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  • 30.01.2017 14:24

  • von Maria Reyer & David Emmett

Trotz Problemen beim Bremsen: Folger in Sepang guter Siebter

Tech-3-Pilot Jonas Folger absolvierte einen soliden ersten Testtag in Sepang und holte als zweitbester Yamaha-Fahrer Platz sieben - Bremse das große Problem

(Motorsport-Total.com) - Jonas Folger absolvierte am Montag in Sepang den ersten Tag der offiziellen IRTA-Testfahrten mit einem sehr guten Ergebnis. Der Deutsche wurde zweitbester Yamaha-Pilot, noch vor Valentino Rossi, und setzte sich mit knapp einer Sekunde Rückstand auf den siebten Rang. Der Tech-3-Pilot war nach den ersten Ausfahrten glücklich und berichtete von einem "sehr guten Gefühl" auf dem Bike. Allerdings hatte er noch mit der Bremse seiner Yamaha zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger überraschte am Montag in Sepang mit einem starken siebten Rang Zoom

"Ich hatte ein sehr gutes Gefühl. Wir können sehr zufrieden sein mit der heutigen Position", so Folger. "Wir sind nicht weit weg von der Rundenzeit, die wir beim letzten Test hatten. Jetzt geht es darum, dass wir darauf aufbauen und uns in gewissen Bereichen noch verbessern." Dabei spricht er vor allem die Bremse an.

Zwar habe er sich bereits an die japanische Maschine gewöhnt, trotzdem gibt es "ein, zwei Dinge", die er im Fahrstil noch ändern müsse. "Speziell beim Bremsen. Da muss ich lernen, später zu bremsen. Nicht nur später, sondern auch geschmeidiger. Da muss ich noch an mir arbeiten", zeigt sich der MotoGP-Aufsteiger selbstkritisch. "Wir mussten außerdem am Bike arbeiten, weil wir eine Abstimmung der Bremsen gewählt haben, die noch immer ein bisschen Moto2-Style ist. Um die Rundenzeit zu verbessern, muss ich meinen Fahrstil beim Bremsen ändern, außerdem müssen wir das Bike ändern."

Folger: "Stehe auf der Bremse an"

Denn bei der Rundenzeit erkennt er vor allem beim Bremsen noch Potenzial. "Wir haben noch zwei Tage Testfahrten, daher haben wir noch einige Änderungen geplant." Am Montag fuhr Folger, der wesentlich schneller war als sein Teamkollege Johann Zarco (14.; +1,543), mehrere kurze Einheiten. Am Mittwoch werde er außerdem eine Renndistanz fahren. Seine schnellste Zeit markierte er in 2:00.643 Minuten. "Ich bin nicht total überrascht, ich bin glücklich. Ich wusste, dass wir hier beim letzten Mal einen guten Test gefahren sind." Schon im November testete er in Malaysia.

"Wir haben einen kleinen Vorteil, denn wir testeten hier im November", weiß auch Tech-3-Crewchief Nicolas Goyon. "Wir hatten also einige Daten und Informationen. Dieser Kurs kommt seinem Fahrstil entgegen. Jonas fühlt sich hier sehr wohl. Die bisherigen Tests in Valencia und Sepang waren sehr gut." Er bezweifelt, dass die anderen Teams am ersten Tag bereits all ihr Potenzial ausgespielt haben. "Jeder hat noch Reserven. Wir sind im Moment zufrieden, doch wir müssen abwarten, was passiert."


MotoGP-Test in Sepang

Goyon weiß, wo sich Folger noch verbessern kann: "Wir haben momentan Probleme mit den Bremsen. Er muss noch besser verstehen, wie er sie richtig nutzen kann. Daran müssen wir noch arbeiten. Wenn wir die Probleme beim Bremsen gelöst haben, wird alles andere viel einfacher fallen." Das weiß auch Folger: "Die Zeit kann ich fahren, aber dann stehe ich auf der Bremse an. Deshalb müssen wir daran arbeiten. Wenn ich versuche, so zu fahren wie die anderen, dann stehe ich an. Das geht nicht. Deswegen muss ich dementsprechend anders fahren - aber mit einem anderen Setting. Das müssen wir probieren."

Erste Regenfahrt: Folger von Michelin-Reifen beeindruckt

Mit der Tech-3-Mannschaft hat er verschiedene Abstimmungen am Bike ausprobiert. "Dann hat es eben zu regnen begonnen, das passiert eben. Aber wir haben noch zwei volle Tage." Die erste Fahrt bei nasser Strecke hat Fogler gefallen: "Das war das erste Mal im Regen. Es ist beeindruckend, wie die Michelin-Reifen im Regen arbeiten. Außerdem fühlte sich das Bike gut an im Regen. Das ist wichtig, dass ich keine negative Erfahrung aus dem ersten Regentest mitnehme." Mit den Reifen von Michelin war er grundsätzlich sehr zufrieden.

Auch Teamboss Herve Poncharal ist zufrieden mit seinen Rookies: "Ich würde behaupten, heute war ein perfekter Testtag. Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass der Kurs bis 16 Uhr trocken war. Ein bisschen Regen ist immer gut. Die Rookies konnten zum ersten Mal mit Regenreifen eine MotoGP-Maschine bewegen."

Da es keine Intermediate-Reifen mehr geben wird, war dieser Test auch für Michelin wichtig. "Es könnte Rennen auf abtrocknender Strecke geben, bei denen mit den Regenreifen gefahren wird. Sie müssen herausfinden, wie lange die harte Mischung durchhält." Grundsätzlich hält er fest: "Wir sind nicht hier, um den Rundenrekord zu attackieren. Es ist wichtig, dass wir uns bestmöglich für das erste Rennen in Katar vorbereiten." Noch bis Mittwoch finden die Testfahrten in Sepang statt.