Duell Rea vs. Davies: 2:0 für den Weltmeister

Der Sieg nach der neuen Regel für die Startaufstellung ist für Jonathan Rea eine besondere Genugtuung - Chaz Davies versucht seine Niederlagen positiv zu sehen

(Motorsport-Total.com) - Zweimal lautete das Duell um den Sieg Jonathan Rea gegen Chaz Davies und beide Male hatte der Weltmeister das bessere Ende für sich. Kawasaki-Werksfahrer Rea startete mit einem Doppelsieg in Phillip Island in die neue Saison der Superbike-WM. Außerdem drückt der Brite der ewigen Statistik weiter seinen Stempel auf. 40 Siege hat Rea mittlerweile gesammelt. Nur Carl Fogarty (59), Troy Bayliss (52) und Noriyuki Haga (43) haben mehr Siegerpokale in der Vitrine stehen. "Diese Statistiken sind unglaublich", lacht Rea, der sicherlich bald Haga überholen wird.

40 Superbike-Rennen hat Jonathan Rea mittlerweile gewonnen Zoom

Am Samstag fuhr er 0,042 Sekunden vor Davies über die Ziellinie, im zweiten Rennen betrug der Abstand nur 0,025 Sekunden. "Natürlich ist es enttäuschend, dass ich nicht gewonnen habe", meint Davies, der auf dem Siegerpodest versuchte, seine Niederlage zu verdauen, während Rea Champagner verspritzte. "Das ist die beste Art, um meine Weltmeisterschaft zu starten", lacht dagegen der siegreiche Brite. "Wir haben im Winter sehr hart gearbeitet, um die Performance der Kawasaki zu verbessern. Deshalb freue ich mich auf die nächsten Rennen."

Besonders bemerkenswert waren Reas erste Runden, denn er musste von Startplatz neun aufholen und kam schneller an die Spitze, als Davies, Melandri und Sykes. "Das erste Rennen nach der neuen Regel für die Startaufstellung zu gewinnen, ist sehr schön. Ich wurde für meinen gestrigen Sieg am meisten dafür bestraft. Ich wusste, dass Chaz in der letzten Runde da sein würde. Diese Strecke passt zur Ducati. Das macht mich noch stolzer, den Doppelsieg geschafft zu haben."

Schon im Vorjahr gewann Rea beide Rennen in Australien. Dass es wieder eng werden würde, hatte er erwartet: "Ja. Phillip Island ist dafür bekannt, dass man sich nicht absetzen kann und man das Rennen strategisch in der letzten Runde gewinnen muss. An diesem Wochenende habe ich das zweimal geschafft. Das ist wirklich etwas Besonderes, weil ich gar nicht erklären kann, wie schwierig das ist. Chaz ist sehr gut gefahren. Kompliment auch an Marco, er ist gegen Rennhälfte eine gute Pace an der Spitze gegangen."

Zweimal hatte Jonathan Rea (1) knapp die Nase vor Chaz Davies (7) Zoom

Davies probierte am Sonntag eine andere Taktik und war in der vorletzten Runde an der Spitze. "Es war heute eine gemischte Strategie, das Rennen war heute schneller", vergleicht er die beiden Läufe. "Jeder hat versucht wegzufahren und die Gruppe aufzubrechen, wenn er vorne war. Das ist hier aber sehr schwierig. Heute habe ich eine andere Strategie probiert und das Rennen mehrmals angeführt. Einige Runden vor Rennende versuchte ich wegzufahren, aber hier ist es so schwierig." Schließlich überholte Rea zu Beginn der letzten Runde und bot Davies bis zum Zielstrich keine Chance.

Davies: 40 WM-Punkte sind wichtig

"Wichtig ist, dass ich in Bezug auf die WM-Punkte das zweitbeste Ergebnis geschafft habe", betont Davies den positiven Aspekt der beiden knappen Niederlagen. "Langfristig gesehen sind diese 20 Punkte in beiden Rennen sehr wichtig. Wir haben beim Test und an diesem Wochenende gut gearbeitet. Darauf können wir unsere Saison aufbauen. Wenn ich das gesamte Wochenende betrachte, dann muss ich zufrieden sein."

In zwei Wochen geht es in Thailand weiter. Kawasaki gewann bisher souverän alle vier Läufe in Buriram. Das will Ducati nun ändern: "Wir wissen, dass wir in den vergangenen beiden Jahren in Thailand das komplett falsche Setup hatten", so Davies. "Es wird interessant, wie es sich in diesem Jahr anfühlen wird. Beim Speed und beim Chassis hatten wir dort immer Mühe. Aber das Motorrad ist jetzt ganz anders und viel besser. Wir werden es sehen. Ducati kann dort für eine Überraschung sorgen."

Zwei zweite Plätze sind für Chaz Davies der beste Saisonauftakt überhaupt Zoom

Gegen einen Rea in Höchstform wird es bestimmt schwierig. Das Rezept des Weltmeisters ist einfach: "Für mich geht es in diesem Jahr wieder darum, 26 gute Rennen zusammenzubringen. Jetzt habe ich auf die bestmögliche Weise begonnen."