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  • 18.07.2016 11:22

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Petrucci: Galgenhumor nach verpasstem Sensationsergebnis

Der Pramac-Ducati-Pilot sammelt am Sachsenring Führungskilometer, geht nach einem Sturz aber leer aus und hofft auf neue Chancen in der zweiten Saisonhälfte

(Motorsport-Total.com) - Nach der starken Vorstellung in Assen bestätigte Pramac-Pilot Danilo Petrucci auch am Sachsenring, dass er sich momentan in einer sehr guten Form befindet. Der Ducati-Pilot überzeugte sowohl im Trockenen als auch im Nassen. Beim Grand Prix von Deutschland führte Petrucci das Feld von der vierten bis zur zehnten Runde an. Dann beendete ein Sturz die Hoffnungen auf eine wahre Sensation.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Danilo Petrucci führte den Deutschland-Grand-Prix einige Runden lang an Zoom

"Wenn mir jemand vor ein paar Monaten gesagt hätte, dass ich einige Runden lang ein MotoGP-Rennen anführe, dann hätte ich das nicht geglaubt", bemerkt der Italiener, der sehr stolz war: "Ich konnte mich an der Spitze behaupten. In Assen gelang mir das auch, doch da kam die rote Flagge, als ich die Führung übernahm."

"In der Startaufstellung schaute ich zum Himmel und entschied mich für den härteren Vorderreifen, weil ich dachte, dass wir das Motorrad wechseln müssen. Ich war ziemlich sicher unterwegs, als ich führte", berichtet Petrucci, der in Kurve drei das Vorderrad verlor und ins Kiesbett rutschte: "Ich machte einen Fehler. Es tut mir für mein Team sehr leid", so der Ducati-Pilot.

"Ich hätte ein trockenes Rennen bevorzugt, weil ich sehr schnell war. Ich konnte mir bereits vor dem Rennen vorstellen, dass es auf dieser Strecke mit diesen Reifen schwierig wird. Ich hatte Angst vor einem Regenrennen. Doch es war für alle gleich. Beim nächsten Mal versuche ich, in Führung zu bleiben und nicht zu stürzen. Das wäre toll (lacht; Anm. d. Red.)", scherzt Petrucci, der in der Anfangsphase sehr stark unterwegs war und Andrea Dovizioso und Valentino Rossi hinter sich lassen konnte.

Danilo Petrucci, Andrea Dovizioso

Petrucci übernahm in Runde vier die Führung von Andrea Dovizioso Zoom

"Als ich an Dovizioso vorbeiging, konnte ich etwas davonziehen. Doch dann kam Dovizioso wieder näher, weil ich geradeso einen Vorderradrutscher vermeiden konnte. Von da an wollte ich es ruhiger angehen lassen. Beim Sturz rechnete ich nicht, die Front zu verlieren. Ich verstand auch nicht, warum es gerade an dieser Stelle passierte", grübelt der Pramac-Pilot, der seiner Crew einen arbeitsreichen Nachmittag bescherte.

Nach dem Sturz stießen Flammen aus dem Bug der Desmosedici. Die Pramac-Crew löschte den Brand vor der Box und schickte Petrucci mit dem zweiten Motorrad auf die Strecke. Doch die Ersatzmaschine war nicht für den spontanen Wechsel vorbereitet. "Ich konnte das Rennen nicht mehr fortsetzen, weil mein Motorrad Feuer fing. Beim Motorradwechsel erhielt ich erneut ein Motorrad mit Regenreifen. Mit Trockenreifen hätte ich vielleicht noch ein paar Punkte holen können, doch den Mechanikern ging die Zeit aus", schildert Petrucci.


Fotos: Pramac, MotoGP am Sachsenring


Der Nuller gleicht einer großen Enttäuschung: "Ich muss mir ein paar Tage Auszeit gönnen. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ich behauptete mich in den Trainings in den Top 8, fuhr mein bestes Qualifying und führte das Rennen an", fasst Petrucci zusammen. "Im Nassen fühle ich mich wohl, aber in Assen und hier am Sachsenring war ich auch im Trockenen stark. Das freut mich sehr. Ich betonte sowohl in Assen als auch hier, dass ich lieber im Trockenen fahre, weil wir auf beiden Strecken schnell waren und vielleicht um Top-5-Ergebnisse hätten kämpfen können. Es ist wirklich schade."