und rechts vorbei", seufzt Bradl über seine Chancenlosigkeit. "Auf jeden Fall habe ich bis zum Schluss nicht lockergelassen, aber mehr ging einfach nicht. Es macht absolut keinen Sinn, das Ding wegzuschmeißen, da wir jeden gefahrenen Kilometer brauchen, um wertvolle Daten zu sammeln. Wir müssen die Pause bis zum nächsten Rennen in zwei Wochen intensiv nutzen, um unsere Hausaufgaben zu machen."

Auch Reiterberger mit Reifenproblemen

Viel besser war die Stimmung bei Reiterberger auch nicht. Nach dem Start fuhr der Bayer zwischen Hayden und Lorenzo Savadori. Dann führte er lange die Gruppe mit de Angelis und Bradl an, bis auch mit der BMW das Reifenmanagement auf dem mehr als 40 Grad heißen Asphalt kritisch wurde. "Wir wollten uns im Vergleich zu gestern verbessern, sind aber leider im Warmup mit dem Bike in die falsche Richtung gegangen", seufzt Reiterberger nach dem 13. Platz. Sein Althea-Teamkollege Jordi Torres konnte das Rennen wegen eines technischen Defekts gar nicht starten.

"Schließlich bin ich mit dem selben Setup wie gestern gefahren, um auf der sicheren Seite zu sein", so Reiterberger weiter. "Mein Start war gut, aber die Jungs vor mir waren schneller und konnten sich absetzen. Die meiste Zeit über war ich Elfter und konnte mich gegen die Gruppe hinter mir verteidigen. Leider habe ich dann in der letzten Runde etwas verloren. Trotz des Resultates war das Wochenende recht positiv. Ich konnte kämpfen, aber natürlich wollen wir uns in den nächsten Rennen verbessern."

Markus Reiterberger

Markus Reiterberger fand nicht die optimale Abstimmung für seine BMW Zoom

Weiter geht es in zwei Wochen in Thailand. In der WM ist Reiterberger mit sieben Punkten 13. Bradl sammelte in Australien zwei Punkte und ist in der Tabelle 18. und Letzter.