Crutchlow: Wechsel zum neuen Chassis sorgte für die Wende

Nach einem katastrophalen Saisonstart steigert sich LCR-Pilot Cal Crutchlow im Sommer und schreibt beim Grand Prix in Australien Geschichte

(Motorsport-Total.com) - Honda-Pilot Cal Crutchlow präsentierte sich beim Australien-Grand-Prix auf Phillip Island in Topform. Nach Marc Marquez' Sturz gab Crutchlow das Tempo vor und fuhr ohne Gegenwehr zum zweiten Saisonsieg. Crutchlow hat gute Chancen, die Saison 2016 in den Top 5 zu beenden. Aktuell ist der führende Privatfahrer der Wertung WM-Sechster. Der Rückstand auf HRC-Pilot Dani Pedrosa beträgt nur 14 Zähler.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow stand in der laufenden Saison vier Mal auf dem Podium Zoom

Crutchlows Sieg in Australien war besonders bemerkenswert, weil es seit über zehn Jahren der erste MotoGP-Sieg eines Privatfahrers war, der bei trockenen Bedingungen erzielt wurde. Marc-VDS-Pilot Jack Miller sicherte sich zwar im Sommer beim Chaosrennen in Assen den ersten Sieg eines Privatfahrers, doch sowohl bei der Dutch TT als auch später bei Crutchlows Sieg in Brünn herrschten keine perfekten Bedingungen.

"In der zweiten Saisonhälfte war ich wirklich gut unterwegs", blickt LCR-Pilot Crutchlow zurück und begründet sein Formhoch: "Beim Test in Brünn wechselte ich das Chassis. Das war direkt nach meinem ersten Sieg. Ich fühlte mich beim Rennen in Silverstone und bei den folgenden Rennen sehr gut. Das Chassis passt besser zu meinem Fahrstil."

Crutchlows RC213V entspricht nicht zu 100 Prozent der Werksmaschine von Weltmeister Marquez. Doch die Unterschiede halten sich in Grenzen. "Ich habe keine reine Werksmaschine, aber sie ist sehr nah dran. Wir wissen, dass Marc einen anderen Fahrstil hat und andere Setups fährt. Wir haben aber unterm Strich ähnliche Motorräder. Wir werden nicht besonders behandelt, weil Dani nicht da ist. Viele denken das", kontert Crutchlow den Kritikern.


Fotos: LCR, MotoGP in Phillip Island


"Es ist gut, dass ich nun bei nassen und trockenen Bedingungen jeweils einen Sieg einfahren konnte. Gewinnst du im Regen, wirst du schnell als Regenspezialist abgestempelt. Von daher war dieser Sieg hier umso wichtiger", betont der Honda-Pilot, der zu Saisonbeginn die wohl schwierigste Phase seiner Karriere erlebte. Bei den ersten fünf Rennen sammelte Crutchlow nur fünf Punkte und ging vier Mal leer aus.

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow ist mit Abstand bester Privatfahrer der Wertung Zoom

Kurz vor der Sommerpause ging es dann aufwärts. "Ich durchlebe gerade eine schöne Phase in meiner Karriere. Es geht immer bergauf. Ich hatte mir für dieses Jahr für spezielle Rennen gewisse Ziele gesetzt. Ich wollte in Brünn auf das Podest, in Silverstone ebenso. Hier wollte ich gewinnen. All das hat geklappt. Es ist also ein gutes Jahr", fasst der ehemalige Supersport-Weltmeister zusammen.