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FIM veröffentlicht vorläufiges MotoGP-Reglement 2017

Das Reglement für die MotoGP 2017 ist bekanntgegeben worden - Aerodynamische Upgrades müssen künftig genau geplant und abgenommen werden

(Motorsport-Total.com) - Der Motorrad-Weltverband FIM hat die weitreichenden Änderungen bei der Aerodynamik in Schriftform gebracht und eine vorläufige Version des Reglements für die MotoGP-Saison 2017 veröffentlicht. Mit Spannung war erwartet worden, wie viele Upgrades pro Saison noch erlaubt sein würden. Die Antwort: Es ist nur noch ein Upgrade der Verkleidung und der Schutzbleche pro Saison erlaubt. Zudem muss die Verkleidung vorher vom MotoGP-Technikchef abgenommen werden.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Jorge Lorenzo, Cal Crutchlow

Weitreichende Regeländerungen für die MotoGP-Saison 2017 Zoom

Das Schlagwort lautet "Aero Body Homologation". Mit dieser soll ausgeschlossen werden, dass Winglets trotz des Verbots per Reglementslücke genutzt werden. Vor Beginn der Saison muss ein Paket homologiert werden, das in den zwei angesprochenen Bereichen nur einmal modifiziert werden darf. Fahrer können also mit maximal zwei Aero-Varianten pro Saison ausrücken. Die Benutzung der ursprünglich homologierten Teile bleibt auch nach dem Einreichen eines Upgrades erlaubt.

Eine Neuerung, die nicht im Vorfeld durchgesickert war, betrifft die Verwendung von 2016er-Verkleidungen. Neben der 2017er-Aerodynamik kann zu Beginn der Saison auch eine Vorjahresverkleidung benutzt werden, sofern sie den neuen Regeln entspricht, also keine Winglets aufweist. Wird während der Saison ein Upgrade gebracht, muss das Team entweder auf die Vorjahres- oder die frühere 2017er-Aero verzichten. Es bleibt bei zwei möglichen Varianten, die genutzt werden dürfen: Entweder Upgrade und 2016er-Verkleidung oder Upgrade und frühere 2017er-Aerodynamik. Dieser Passus gilt nur für die Saison 2017.

Weitere Eckpunkte des Aerodynamik-Reglements

- Die Homologation bezieht sich nur auf einzelne Fahrer; unterschiedliche Fahrer dürfen unterschiedliche Varianten homologieren, aber nur ihre zwei "eigenen" während der Saison verwenden
- Satellitenteams dürfen die Weiterentwicklungen der Werksteams nutzen
- Innerhalb der beiden Teile (Verkleidung und Schutzblech) dürfen keine Zwitter aus ursprünglicher und neuer Homologation verwendet werden
- Es ist aber möglich, mit einem alten Schutzblech und neuer Verkleidung und umgekehrt zu fahren
- Es darf Material entfernt, aber nicht hinzugefügt werden (z.B. das Bohren von Löchern zum Feintuning)
- Beschluss der "Lex KTM": Ein Hersteller darf im ersten Jahr unendlich viele Varianten homologieren
- Die Regeln zum Motoradwechsel bei Flag-to-Flag-Rennen wurden endgültig festgezogen: Vier Mechaniker, Gang muss vom Fahrer eingelegt werden

Zudem wurden die Regeln zur Verwendung der seit 2016 eingesetzten Einheitssoftware verfeinert. Änderungen an der Software müssen künftig wie vorgesehen einstimmig von allen Herstellern abgenickt werden. Die Veränderung von Parametern beim Mapping darf nicht von der Box ferngesteuert werden, solange sich das Motorrad auf der Strecke befindet. Einzig der Fahrer darf Mappings wechseln, wenn sich das Motorrad außerhalb der Boxenanlage aufhält.


MotoGP-Test in Jerez

Hybridsysteme präventiv verboten

Erstmals geregelt ist der Umgang mit untergewichtigen Motorrädern durch Beschädigungen: Es ist künftig Teammitgliedern erlaubt, den Urzustand des Motorrads unter Aufsicht wiederherzustellen, um Beschädigungen zu reparieren. Das betrifft das Nachfüllen von Flüssigkeiten oder das Wiederherstellen beschädigter kosmetischer Teile am Motorrad, sollte das Bike das Mindestgewicht aufgrund der Beschädigungen nicht erreichen. Auch der Auspuff darf getauscht werden, sollte das Motorrad aufgrund von Beschädigungen die Lärmgrenzen überschreiten.

Der Passus zur Beschreibung der eingesetzten Fahrzeuge wurden angepasst: Es handelt sich um "Fahrzeuge mit zwei Reifen in einer Linie, die nur von einem Verbrennungsmotor angetrieben und von einem Fahrer kontrolliert werden." Damit soll dem Gebrauch von Energierückgewinnungssystemen schon im Vorhinein ein Riegel vorgeschoben werden.

Bradley Smith

KTM hat bei der Entwicklung von Verkleidungen im ersten Jahr freie Hand Zoom

Weitere Regeländerungen:
- Verbot von Streckenbesichtigungen per Motorroller am Donenrstag vor dem Rennen; nur noch Laufen oder Fahrradfahren ist erlaubt
- Pro Wochenende maximal zehn Vorderreifen, maximal fünf pro Mischung
- Pro Wochenende maximal zwölf Hinterreifen, davon max. sechs von Mischung A, fünf von Mischung B und vier von Mischung C
- Fahrer, die an Q2 teilnehmen, erhalten einen zusätzlichen Hinterreifen der weichsten Mischung, müssen dafür jedoch einen härteren abgeben; es bleibt bei maximal zwölf Hinterreifen
- Reifendrucksensoren werden Pflicht
- Ab 2018 sind auch Airbags in der Lederkombi Pflicht