Jesko Raffin bester Schweizer auf dem Sachsenring

Tom Lüthi stürzt, Dominique Aegerter fährt hinterher - Bester Schweizer am Sachsenring ist Jesko Raffin - Auch Robin Mulhauser in den Punkten

(Motorsport-Total.com) - Vor zwei Jahren gewann Dominique Aegerter auf dem Sachsenring seinen ersten Grand Prix, doch diesmal gingen die starken Schweizer im Regen unter. Tom Lüthi schied durch Sturz aus. Damit wuchs sein Rückstand in der WM auf 58 Punkte an. Aegerter kam mit 51 Sekunden Rückstand als Zehnter ins Ziel. Bester Schweizer war in Deutschland Jesko Raffin. Der 20-Jährige fuhr als Achter zum ersten Mal in seiner Karriere in die Top 10. Und auch Robin Mulhauser sammelte mit dem 13. Platz WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Jesko Raffin

Jesko Raffin fuhr zum ersten Mal in seiner Karriere in die Top 10 Zoom

"Was für ein unglaubliches Wochenende", jubelt Raffin nach seinem bisher besten Moto2-Rennen. "Vor allem werde ich das Rennen nie vergessen. Ich bin als 19. gestartet, was sicher auch ein Bonus war, aber letztendlich habe ich dafür am Samstag hart gearbeitet. Wichtig war allerdings auch, am Anfang ein bisschen mehr zu riskieren als sonst. Somit konnte ich von Beginn an mit einer schnellen Gruppe mit Fahrern wie Lüthi, Pasini und anderen mitfahren."

"Ich befand mich wirklich in einer richtig schnellen Gruppe. Leider hat sich später mein Visier beschlagen. Das hat meine Sicht ziemlich beeinträchtigt. Zum Glück wurde ich von einem Fahrer überholt. Das klingt natürlich blöd, aber in diesem Fall war es eine große Hilfe, da ich dank seines Rücklichts eine Orientierung hatte", schildert Raffin den turbulenten Grand Prix. "Als später der Regen nachließ und sich die Temperaturen änderten, wurde es mit der Sicht wieder besser und ich konnte diesen Fahrer zurück überholen."

"Ich war sogar in der Lage, meinen Rhythmus wieder zu steigern, sowie auch die Rundenzeiten zu fahren, die ich schon während des Warmups fuhr. In den letzten drei, vier Runden galt es nur noch den Abstand zu den Fahrern hinter mir zu kontrollieren und am Motorrad sitzenzubleiben. Es war ziemlich anstrengend, jederzeit voll konzentriert zu bleiben. Aber jetzt freue ich umso mehr über mein erstes Top-10- Ergebnis in der Weltmeisterschaft."


Fotos: Moto2 am Sachsenring


Lüthis Titelchancen schwinden

So viel Freude hatten seine Landsleute nicht. Aegerter zieht ein gemischtes Fazit: "Die Klassierung ist gut, wenn man meinen 23. Startplatz berücksichtigt und weiß, dass Regenrennen nicht unbedingt meine Spezialität sind. Es gab knifflige Momente im Rennen, ich war am Limit. Aber auch wenn ich das Rennen mit großem Rückstand beendet habe, ich habe meine Arbeit getan. Natürlich habe ich von den vielen Stürzen profitiert, aber bei solchen Bedingungen muss man es zuerst mal bis ins Ziel schaffen."

Geknickt war vor allem Lüthi, denn seine Titelchancen sind praktisch vorbei. "Ich bin sehr schnell in diese Kurve eingebogen, das Hinterrad ist schlagartig ausgebrochen", schildert Lüthi seinen Crash. "Ich hatte keine Chance, etwas dagegen zu tun. Ich brauchte Zeit, bis ich meinen Rhythmus gefunden hatte, aber im Verlauf des Rennens wurde es immer besser. Simon ist zwar weggefahren, aber ich habe Pasini und Cortese eingeholt. Ich fühlte das Limit genau und wollte so rasch wie möglich an den beiden vorbei und danach wieder zu Simon aufschließen."

Thomas Lüthi

Ein Rutscher zu viel: Tom Lüthi flog im Regen ab und schied aus Zoom

Damit wurde es nichts. "So ist der Rennsport", seufzt Lüthi. "Heute lief alles für Johann Zarco, der perfekt gefahren ist und mehrere Gründe zum Feiern hat. Denn seine drei engsten Verfolger in der WM-Tabelle sind gestürzt. Ich habe das Ende des Rennens an der Box auf dem Bildschirm mitverfolgt. Hätte ich meinen Rhythmus beibehalten, wäre ich zumindest auf Platz fünf gelandet. Aber leider bin ich umgefallen. Zwei Nuller in Folge, das ist jetzt eine sehr schwierige Situation, die wir aber nach der Sommerpause korrigieren werden."