Technischer Defekt sorgt für ersten Ausfall von Jonathan Rea
Nach 17 Podestplätzen in Folge scheidet Jonathan Rea in Laguna Seca wegen technischer Probleme aus - Sorgen macht sich der Weltmeister keine
(Motorsport-Total.com) - Die beeindruckende Serie von Jonathan Rea in der Superbike-WM ist gerissen. 17 Rennen in Folge stand der amtierende Weltmeister auf dem Podest, doch in Laguna Seca sah Rea im zweiten Rennen die Zielflagge nicht. Nach der Rennunterbrechung kämpfte er mit seinem Kawasaki-Teamkollegen Tom Sykes und Davide Giugliano (Ducati) um die Führung, doch plötzlich kam Rea in Führung liegend in einer schnellen Rechtskurve auf dem Randstein zu weit nach außen. Er stellte das Motorrad auf und räuberte durch das Kiesbett.
© Kawasaki
Durch den Ausfall schrumpfte Reas WM-Vorsprung auf Sykes auf 46 Punkte Zoom
Wenige Kurven später stellte Rea seine Ninja ab. Es war der erste Ausfall seit dem Saisonfinale 2015 in Katar. In den vergangenen eineinhalb Jahren war es überhaupt erst das zweite Mal, dass der 29-Jährige ein Rennen nicht beenden konnte. "Wir wissen es noch nicht zu 100 Prozent, aber es war ein mechanisches Problem", tappt der Brite nach dem Rennen noch im Dunkeln. "Ich hörte ein merkwürdiges Geräusch und das Hinterrad blockierte."
Sein Ausritt sah zunächst nach einem Fahrfehler aus, doch es könnte schon mit dem Defekt zusammengehangen haben: "Ich weiß nicht, ob das Problem direkt vor meinem Fehler aufgetreten ist, aber nachdem ich zurück auf der Strecke war, war es der Fall. Dann fuhr ich einige Kurven weiter, aber als ich in Kurve 1 war, wurde es immer schlimmer. Also entschied ich mich, stehenzubleiben."
Rea sieht WM-Stand locker
Trotzdem geht Rea als souveräner WM-Führender in die Sommerpause. "Es ist enttäuschend. Wir müssen jetzt das Problem analysieren, wenn der Motor zurück nach Japan geschickt wird. Es war ein frischer Motor, mit dem ich die Saison zu Ende hätte fahren können", merkt er kritisch an. Da Teamkollege Sykes den zweiten Lauf gewann, schrumpfte Reas Vorsprung auf 46 Punkte. Auf den ersten Blick ist das immer noch ein komfortables Polster, aber sollte Rea zweimal ausfallen und Sykes gleichzeitig zweimal gewinnen, dann wäre die WM gedreht.
Macht sich Rea deshalb Sorgen? "Ich denke nicht so viel darüber nach. Natürlich ist es nie schön, wenn man 25 Punkte auf seinen härtesten Gegner verliert. Derzeit fühle ich mich als der stärkste Fahrer im Feld und habe auch viel Vertrauen zum Bike. Ich bin nicht so nervös wie zu Saisonbeginn. Selbst als ich hinter Tom und Davide war, wusste ich, dass ich jederzeit überholen könnte. Das ist sehr gut."
Den ersten Lauf in Laguna Seca entschied Rea souverän für sich. Fehler sind selten, er wirkt mit der Kawasaki derzeit wie eine fast unschlagbare Kombination. "Das einzige Problem ist, dass ich jetzt acht Wochen warten muss, bis ich wieder auf das Bike steigen kann", lacht Rea mit Blick auf die lange Sommerpause. Erst Mitte September geht es in Deutschland weiter. "Ich glaube, auf dem Lausitzring kann es gut laufen, weil wir das Motorrad in ein Arbeitsfenster bekommen, das mir sehr liegt. Auch mit den Reifen gehen wir sehr gut um."
