Jorge Lorenzo: Macht sich der Wechsel zu Ducati bemerkbar?

Titelverteidiger Jorge Lorenzo verlässt Yamaha am Saisonende: Ist der anstehende Wechsel zu Ducati in der laufenden Saison ein Nachteil?

(Motorsport-Total.com) - Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo ist auf Fehler seiner Gegner angewiesen, wenn er seinen MotoGP-Titel verteidigen möchte. Aktuell liegt Lorenzo 59 Punkte zurück. Zudem profitiert der Spanier nur bedingt von der Entwicklung bei Yamaha, denn die neuen Teile werden vorrangig für Valentino Rossis Fahrstil entwickelt. Beim jüngsten Test verzichtete Lorenzo freiwillig auf einen Test des neuen Chassis und konzentrierte sich auf das aktuelle Bauteil.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo kann seinen WM-Titel nicht aus eigener Kraft verteidigen Zoom

Mit Blick auf die Situation bei Lorenzo kann WM-Leader Marc Marquez aufatmen. "Bei mir bleibt alles wie es ist. Ich trete weiterhin mit meinem Traumteam an. Natürlich kann ich dadurch konzentrierter arbeiten, weil ich weiß, was ich habe. Wir werden weiter am Motorrad und dem Motor arbeiten", berichtet der Honda-Werkspilot, der aber nicht davon ausgeht, dass sich Lorenzo gehen lässt.

"Ich denke, Jorge ist ziemlich professionell und kann das alles trennen. Im kommenden Jahr ist es eine andere Geschichte. Vielleicht ist er stärker, vielleicht langsamer. Das werden wir dann sehen", lässt Marquez offen. Fix ist, dass Cristian Gabbarini, der ehemalige Crewchief von Casey Stoner für Lorenzo zu Ducati zurückkehren wird.

"Es wurde bestätigt, doch ich würde es bevorzugen, erst nach dem Saisonfinale in Valencia über meine Zukunft zu sprechen", kommentiert Lorenzo nüchtern. Langzeit-Crewchief Ramon Forcada stellte zeitig klar, dass er Lorenzo nicht zu Ducati folgen wird. Auch Mentor Wilco Zeelenberg bleibt Yamaha treu.


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP in Brünn


"Man pflegt immer persönliche Beziehungen und Freundschaften für die Leute, mit denen man lange zusammenarbeitet. Das wird beim ersten Stint sicher eine große Umstellung sein. Doch es wird eine Frage der Zeit sein. Man weiß nicht, welche neuen Freundschaften man im neuen Team schließt. Darum kümmere ich mich in ein paar Monaten", erklärt Lorenzo.

Andrea Iannone, Jorge Lorenzo

Andrea Iannone muss am Saisonende für Jorge Lorenzo Platz machen Zoom

Bei Ducati übernimmt der dreimalige MotoGP-Champion den Platz von Andrea Iannone, der Ducati nur ungern verlässt. "Es ist ein tolles Team. Ich werde mich auch an ein komplett neues Team gewöhnen müssen", bemerkt der zukünftige Suzuki-Pilot. "Bei Ducati arbeitete ich mit einer tollen Truppe zusammen. Die Leute sind richtig toll. Sie geben immer alles, um mich zu unterstützen. Ich bin gespannt, wie es im kommenden Jahr sein wird."