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Ducati: "Dall'Igna hat alles im Blick"

Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli spricht über die Entwicklung der Ducati Panigale, die kommenden Updates und den Einfluss von Luigi Dall'Igna

(Motorsport-Total.com) - Die Ducati Panigale ist 2016 in ihrer vierten Saison. Nach zwei sieglosen Jahren erlöste Werkspilot Chaz Davies die Ducatisti im Vorjahr mit dem ersten Sieg in Aragon. Es folgten weitere Siege und der Vizetitel. In diesem Jahr sollte Davies für Ducati den WM-Titel einfahren, doch nach einem vielversprechenden Saisonauftakt leistete sich der Brite zu viele Fehler, während Titelverteidiger Jonathan Rea konstant Spitzenergebnisse feierte.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Die Ducati Panigale bekommt noch in der laufenden Saison neue Teile Zoom

Neben der Kawasaki ZX-10R ist die Ducati Panigale das beste Motorrad im Feld der Superbike-WM. "Wir sind einerseits zufrieden, andererseits aber auch nicht", bemerkt Ducati-Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Der Gewinn der Meisterschaft ist natürlich immer das große Ziel. Wir waren in der laufenden Saison immer konkurrenzfähig und konnten um Siege kämpfen. Es gab aber ein paar Rückschläge. Wir hatten zu viele Ausfälle, während Jonathan Rea nur sehr selten ausfiel."

Aktuell liegt Davies 98 Punkte zurück. Bei den Rennwochenenden in Magny-Cours, Jerez und Losail werden noch 150 Punkte vergeben. Der WM-Titel ist spätestens nach dem zweiten Lauf in Deutschland in weite Ferne gerückt. Dennoch bremst Ducati die Entwicklung der Panigale nicht. Es wird bei den drei ausstehenden Rennwochenenden weitere Neuentwicklungen geben.

Kein Stillstand bei Ducati

"Es kommen konstant Updates. Die Entwicklung steht nie still", betont Marinelli. "Wir haben noch ein paar Dinge in der Pipeline. Bei den Tests im Sommer testeten wir ein paar neue Ideen bei der Elektronik. Diese Änderungen setzten wir bereits am Lausitzring ein. Bis zum Ende der Saison sind weitere Updates geplant. Wir ruhen uns nicht aus und versuchen ständig, das Motorrad zu verbessern."

"Die Meisterschaft ist noch nicht vorbei, solange sie noch nicht vorbei ist. Wir werden weiterhin kämpfen", verspricht der Italiener den Ducatisti. In der kommenden Saison wird Ducati erneut angreifen. Mit Chaz Davies und Marco Melandri hat Ducati eine starke Fahrerpaarung. Doch welchen Einfluss hat Ducati-Rennleiter Luigi Dall'Igna? Konzentriert sich der clevere Stratege komplett auf die MotoGP?


Fotos: Superbike-WM auf dem Lausitzring


"Nein, Gigi ist der Chef der Ducati-Rennabteilung. Er hat alles im Blick. Sein Fokus liegt sicher auf dem MotoGP-Projekt, doch er kümmert sich auch um das Superbike-Projekt. Wir haben ständig Meetings, um Ideen für die Zukunft zu besprechen", schildert Marinelli. Gibt es Entwicklungen, die aus der MotoGP in die Superbike-WM transferiert werden können?

Begrenzter Informationsaustausch mit dem MotoGP-Team

"Vor der Einführung der Einheitselektronik in der MotoGP gab es einen ständigen Erfahrungsaustausch zwischen dem MotoGP- und dem Superbike-Projekt. Nun ist es schwieriger", bemerkt Marinelli. "Es gibt aber nach wie vor Dinge, die wir von der MotoGP in die Superbike-WM transferieren können. Aktuell ist die Entwicklung der Superbike-Elektronik für uns sehr wichtig, weil man im Gegensatz zur MotoGP-Elektronik daran arbeiten kann."

Chaz Davies

Luigi Dall'Ignas Freude über den Doppelsieg in Imola war riesig Zoom

Ducatis Serienmotorräder sind auf dem Gebiet der Elektronik meist führend. Die Ducati 1098R war das erste Motorrad mit einer serienmäßigen Traktionskontrolle. Ducatis aktuelles Superbike verfügt über eine Vielzahl elektronischen Hilfsmittel. "Die Elektronik ist aktuell sehr wichtig für die Serienproduktion. Es geht nicht zwingend um die Performance sondern eher um die Fahrbarkeit und um die Sicherheit", kommentiert Marinelli, der 2017 mit der Panigale den lang ersehnten WM-Titel holen möchte.