Schrötter und Cortese stürzen beim Heimrennen

Verpatztes Heimrennen auf dem Sachsenring: Marcel Schrötter wirft ein mögliches Spitzenergebnis durch Sturz weg - Sandro Cortese geht gleich zweimal zu Boden

(Motorsport-Total.com) - Während Jonas Folger im Moto2-Rennen auf dem Sachsenring brillierte, endete der Grand Prix für Sandro Cortese und Marcel Schrötter im Kiesbett. Cortese stürzte gleich zweimal, konnte aber weiterfahren und kassierte noch einen WM-Punkt. Schrötter setzte sich in der Anfangsphase in Szene. Der AGR-Fahrer mischte zu Beginn in der Spitzengruppe mit und lieferte sich auch ein starkes Duell mit Weltmeister Johann Zarco, der später der Sieger war.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

In den ersten Runden fuhr Marcel Schrötter in der Spitzengruppe mit Zoom

In der fünften Runde platzte jedoch die Podesthoffnung Schrötters. In Kurve acht rutschte er aus und lag im Kiesbett. "Die Enttäuschung sitzt sehr, sehr tief. Das hätte ein großer Tag für uns werden können", trauert er seiner Chance nach. "Der Start selbst war hammerartig. Ich bin super von der Linie weggekommen, bremste hart in die erste Kurve und machte schnell einige Positionen gut. Noch in der ersten Runde fuhr ich bereits in der Spitzengruppe, oder genauer gesagt unter den ersten Vier. Ich fühlte mich sehr sicher."

"Als ich einmal Johann überholte, konnte er zwar umgehend kontern und es dauerte anschließend etwas, um ihn wieder zu schnappen. Dabei sind die ersten Drei etwas weggefahren. Doch ich war schnell wieder dran und merkte auch, dass ich schneller als Jonas fahren könnte", berichtet Schrötter sein Rennen. "Ich habe aber entschieden, nichts zu riskieren, sondern in einem sicheren Tempo dem Trio vor mir zu folgen. Ich habe mir eingeredet, es zählt nur ins Ziel kommen."

Doch soweit sollte es nicht kommen. Das Heimrennen war früh vorbei. "In jener Kurve zum Zeitpunkt des Sturzes machte ich nichts anders als in den Runden zuvor. Im Gegenteil, ich war sogar langsamer. Das haben wir anhand des Data Recording gesehen. Die Streckenverhältnisse änderten sich laufend, da es einmal mehr und dann wieder weniger stark regnete. Aber aus meiner Sicht waren die Verhältnisse an dieser Stelle kaum unterschiedlich."


Fotos: Moto2 am Sachsenring


"Im Nachhinein betrachtet, nachdem ich das restliche Rennen am Bildschirm verfolgt habe, ist es einfach gesagt, dass ich aufgrund der vielen Stürze anderer Fahrer womöglich auf das Podium fahren hätte können. Julian Simon ist 20 Sekunden hinter Johann und Jonas ins Ziel gekommen und vor meinem Crash war nur Zarco hinter mir. Auf die folgenden Fahrer hatten wir schon einen kleinen Vorsprung."

Cortese sammelt noch einen WM-Punkt

Schwierig verlief das Rennen auch für Cortese. Nach dem Start fiel er auf Platz 14 zurück und arbeitete sich dann in die Top 5 nach vor. Doch fünf Runden vor Schluss ging er im Omega zu Boden, konnte aber als Zehnter weiterfahren. Doch dann stürzte Cortese abermals. Wieder fuhr er weiter und wurde am Ende noch als 15. gewertet. Damit gab es zumindest einen WM-Punkt.

"Es ist natürlich sehr schade und ärgerlich, dass ich das Rennen nicht beenden konnte. Wir haben den Sturz angeschaut und analysiert, konnten aber keinen großen Fehler erkennen", meint Cortese. "Es war einfach ein Rennen auf Messers Schneide. Ich habe den ersten Sturz nicht kommen sehen, denn ich habe alles genauso gemacht wie in der Runde vorher. Ich bin im Omega einfach weggerutscht."

Sandro Cortese

Sandro Cortese ging in der Schlussphase gleich zweimal zu Boden Zoom

"Der zweite Sturz kam dann durch das Adrenalin. Ich bin weitergefahren und hoffte, doch noch Punkte zu holen. Am Ende war es Platz 15. Nach so einem hochkonzentrierten Rennen war es sehr schade, denn ich habe nicht gepusht, bin aber trotzdem gestürzt. Eigentlich war ich im Regen gut unterwegs. Es tut mir leid fürs Team. Wir haben über das Wochenende auf dem Sachsenring alles gegeben und einen guten Schritt nach vorne gemacht. Die Resultate werden kommen, davon bin ich überzeugt."