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Red-Bull-Ring: Michelins größte Herausforderung?

Das Layout in Spielberg bereitet Michelin Kopfzerbrechen: Nur zwei richtige Linkskurven und harte Beschleunigungspassagen sind für die Reifen kritisch

(Motorsport-Total.com) - Beim zweitägigen Test Anfang der Woche wurde klar, dass der Red-Bull-Ring in Spielberg nicht mit den sonstigen europäischen MotoGP-Strecken verglichen werden kann. Die engen Kurven, die durch lange Vollgaspassagen verbunden werden, ergeben eine Stop-&Go-Charakteristik, die besonders den Ducatis entgegenkommt. Wichtig sind gute Traktion, reichlich Motorleistung und eine hohe Bremsstabilität.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Die Hinterreifen werden auf dem Red-Bull-Ring stark beansprucht Zoom

Die Abstimmungen der Motorräder stellten die Teams vor einige Probleme. Aber auch Reifenlieferant Michelin hatte alle Hände voll zu tun, um sich für die Gegebenheiten zu rüsten. Heikel ist, dass es auf dem Red-Bull-Ring nur zwei echte Linkskurven gibt, die auch noch aufeinanderfolgen. Die linke Reifenflanke wird demzufolge nur aller vier Kilometer gefordert. Auf den langen Vollgasstücken sinkt die Temperatur in der linken Flanke extrem. Michelin reagiert mit asymmetrischen Reifen - vorne und hinten.

"Wir waren zum ersten Mal auf dem Red-Bull-Ring. Wir mussten uns erst einmal mit dem Kurs vertraut machen. Wir brachten spezielle Reifenmischungen hierhin, hatten aber auch Reifen vom Sachsenring dabei, wie den asymmetrischen Vorderreifen", berichtet Reifeningenieur Piero Taramasso, der den Test betreute.

"Zudem hatten wir Reifen aus Assen und Barcelona dabei. Wir wollten verschiedene Mischungen und Konstruktionen testen, um zu erkennen, welche Reifen hier funktionieren", bemerkt der Michelin-Verantwortliche. "Es ist ziemlich schwierig, weil der Kurs nur zwei Linkskurven hat. Wenn man das bedenkt, dann muss man festhalten, dass der Test gut lief."


Fotos: MotoGP-Test auf dem Red-Bull-Ring


"Wir haben ein paar Hinterreifen für diesen Kurs entwickelt. Es war ein Vorteil, hier mit den Stammpiloten zu testen, denn sie sind sehr schnell und ermöglichen uns aussagekräftige Informationen", erklärt Taramasso. Gespannt sein darf man, ob Michelin die Haltbarkeitsprobleme in den Griff bekommt. Einige Fahrer und Teams berichteten, dass sich beim Test Stücke aus den Hinterreifen lösten. Michelin äußerte sich nicht zu den Problemen.