Yamaha: Talentförderung in der Superbike-WM anstatt Moto2?

(Motorsport-Total.com) - Mit der Verpflichtung von Maverick Vinales hat sich das Yamaha-Werksteam perfekt für die Zukunft gerüstet. Der 21-jährige Spanier wird in der kommenden Saison als Teamkollege von Valentino Rossi an den Start gehen und den Platz von Jorge Lorenzo übernehmen, der Yamaha in Richtung Ducati verlässt. Vinales ist einer der wenigen Moto2-Fahrer, die auch in der MotoGP um Spitzenergebnisse kämpfen konnten.

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Valentino Rossi und Maverick Vinales sind ab der kommenden Saison Teamkollegen Zoom

Ex-Weltmeister Tito Rabat zeigt eine enttäuschende MotoGP-Debütsaison. Der Moto2-Champion von 2014 ist aktuell nur 20. der Fahrerwertung. Und auch Scott Redding, Pol Espargaro und Stefan Bradl konnten die Erwartungen ihrer Arbeitgeber noch nicht erreichen. Bradl verabschiedet sich am Saisonende in Richtung Superbike-WM. Rabat, Redding und Espargaro bleiben der Königsklasse erhalten.

Im Paddock wird oft diskutiert, ob die Moto2 wirklich die perfekte Vorbereitung für die MotoGP ist. Die Moto2-Maschinen haben keine elektronischen Fahrhilfen und verlangen einen anderen Stil als die MotoGP-Bikes. Im direkten Vergleich scheint ein Superbike in WM-Konfiguration deutlich attraktiver zu sein, um junge Talente für die MotoGP vorzubereiten. Die Elektronik ist ähnlich komplex und die Leistung nur geringfügig niedriger.

Im Hause Yamaha hat man die Zeichen der Zeit offensichtlich verstanden. "Die Verpflichtung von Michael (van der Mark) für die kommende Saison verdeutlicht, dass Yamaha die Superbike-WM als Chance betrachtet, junge Fahrer nach oben zu bringen", bemerkt Crescent-Teamchef Paul Denning im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Momentan kommen die jungen Talente aus der Moto2 in die MotoGP. Manchmal funktioniert das ziemlich gut. Es gibt aber auch weniger erfolgreiche Beispiele."

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Erhält Michael van der Mark bei Yamaha die Chance, in die MotoGP aufzusteigen? Zoom

Mit van der Mark und Alex Lowes hat Yamaha in der neuen Superbike-Saison zwei junge Talente unter Vertrag, die potenziell für die MotoGP in Frage kommen. Routinier Sylvain Guintoli wurde nach nur einem Jahr aussortiert, um Platz für van der Mark zu machen. Besonders bitter für den Franzosen: Vor etwas mehr als eineinhalb Jahren gewann Guintoli die Superbike-WM. Nun steht er auf dem Abstellgleis.

"Die Fahrer stehen bei Yamaha-Europa unter Vertrag. Ich muss aber betonen, dass solche Entscheidungen immer gemeinsam mit Crescent getroffen werden. Wir beraten uns und tauschen unsere Meinungen und Erfahrungen aus. Die finale Entscheidung wird von Yamaha getroffen", erklärt Denning. "Wir kommen aber sehr schnell auf einen gemeinsamen Nenner."

"Es war sehr hart, Sylvain gehen zu lassen, denn er erhielt nicht die Chance, sein Können richtig unter Beweis zu stellen. Das bedauern wir sehr. Ich bin absolut überzeugt, Sylvain hätte in der kommenden Saison sehr gute Ergebnisse einfahren können", berichtet der Teamchef, der aber auch von den Vorteilen des neuen Yamaha-Konzepts überzeugt ist: "Yamaha möchte, dass junge Fahrer sehen, wie man von der R3 zur R6 zur R1 aufsteigt und die Chance erhält, in Suzuka oder in der MotoGP zu fahren."