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Dani Pedrosas Gewicht sorgt für Probleme bei der Abstimmung

Mit etwa 50 Kilogramm ist Dani Pedrosa das Fliegengewicht der MotoGP: Der Spanier erklärt, welche Kompromisse er beim Setup seiner Honda machen muss

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Routinier Dani Pedrosa ist seit vielen Jahren der leichteste Fahrer in der Königsklasse. Der gerade einmal 1,60 Meter große Spanier bringt lediglich 51 Kilogramm auf die Waage und ist damit deutlich leichter als seine Gegner. Pedrosas geringes Gewicht ist beim Beschleunigen ein Vorteil, doch gleichzeitig kreiert es viele Probleme, vor allem bei der Abstimmung der Federelemente.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa übt weniger Druck auf die Reifen aus als seine Kollegen Zoom

"Es ist kein großes Geheimnis, dass ich sehr leicht bin. Ich verwende deshalb im Heck eine sehr weiche Feder. Vorne kommen nicht ganz so weiche Federn zum Einsatz, weil ich gegen die härtesten Bremser der Welt kämpfen muss. Meine Gabel ist aber nicht so hart wie die meiner Gegner, weil ich nicht so groß bin", vergleicht der HRC-Pilot im Gespräch mit 'Crash.net'. und stellt fest: "Ich kann das Rad also nicht mit dem gleichen Gewicht belasten wie meine Gegner."

Da Pedrosa so leicht ist, werden das Vorderrad beim Bremsen und das Hinterrad beim Beschleunigen weniger stark belastet. Das sorgt für Probleme beim Aufwärmen der Reifen und verhindert, dass die Reifen in extremen Fahrsituationen richtig Haftung aufbauen. Pedrosas Crew muss mit ungewöhnlichen Setups versuchen, diese Probleme zu begrenzen.

"Ich kann mein Gewicht nicht genau so verschieben. Deshalb muss ich mein Motorrad weicher abstimmen, um das Gewicht besser verschieben zu können. Mein Motorrad muss von selbst stärker einfedern", schildert Pedrosa und erklärt, warum es so schwierig ist, einen guten Kompromiss zu finden: "Die Fliehkräfte und die Geschwindigkeiten sind gleich, weshalb ich dennoch eine vergleichsweise harte Feder verwenden muss."

Daniel Pedrosa

Im Heck verwendet Pedrosa ein deutlich weichere Feder als sein Teamkollege Zoom

Teamkollege Marc Marquez ist für seinen wilden Fahrstil bekannt. Pedrosa hat bei der Abstimmung andere Vorstellungen: "Ich mag es, wenn das Motorrad ein bisschen mehr Stabilität hat, weil es zu meinem Fahrstil passt, Runde für Runde die gleichen Linien zu fahren und die gleichen Punkte zu treffen. Ich fahre sehr konstant und dafür benötige ich ein stabiles Motorrad."

Im vergangenen Jahr kämpfte Pedrosa mit der Charakteristik der Michelin-Reifen. Bei niedrigen Temperaturen fiel es Pedrosa schwer, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Michelin brachte einen neuen Vorderreifen zum Test in Sepang, der durch ein anderes Profil mehr Gefühl vermitteln soll. "Die neuen Reifen bieten mehr Haftung und ein bisschen mehr Gefühl", kommentiert Pedrosa.


Fotos: Honda-Präsentation in Jakarta


"Wir müssen das noch besser beurteilen, weil das Umlegen der Maschine damit ein bisschen langsamer vonstatten geht. Das ist nicht gerade die Stärke der Reifen, doch die zusätzliche Haftung und das bessere Gefühl waren meiner Meinung nach der Grund, warum es beim Sepang-Test weniger Stürze gab", so der Routinier, der 2017 seine zwölfte Saison in der MotoGP bestreiten wird.