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  • 26.12.2016 14:06

  • von Markus Lüttgens & David Emmett

Cal Crutchlow: Lieber Radfahren im Regen als Motocross

Wieso Cal Crutchlow nicht auf dem Motocross-Motorrad trainiert und warum das Radfahren im Mistwetter der Isle of Man besonders effektiv ist

(Motorsport-Total.com) - Motocross-Fahren gehört für viele MotoGP-Piloten zum regelmäßigen Training dazu. Mit dem Fahrern mit den Maschinen auf losem Untergrund halten sie sich nicht nur körperlich in Form, sondern trainieren auch Gleichgewichtssinn und Koordinationsvermögen. Der zweimalige Grand-Prix-Sieger Cal Crutchlow hingegen hält nicht viel davon. "Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ich bin lange genug im Geschäft um zu wissen, dass ich im Motocross Scheiße wäre", sagt er in gewohnt direkter Manier. "Warum sollte ich das ausprobieren?"

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow fährt lieber Rennrad als Motocross Zoom

Crutchlow besitzt zwar ein Straßenmotorrad, aber auch das holt er in der Winterpause höchstens viermal aus der Garage, um sich wieder an die Bedienung des Motorrads zu gewöhnen. Wesentlich öfter ist der Brite auf einem Zweirad ohne Motor unterwegs, denn Crutchlow ist leidenschaftlicher Rennradfahrer.

Damit hält er sich in Form und auch sein Gewicht unter Kontrolle. "Ich musste in meiner ganzen Karriere noch nie eine Diät einhalten. Höchstens im letzten Jahr war ich etwas vorsichtiger als sonst", sagt der Brite, der beispielsweise grundsätzlich keinen Alkohol trinkt. "Daher muss ich mir diese Kilos auch nicht abtrainieren", meint er.

Vollkommen asketisch lebt der MotoGP-Pilot allerdings nicht. "Wenn ich Lust darauf habe, esse ich auch einmal Schokolade, aber ich trainiere genug, um nicht zuzulegen", sagt er . "Ich wiege jetzt (am Saisonende; Anm. d. Red.) vielleicht vier Kilogramm mehr als am Saisonanfang, aber das sind hauptsächlich Muskeln durch das Fahrern auf dem Motorrad."

Während viele Radfahrer im Winter zum Training in wärmere Gefilde fahren, setzt Crutchlow sich ganz bewusst den Wetterunbilden seiner Heimat Isle of Man aus. "Im vergangenen Jahr bin ich in zwei Monaten im Regen der Isle of Man 6.500 Kilometer gefahren. Das ist zwar nicht so schön wie in der Sonne, härtet einen aber ab - vor allem mental."

Während man beim Training im Sonnenschein oft dazu neige, die Landschaft zu genießen, zwinge ihn das Mistwetter auf der Insel in der irischen See dazu, sich voll auf das Trainingsprogramm zu konzentrieren", so die Theorie des LCR-Honda-Piloten. Und es helfe zusätzlich dabei, die schlanke Linie zu behalten. "Auf der Isle of Man verliere ich mehr Gewicht, weil ich zittere", erklärt Crutchlow. "Das ist erwiesen, dass man beim Training in der Kälte mehr Energie verbraucht."