powered by Motorsport.com

Test in Spielberg: Folger & Cortese sammeln Erfahrungen

Bei einem privaten Test auf dem Red-Bull-Ring bereiten sich Jonas Folger und Sandro Cortese auf den Österreich-Grand-Prix vor und schwärmen vom Grip

(Motorsport-Total.com) - Das Intact-Team nahm in dieser Woche an einem privaten Test auf dem Red-Bull-Ring teil. Die Bedingungen auf der neu asphaltierten Strecke waren bis zur vorletzten Stunde sehr gut. Bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein konnte der Testplan abgearbeitet werden. Dabei wurde hauptsächlich am Grundsetup für die neue Strecke gefeilt. Zudem testeten beide Fahrer eine neue Gabel von Öhlins.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Sandro Cortese spulte an den beiden Testtagen insgesamt 195 Runden ab Zoom

Trotz vorzeitigem Ende des Tests aufgrund einer Gewitterwolke, konnte das Team auf ein ordentliches Arbeitspensum bewältigen. Jonas Folger vollendete am Dienstag 93 Runden, am Mittwoch packte er weitere 54 Runden drauf. Der 22-Jährige kam auf eine Bestzeit von 1:29,7 Minuten. Sandro Cortese trainierte wie ein Uhrwerk und zog nach 121 Runden an Tag eins und zusätzlichen 74 Runden am zweiten Testtag und mit einer Bestzeit von 1:30,5 ein positives Fazit.

"Es hat Spaß gemacht, hier zu fahren", bemerkt Folger. "Es ist ein sehr schöner Kurs. Was mich sehr beeindruckt hat, war der Grip, den der Asphalt bietet. Wir haben viele Dinge probiert und einiges aussortiert. Zuerst mussten wir das Motorrad auf die neue Strecke abstimmen. Dann haben wir eine neue Gabel getestet und versucht, uns mit ihr zu verbessern. Am letzten Tag lag das Hauptaugenmerk vermehrt auf den Reifen und welcher am besten funktioniert. Dabei konnten wir noch mal eine schnellere Rundenzeit fahren."

"Die letzten zwei, drei Stints haben wir einige Einstellungen mit der Front vorgenommen. Das ging aber leider noch nicht in die richtige Richtung und hat uns eher langsamer gemacht. Dann fing es leider zu regnen an", bedauert Folger. "Der sehr gute Grip bedeutet auch, dass jeder schnell ist. Es ist leicht, früh schnelle Runden zu fahren, aber es ist sehr schwierig, die letzten fünf Zehntelsekunden zu finden."

"Dann zu verstehen, wie man sich nochmals steigern kann, ist nicht ganz einfach. Normalerweise ist man immer auf der Suche nach Grip, aber hier braucht man etwas anderes. Dennoch, mit der Zeit, die wir gefahren sind, waren wir gut dabei. Wir haben eine gute Basis geschaffen. Es war genau richtig, dass wir in der Sommerpause vor dem Grand Prix hier gefahren sind", erklärt Folger.


Fotos: Intact testet auf dem Red-Bull-Ring


"Es war ein sehr guter Test", betont Cortese. "Wir haben viele Runden abgespult und konnten die Strecke kennenlernen. Das war sehr wichtig. Auf dem Blatt Papier schaut der Kurs einfach aus, er ist aber sehr anspruchsvoll. Wenn man darauf fährt, sieht man erst, wo die Schwierigkeiten stecken. Meiner Meinung nach liegt noch einiges auf der Strecke, obwohl wir viele Runden gefahren sind. Wir haben Komponenten getestet, die uns auch zum Rennen zur Verfügung stehen werden. Dazu gehörte eine neue Gabel, die sich sehr positiv ausgewirkt hat."

Sandro Cortese

Sandro Cortese war etwa acht Zehntel- sekunden langsamer als Jonas Folger Zoom

"Ich bin gespannt auf den Grand Prix. Es ist eine neue Strecke, die komplett anders ist als die restlichen Strecken im Jahr. Sie ist das Gegenteil vom Sachsenring mit vielen Rechtskurven und nur zwei, drei Linkskurven. Der Grip ist sehr gut", lobt Cortese. "Jetzt haben wir eine kurze Sommerpause, darauf freu ich mich. Die Zeit werde ich nutzen, um zu Hause zu trainieren und dann geht es weiter."

"Der erste Eindruck war super. Beiden Fahrern lag die Strecke auf Anhieb", berichtet Teamchef Jürgen Lingg. "Normalerweise beschweren sich immer alle über Gripprobleme, aber der ist hier wirklich perfekt. Das Layout hat ihnen auch gut gefallen. Es hat am Anfang so ausgesehen, als ob es eine einfache Strecke wäre. Allerdings liegt die Schwierigkeit hier, dass die Runde sofort kaputt ist, sobald du einen klitzekleinen Fehler machst. Es gibt einige lange Geraden und wenn du den Schwung nicht mitnehmen kannst, dann geht es nicht auf. Aber es sind beide ordentliche Zeiten gefahren."

Jonas Folger

Jonas Folger beschäftigte sich mit den Reifen und testete eine neue Gabel Zoom

"Wir haben neue Federelemente von Öhlins probiert, was sehr interessant war. Wir müssen aber noch weiter daran arbeiten", schildert Lingg. "Ob wir das neue Material weiterverwenden werden, ist noch offen. Mit Sicherheit müssen wir ein Auge darauf haben und versuchen, darauf aufzubauen. Es hat sich wieder abgezeichnet, dass selbst beim Test die Rundenzeiten der Moto2 sehr eng beieinander waren. Deshalb kann man schwer sagen, wo wir beim Grand Prix stehen werden."