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  • 24.09.2016 18:04

  • von Heiko Stritzke & David Emmett

Rossi nach Platz sechs selbstkritisch: "Das kann ich besser"

Das war nicht der Tag des Valentino Rossi: Der Doktor startet beim Großen Preis von Aragon 2016 nur von Startplatz sechs und stürzt obendrein

(Motorsport-Total.com) - Nach einem vielversprechenden Freitag liefen die Dinge am Samstag im Motorland Aragon nicht im Sinne von Valentino Rossi: Der neunmalige Weltmeister muss sich mit Startplatz sechs begnügen und sieht kein Land gegen Marc Marquez. Darüber hinaus hatte er noch einen Sturz im dritten Freien Training zu verkraften. Sein Ziel ist daher auch wenig ambitioniert: Ein Podiumsplatz würde ihn bereits zufriedenstellen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn seine Longrun-Pace war gut.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi zeigte am Samstag in Aragon nicht seine beste Leistung Zoom

"Natürlich bin ich nicht zufrieden damit, von Platz sechs zu starten", holt der 37-Jährige aus. "Okay, es ist die zweite Reihe, aber ich war nicht gut genug, um eine vernünftige Runde zusammen zu bringen. Ich kann das besser. Aber besser Sechser als in Reihe drei." Nach einem guten Freitag, an dem er beste Nicht-Honda war, war der Samstag doch wieder eher Durchschnittskost für den Italiener. (So lief das Qualifying)

Das fing schon im dritten Freien Training an, als er wie zahlreiche andere Fahrer auch zu Sturz kam. "Ich bin direkt mit einem frischen Hinterreifen rausgefahren, was ein Fehler war", gibt er zu. "Bei dem Sturz hatte ich Glück. Ich muss den Airbags danken, dass sie meine Schulter gerettet haben. Bei solchen Unfällen kann es schnell passieren, dass die Schulter zu Bruch geht." Körperliche Beschwerden hat Rossi nach dem Sturz keine, bitter war aber die verlorene Zeit. Ähnlich kühle Bedingungen wie am Samstagvormittag werden auch für das Rennen erwartet, weshalb es sehr interessant werden kann.

Alles hängt vom Wetter ab

Für dieses kann sich der Yamaha-Pilot einiges ausrechnen, auch wenn er nicht an den ganz großen Wurf glaubt: "Für mich geht es morgen darum, das Bestmögliche zu erreichen und aufs Podium zu fahren. Marquez zu schlagen wird sehr schwer werden. Er hat ganz klar die beste Pace und startet vor der Pole-Position." Eine große Rolle werde auch die Reifenwahl spielen, da ist er sich sicher. "Hier dreht sich alles um den Harten, aber das ist nicht in Stein gemeißelt. Eventuell können einige Fahrer morgen den weicheren Reifen probieren. Es hängt alles vom Wetter ab."

Für Rossi wird es im Rennen nicht nur darum gehen, nach vorn zu schauen, sondern auch auf Dani Pedrosa aufzupassen, der hinter ihm aus Reihe drei startet. Auch Cal Crutchlow steht mit einer Honda direkt neben ihm. Bei der Honda-Konkurrenz macht er klare Verbesserungen aus: "Ich habe es erwartet, dass sie auf dieser Strecke stark sein würden. Es ist eine gute Strecke für sie und sie haben viele Fortschritte in den vergangenen zwei bis drei Rennen gemacht. Sie haben mit Pedrosa und Crutchlow Rennen gewonnen. Sie haben sich bei der Traktion aus Kurven heraus stark verbessert."

Valentino Rossi

Der Sturz im dritten Freien Training kostete Rossi wertvolle Zeit Zoom

Eine Taktik hat sich Valentino Rossi für das Rennen nicht zurechtgelegt: "Jetzt gilt es erst einmal, die Bedingungen abzuwarten und die richtige Reifenwahl zu treffen." Auch ein Einsatz des asymmetrischen Vorderreifens kommt für ihn in Frage. Wie viele Hondas er wird herausfordern können, wird sich erst im Rennen zeigen. Und an Jorge Lorenzo, der im Renntrimm am Samstag stark schwächelte, muss er auch noch irgendwie vorbei...