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  • 09.01.2017 15:28

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Michelin: Keine Qualifyer in der MotoGP

Laut Michelin-Motorsportchef Nicolas Goubert stimmt die Show in der MotoGP - Extraweiche Qualifying-Reifen wären laut Michelin eine sinnlose Ausgabe

(Motorsport-Total.com) - Extraweiche Qualifying-Reifen gehören in der MotoGP seit Jahren der Vergangenheit an. Im Qualifying treten Valentino Rossi, Marc Marquez, Jorge Lorenzo und Co. mit den Mischungen an, mit denen sie am Sonntag auch eine Renndistanz meistern würden. Für die Jagd nach den finalen Zehntelsekunden sind die Reifen also nicht perfekt geeignet, dafür können die Piloten aber meist mehrere Versuche wagen. Verkehr im Qualifying hat also in der Regel keine allzu dramatischen Auswirkungen, solange die Zeit eine weitere schnelle Runde erlaubt.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Valentino Rossi

Auch in Zukunft wird es keine extraweichen Qualifying-Reifen geben Zoom

Reifenausrüster Michelin trauert den extraweichen Qualifyern nicht nach: "Wenn man vor dem TV oder auf der Tribüne sitzt und sich die Qualifikation anschaut, dann erkennt man nicht, ob Qualifying-Reifen verwendet werden", begründet Michelin-Motorsportchef Nicolas Goubert. Der Franzose geht ohnehin nicht davon aus, dass die MotoGP-Piloten mit weicheren Mischungen deutlich schneller wären.

"Mit Qualifying-Reifen wären die Fahrer vielleicht zwei Zehntelsekunden schneller", analysiert Goubert und macht die mentale Einstellung der Piloten für entsprechend gute Quali-Zeiten verantwortlich. Auch ohne Qualifyer gelingt es den Piloten am Samstagnachmittag in der Regel, die Zeiten aus den Freien Trainings deutlich zu unterbieten.

Michelin-Motorsportchef Goubert outet sich als Gegner der extraweichen Mischungen: "Zu 500er-Zeiten verzichteten wir viele Jahre darauf. Die Rundenzeiten waren gut. Wir verwendeten in der MotoGP Qualifying-Reifen, weil Bridgestone ebenfalls welche im Programm hatte. Die Bridgestone-Fahrer waren zu einem gewissen Zeitpunkt im Qualifying schneller. Deshalb baten uns die eigenen Fahrer, etwas zu unternehmen", erinnert sich der Reifenexperte.

Nicolas Goubert

Nicolas Goubert stuft Qualifyer als Zeitverschwendung ein Zoom

"Es war unterm Strich aber Zeitverschwendung, auch für die Fahrer. Einige von ihnen mochten die Reifen, weil das Fahren etwas mehr Spaß bereitete. Doch ansonsten hatte niemand etwas davon", schildert Goubert, der zusammenfasst: "Ich denke, die Show wäre ein bisschen besser. Doch unterm Strich würde sich nicht viel ändern."