• 23.09.2016 19:56

  • von Heiko Stritzke & David Emmett

Ab sofort Mittelfinger-Verbot in der MotoGP

So mancher MotoGP-Pilot muss sich künftig zusammenreißen: Den Mittelfinger zu zeigen bedeutet von nun an Geldstrafe - Crutchlow zählt schon Ersparnisse

(Motorsport-Total.com) - Zwar war der Zwischenfall angesichts der Diskussion zwischen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo nach dem Grand Prix di San Marino e della Riviera di Rimini 2016 schnell vergessen, doch Rossis Episode mit Aleix Espargaro im Freien Training hat noch ein Nachspiel. Der neunmalige Weltmeister war mit dem Suzuki-Piloten im Freien Training aneinandergeraten und traktierte ihn mit allerlei Handzeichen, die letztlich im ausgestreckten Mittelfinger gipfelten. Er fühlte sich vom Suzuki-Piloten behindert.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Zu heftiges Fluchen in der MotoGP wird ab dem Großen Preis von Aragon bestraft Zoom

Die FIM schiebt dem jetzt einen Riegel vor: Ausgestreckte Mittelfinger werden künftig unter Geldstrafe gestellt. Die Fahrer haben im Vorfeld des Großen Preises von Aragon eine E-Mail erhalten, in der sie über die Konsequenzen aufgeklärt werden. Rossi hatte Espargaro erst mit wüsten Gesten beschimpft, als dieser an die Box fuhr, und fuhr damit noch fort, als längst die Boxenmauer die beiden Fahrer trennte. Zum Schluss zeigte er ihm noch den Stinkefinger.

Er bereut mittlerweile seine letzte Geste, bleibt aber generell bei seiner Meinung. "Espargaro hat einen großen Fehler gemacht, weil er auf der Rennlinie geblieben ist. Mein Fehler war es, das zu tun, aber davon abgesehen habe ich zu 100 Prozent Recht", erklärt Rossi, während er den Journalisten den Mittelfinger präsentiert, was zumindest neben der Strecke noch erlaubt zu sein scheint.

Ein anderer sehr emotionaler Fahrer ist Cal Crutchlow. Der LCR-Pilot scherzt bereits, dass er wohl sehr schnell "Bankrott" gehen werde. Er hat eine klare Meinung: "Ich bin von dieser Regeländerung enttäuscht. so was bringt doch ein bisschen Würze rein, nicht wahr? Ich mag es, was Rossi in Misano getan hat. Schließlich zeigt das, was man in diesem Moment fühlt." Allerdings zeigt er auch Verständnis: "Wir wollen natürlich nicht zu viel schlechtes Zeug in den Sport bringen."

Zumindest am Freitag in Aragon hielten sich alle Fahrer an die Gesten. Crutchlow gestikulierte zwar vor sich hin, als er die Scheitelpunkte diverser Kurven verpasste, blieb dabei aber innerhalb der Fluch-Grenzen.