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Alex Lowes: "Möchte auf dem Podium stehen"

Am Lausitzring konnte Alex Lowes sein Potenzial nicht zeigen, doch Teamchef Paul Denning ist überzeugt, dass Lowes bald starke Ergebnisse zeigen wird

(Motorsport-Total.com) - Während die meisten Superbike-WM-Piloten einen entspannten Sommer erlebten, reiste Yamaha-Pilot Alex Lowes von einer Rennstrecke zur nächsten. Zwischen den Superbike-WM-Events in Laguna Seca und am Lausitzring saß Lowes unter anderem in Suzuka, Silverstone, Misano und Magny-Cours auf dem Motorrad und drehte seine Runden. Bei seinen MotoGP-Einsätzen mit Tech 3 sammelte der Brite neue Erfahrungen, die laut Teamchef Paul Denning auch für das Superbike-Projekt von Vorteil sind.

Titel-Bild zur News: Alex Lowes

Crescent-Pilot Alex Lowes möchte mit seiner Yamaha R1 in die Top 3 fahren Zoom

"Gut war, dass Alex nach dem Rennen in Laguna Seca direkt nach Suzuka reiste und dort gewann. Dann bot sich die Chance, das MotoGP-Motorrad zu fahren, was nicht möglich gewesen wäre, wenn die Sommerpause in der Superbike-WM nicht so lang gewesen wäre. Es war wichtig für Alex, um sich weiterzuentwickeln", betont Denning im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Er beschäftigte sich mit komplexen Elektronikeinstellungen und fuhr mit den besten Fahrern der Welt. Sylvain (Guintoli) nutzte die Pause, um wieder gesund zu werden."

"Alex arbeite in Suzuka mit einem sehr guten Team. Und auch in der MotoGP arbeitete er mit einer sehr erfahrenen Mannschaft. In diesen Teams lernte er andere Herangehensweisen kennen und lernte sehr viel. Es wird Alex für die kommenden Rennen helfen", ist Denning überzeugt. "Ein paar Dinge konnte er bereits von der M1 zur R1 transferieren. Bei den Tests in der Sommerpause nutzte er diese Erfahrungen bereits. Es stellte sich heraus, dass es hilfreich ist, denn die Motorcharakteristik und die DNA der beiden Maschinen ähneln sich."

Am Lausitzring konnte Lowes noch nicht demonstrieren, dass er sich in der Sommerpause weiterentwickelt hat. Der Sturz im dritten Freien Training am Samstag wirkte sich auf die Superpole und die beiden Rennen aus. Zudem waren die schwierigen Bedingungen keine Hilfe. Es war nur bedingt aussagekräftig, was am Lausitzring passierte.

Alex Lowes

Am Lausitzring fuhr Lowes nur magere acht Punkte ein und rutschte aus den Top 10 Zoom

"Das Motorrad wurde verglichen zu Laguna Seca etwas verändert. Ich denke, es ist jetzt besser. Wir haben ein paar Fahrwerks-Änderungen. Zudem wird ständig an der Elektronik gearbeitet", berichtet Lowes, der bei den Testfahrten im Sommer sehr zufrieden war. "Der Rahmen ist unverändert. Wir konzentrieren uns auf die Federelemente. Ich kann leider nicht mehr ins Detail gehen."

Im Laufe der Saison gelangen Yamaha bisher nicht die erhofften Fortschritte bei der Entwicklung der R1. Der Rückstand zur Spitze ist nach wie vor groß. "Ich denke, Yamaha hat schon Interesse am Superbike-WM-Projekt. Es ist aber wirklich schwierig, Kawasaki und Ducati herauszufordern", bemerkt Lowes. "Das ist harte Arbeit. Yamaha steckt mittlerweile sehr viel Arbeit in das Projekt. Wir erhalten von Rennen zu Rennen mehr Unterstützung. Wir sollten also bald näher an die Spitze herankommen."


Superbike-WM auf dem Lausitzring

"Wir hatten bisher eine ziemlich durchwachsene Saison. Sylvain verletzte sich, ich verletzte mich ebenfalls. Bei den Wintertests war ich verletzt. Dann brach ich mir in Malaysia das Schlüsselbein. Es liegt also nicht nur am Motorrad", ist der Brite überzeugt. "Wir waren als Team wirklich vom Pech verfolgt. Auch unsere Superstock-Fahrer waren verletzt. Das Motorrad wurde aber immer besser."

Paul Denning

Paul Denning: "Alex konnte ein paar Dinge von der M1 zur R1 transferieren" Zoom

Noch in der laufenden Saison möchte Lowes mit der R1 in die Top 3 fahren: "Ich möchte in der laufenden Saison auf dem Podium stehen", bestätigt er kämpferisch und schaut auf 2017: "Für das kommende Jahr sind Yamahas Erwartungen sehr hoch. Wir müssen uns jetzt steigern, denn wir können nicht erwarten, dass wir im kommenden Jahr Rennen gewinnen, wenn jetzt nur sechste oder siebte Plätze drin sind. Die Lücke ist aktuell zu groß. Wir müssen noch in diesem Jahr näher herankommen."

Teamchef Denning bestätigt: "Bei den ausstehenden Rennen konzentrieren wir uns bereits auf die kommende Saison. Yamaha möchte für die neue Saison bestmöglich vorbereitet sein", erklärt der Crescent-Teamchef, der sich für die kommende Saison Modifikationen des Kalenders wünscht: "Die Sommerpause der Superbike-WM war viel zu lang. Ich hoffe, der Kalender ist in der neuen Saison etwas sinnvoller."