Team lobt Tom Lüthi für dessen Mut in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi hat in Silverstone seinen zweiten Sieg in der laufenden Moto2-Saison sichergestellt und mit einem Schlag 25 Punkte auf WM-Leader Johann Zarco gutgemacht. Lüthi meldete sich damit eindrucksvoll zurück. Beim vergangenen Rennwochenende in Tschechien musste der Schweizer das Rennen auslassen, da er sich im Training eine Gehirnerschütterung zuzog.

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Ist Tom Lüthi durch den Silverstone-Sieg wieder ein Kandidat für den WM-Titel? Zoom

"Vor zwei Wochen in Brünn waren wir alle sehr nervös. Ehrlich gesagt haben wir nie daran gedacht, dass Tom so rasch wieder so stark sein wird", bemerkt Teamchef Frederic Corminboeuf. "Dieser Sieg ist der Dank für seine Anstrengungen, seinen Mut und auch sein Dank an das Team, das voll hinter ihm steht. Er hat bewiesen, dass er der Chef im Ring sein kann. Er hat die komplette Distanz einen sehr hohen Rhythmus gehalten, und das Manöver, mit dem er Johann Zarco von Platz eins verdrängt hat, straft alle Kritiker, die ihn als etwas zu nett einstufen, Lügen."

"Das war Kampfgeist in Reinkultur", betont Corminboeuf. Für Lüthi war der Sieg eine große Erleichterung, nachdem er in Brünn akzeptieren musste, nicht zu fahren. "Es war wirklich ein ganz spezieller Tag für mich, wenn man berücksichtigt, was vor zwei Wochen geschehen ist. Nach meiner schweren Hirnerschütterung von Brünn und ohne normales Training wusste ich nicht einmal, ob ich in Silverstone überhaupt würde fahren können", erklärt er.

"Da es während der Trainings meistens geregnet und wir alle nur wenige Runden im Trockenen absolvieren konnten, war beim Start keiner wirklich perfekt vorbereitet und wusste, was ihn erwarten würde. Und wie würden sich die Reifen über die Distanz verändern? Ich habe sehr schnell einen guten Rhythmus gefunden und auch gemerkt, dass ich etwas schneller fahren konnte als meine Gegner", berichtet der Kalex-Pilot.

"Also habe ich die Führung übernommen und diese bis ins Ziel verteidigt. Der Unfall zwischen Lowes und Zarco? Ich habe ihn auf der großen Leinwand gesehen, aber ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass sie so nahe an mir dran waren", kommentiert Lüthi den Zwischenfall, der beiden Streithähne. Mit Blick auf die WM-Wertung hat sich die Reise nach England auf jeden Fall gelohnt. WM-Leader Zarco liegt nur noch 50 Punkte vor Lüthi, der als WM-Vierter zum San-Marino-Grand-Prix nach Misano reist.