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Jonathan Rea bricht den Laguna-Seca-Fluch

Dieser Sieg hat Jonathan Rea noch gefehlt: Der Kawasaki-Pilot gewinnt auf dem Laguna Seca Raceway - Hayden auf dem Podium, Debakel für Ducati

(Motorsport-Total.com) - Nächster weißer Fleck ausgebügelt: Jonathan Rea bestimmt die Superbike-Weltmeisterschaft (WSBK) weiterhin nach Belieben. Auf dem Laguna Seca Raceway in Monterey holte sich der Brite seinen achten Saisonsieg und baute die Führung in der Tabelle auf 71 Punkte auf seinen Teamkollegen Tom Sykes aus. Letzterer hatte im Zweikampf das Nachsehen und musste Rea ziehen lassen, obwohl dieser zwischenzeitlich durch einen Fehler zurückgefallen war. Nicky Hayden wurde Dritter und profitierte vom Ducati-Pech.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea, Tom Sykes

Jonathan Rea setzte sich im Zweikapf gegen Tom Sykes durch Zoom

Chaz Davies war nach seinen zwei Siegen im Vorjahr mit großen Ambitionen nach Kalifornien gereist und versuchte bereits frühzeitig im Rennen eine Entscheidung herbeizuführen. Er ging nach vier Runden in Führung, nur um kurze Zeit später zu stürzen. Doch für Ducati sollte es noch schlimmer kommen, denn kurz nach Halbzeit ereilte Davide Giugliano dasselbe Schicksal. Ratlosigkeit im Aruba-Lager, schließlich sagen beide Piloten unisono, dass sie nicht am Limit gewesen seien und eigentlich Reifen geschont hätten.

Somit entwickelte sich das Rennen wieder einmal zu einem Showdown zwischen den beiden Werks-Kawasakis und wieder war es Jonny Rea, der als Sieger aus dem Rennen hervorging. Seinen Corkscrew-Fehler, der ihn die Führung gekostet hatte, bügelte er wenige Runden später mit einem sehenswerten Manöver in Kurve drei wieder aus. Im Ziel betrug sein Vorsprung 0,819 Sekunden. "Ich bin sehr glücklich, aber das war ehrlich gesagt nicht mein bestes Rennen", bleibt der 29-Jährige selbstkritisch. "Wenn ich mir das nochmal anschaue, werde ich mich über mich selbst ärgern."

Sykes verlor durch die Niederlage weitere Punkte im WM-Kampf und liegt nun bereits fast aussichtslose 71 Zähler zurück. "Wir müssen uns morgen beim Setup im Bereich Kurvenausgang verbessern, da hatte ich heute klare Nachteile", konstatiert der Ex-Meister. "Ich musste diesen Nachteil in anderen Bereichen ausgleichen, was gerade bei diesen windigen Verhältnissen nicht ideal war." Er erkennt aber an, dass Rea ein gutes Rennen gefahren sei. "Wir konnten einfach nicht dieses letzte Bisschen herausholen", befindet Sykes. Da half auch seine Pole-Position nicht weiter.

Hayden beglückt die heimischen Fans

Nachdem beide Ducatis eliminiert waren, war noch einen Podiumsplatz zu vergeben - und der war hart umkämpft. Lokalheld Nicky Hayden wurde durch die Stürze auf Rang drei nach vorn gespült, aber gleichzeitig von Alex Lowes unter Druck gesetzt. Dieser war nach einem suboptimalen Qualifying von Startplatz zehn nach vorn gekommen. "Ich habe es mehrmals versucht, aber hatte nicht die nötige Pace an den Stellen, wo ich sie für ein Überholmanöver gebraucht hätte", flucht der Yamaha-Pilot. So blieb Hayden vorn.

Von hinten kam unterdessen ein furios aufgelegter Michael van der Mark angestürmt. Der Niederländer hatte in der ersten Runde reichlich Positionen verloren, was ihn retrospektiv betrachtet das Podium gekostet haben dürfte. In der vorletzten Runde rang er Lowes in der Andretti Hairpin nieder und setzte nun seinen Honda-Teamkollegen Hayden unter Druck. Das Duell sollte in der letzten Kurve entschieden werden, als van der Mark eine wilde Attacke ritt und vorbeischoss, aber die Linie nicht halten konnte. Hayden konterte am Kurvenausgang und fuhr den dritten Platz nach Hause.

"Ich war auf der Bremse ziemlich verwundbar, weil sich dort in Laufe des Rennens ein Problem entwickelte", sagt der 34-jährige Routinier, dessen dritter Podiumsplatz in seiner ersten WSBK-Saison von den Fans frenetisch bejubelt wurde. "Ich muss den Fans wirklich danken; die Energie, die sie einem geben, ist wirklich spürbar, diese Unterstützung ist der Wahnsinn!", zeigt sich der frühere MotoGP-Pilot beeindruckt.

Hinter Hayden, van der Mark und Lowes brachte Lorenzo Savadori die beste Aprilia auf die sechste Position. Der Italiener hatte sich in den letzten Runden ebenfalls noch an das Paket heran gerobbt, konnte aber nicht mehr in den Kampf eingreifen. Xavi Fores (Bami-Ducati) behielt im rein spanischen Duell um Platz sieben die Oberhand gegen Jordi Torres (Althea-BMW); die Top 10 komplettierten Alex de Angelis (Ioda-Aprilia) und Niccolo Canepa (Yamaha).