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Barcelona-Streckenführung: MotoGP auf Hybridvariante?

Bei den Diskussionen um den Streckenverlauf des Circuit de Barcelona-Catalunya bahnt sich ein Kompromiss an, doch noch gibt es Hürden zu überwinden

(Motorsport-Total.com) - Seit dem tödlichen Unfall von Luis Salom ist die vorletzte Kurve des Circuit de Barcelona-Catalunya im Fokus der Sicherheitskommission der MotoGP. Für das Rennen wurde erstmals die Formel-1-Variante des Kurses benutzt: Diese beinhaltet eine modifizierte La-Caixa-Kurve und die Schikane vor Start/Ziel. Auf welchem Layout künftig gefahren werden soll, ist noch nicht ganz klar. Es könnte allerdings auf einen Kompromiss hinauslaufen, der die Schikane wieder ausklammert.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Daniel Pedrosa

Bleibt die schnelle Europcar-Kurve der MotoGP erhalten? Zoom

Demnach soll die Europcar-Kurve, in der Luis Salom gestürzt ist, beibehalten werden, aber mit größerem Sturzraum. Im Falle der La-Caixa-Kurve hingegen soll es bei der Variante bleiben. Dass die Sicherheitskommission rund um Franco Uncini den Kompromiss in diese Richtung vorschlägt, darf als Überraschung gelten. Schließlich war in La Caixa kein schwerer Unfall auf dem alten Layout geschehen - im Gegenteil: Erst auf der neuen Streckenführung kam es zum verhängnisvollen Abschuss Jorge Lorenzos durch Andrea Iannone, bei dem sich beide Beteiligten schnell hätten verletzen können.

Uncini hat lange Diskussionen mit den Streckenbesitzern geführt. Die weitere Benutzung der schnellen Variante in Richtung Start/Ziel würde weitreichende Umbaumaßnahmen erforderlich machen: Die Streckenbegrenzung, von der aus Saloms Motorrad gegen ihn zurückprallte, soll verschoben werden. Das hat jedoch zur Folge, dass eine Tribüne abgerissen werden müsste. Diese steht einer Vergrößerung der Auslaufzone derzeit im Weg und kann nicht weiter nach hinten versetzt werden, da sie rückwärtig bereits genau an einer Zufahrtsstraße steht. Ein Abriss würde für die Streckenbetreiber einige Kosten verursachen.

Noch ist jedenfalls keine endgültige Entscheidung gefallen. Loris Capirossi, der ebenfalls im Sicherheitsgremium sitzt, sagt gegenüber 'AS': "Die Sache steht auf dem Papier. Das ist der einfache Teil, das umzusetzen ein anderer. Die neue Auslaufzone würde aus Kies bestehen. Wir könnten aber auch weiter mit der Schikane fahren. Noch ist nichts sicher. Bei der anderen Kurve steht fest, dass wir die Formel-1-Variante befahren werden."


Fotos: MotoGP in Barcelona


Franco Uncini bestätigt, dass es das Ziel sei, die alte Streckenführung im Bereich der Europcar-Kurve beizubehalten. Im Gespräch ist außerdem eine Neuasphaltierung der Strecke, doch auch hier stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Die Kosten würden sich auf etwa drei Millionen Euro belaufen.