Suzuki: Spontane Planänderung beim Jerez-Test

Andrea Iannone wird am zweiten Tag nicht mehr fahren, um Testtage zu sparen - Suzuki vergleicht verschiedene Motoren und lobt Iannones Testfahrerqualitäten

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwochabend drehte Andrea Iannone seine letzten Runden mit einer MotoGP-Maschine für dieses Jahr. Der Suzuki-Pilot sollte eigentlich auch am Donnerstag Erfahrungen sammeln, doch Suzuki änderte den Plan spontan, um einen Testtag einzusparen. Iannone wird am Donnerstag nur zuschauen, wenn Testpilot Takuya Tsuda seine Runden dreht. Alex Rins konnte am Test nicht teilnehmen, da er nach wie vor außer Gefecht ist. In Valencia zog sich der Rookie eine schwere Verletzung zu, die mehrere Wochen Zwangspause zur Folge hat.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone hat bei Suzuki Mitspracherecht bei der Entwicklung Zoom

Bei niedrigen Temperaturen ging es am Mittwoch hauptsächlich darum, verschiedene Motorvarianten zu vergleichen. Iannone spulte 68 Runden ab und war der fleißigste Fahrer. In der Wertung landete Iannone nur auf der achten Position und hatte eine halbe Sekunde Rückstand auf Ducati-Pilot Hector Barbera.

"Wir wollten hier nicht die schnellste Runde fahren. Es ging darum, sein Gefühl zu verbessern und an der Entwicklung zu arbeiten", betont Suzuki-Teammanager Davide Brivio. "Wir waren erfolgreich, denn wir konnten mit Iannone das komplette Testprogramm an einem Tag absolvieren." Suzuki zählt durch die Podestplätze von Maverick Vinales nicht mehr zu den Herstellern, die unbegrenzt oft testen dürfen. Iannone und Rins haben außerhalb der offiziellen IRTA-Tests nur fünf Tage pro Jahr zur Verfügung. Deshalb entschied sich das Team dazu, am zweiten Testtag nicht mehr fahren.

"Nachdem wir die Vorteile eingebüßt haben, möchten wir für die Zukunft Testtage sparen. Da wir alle Tests beendet haben, muss er am Donnerstag nicht mehr fahren", bestätigt Brivio und erklärt, was in Jerez im Fokus stand: "Wir stellten verschiedene Motorvarianten bereit. Er zeigte, in welche Richtung es im Winter gehen muss."


Fotos: Suzuki, MotoGP-Test in Valencia


"Wir werden keinen komplett neuen Motor für 2017 bauen. Es wird eine Evolutionsstufe vom aktuellen Motor sein. Andrea gab uns dank seiner Erfahrung das nötige Feedback, um zu verstehen, welchen Charakter der Motor haben sollte. Er leistete tolle Arbeit und arbeitete intensiv bis zum Ende. Wir müssen ihm für seinen Einsatz danken", so der Suzuki-Teammanager.

Davide Brivio

Davide Brivio: "Konnten das komplette Testprogramm an einem Tag absolvieren" Zoom

"Unser Testfahrer Tsuda ist ebenfalls hier. Er konzentriert sich auf das Sammeln von Daten bezüglich der Elektronikentwicklung. Wir möchten effizientere Einstellungen erarbeiten und werden am Donnerstag mit ihm weitermachen", berichtet Brivio. "Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln und weitere Optionen zu entdecken."