powered by Motorsport.com

WM-Dreikampf in der MotoGP: Entscheidet in Assen Regen?

Marc Marquez, Jorge Lorenzo und Valentino Rossi gehen bei der Dutch TT von einem engen Dreikampf um den Sieg aus - Welche Rolle wird das Wetter spielen?

(Motorsport-Total.com) - Vor drei Wochen wurde das MotoGP-Fest in Barcelona vom tragischen Unfalltod Luis Saloms überschattet. Bei der Dutch TT in Assen, die an diesem Wochenende nicht mehr am Samstag, sondern wie alle anderen Rennen am Sonntag stattfindet, rückt der WM-Kampf wieder in den Mittelpunkt. Durch den Unfall zwischen Andrea Iannone und Jorge Lorenzo führt Marc Marquez die WM nun an. Weltmeister Lorenzo hat zehn Punkte Rückstand. Valentino Rossi konnte durch seinen zweiten Saisonsieg in Barcelona seinen Rückstand auf 22 Zähler reduzieren.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez, Valentino Rossi

Lorenzo, Marquez und Rossi: Gewinnt einer der drei Stars am Sonntag in Assen? Zoom

"Ich freue mich natürlich, dass ich die WM nach sieben Rennen anführe", lacht Marquez. Nach dem schwierigen Winter ist er auch dank der Ausfälle der Yamaha-Fahrer mitten im Titelrennen. "Aber zwischen uns sind nur 22 Punkte. Es wird bis zum Ende eine sehr enge WM sein. Auf der anderen Seite liege ich an der Spitze. Vor der Saison machte ich mir große Sorgen über Mugello und Barcelona. Schließlich bin ich mit den beiden zweiten Plätzen sehr zufrieden."

In Assen kämpfte Marquez im Vorjahr bis zur letzten Schikane mit Rossi um den Sieg. Der Traditionskurs liegt dem Spanier. "Assen ist für mich eine bessere Strecke, aber Valentino ist hier immer sehr stark. Auch Lorenzo liebt flüssige Strecken. Wir müssen gut beginnen und haben hoffentlich die Trainings im Trockenen." In den vergangenen Jahren wechselten sich Yamaha- und Honda-Siege ab.

Trotzdem zeigten die letzten Grands Prix, dass Yamaha im Rennen mit dem Reifenverschleiß einen kleinen Vorteil hat. "Ich bin zufrieden, weil ich immer stark bin, seit wir zurück in Europa sind", unterstreicht Rossi seine Form. "In Mugello habe ich leider ein paar Punkte verloren, aber ich war trotzdem schnell. Wir müssen versuchen, diese Form in Assen fortzusetzen. Es ist eine der besten Strecken des Jahres und eine meiner Lieblingskurse."


Fotos: MotoGP in Assen, Pre-Events


Alle rechnen sich Siegchancen aus

"Für viele Fahrer ist es eine gute Strecke, und im Vorjahr war es eines meiner besten Wochenenden", spricht Rossi den Sieg über Marquez an. "Ich war das ganze Wochenende stark und startete von der Pole-Position. Aber jedes Jahr ist anders. Wir haben jetzt andere Reifen und müssen von Beginn an unser Potenzial verstehen. Für gewöhnlich funktionieren die Michelin-Reifen in Assen sehr gut. Hoffentlich ist unser Bike gut in Form und nutzt die Reifen richtig."

Nicht nur Rossi und Marquez konnten bereits in Assen in der Königsklasse gewinnen, sondern auch Lorenzo. Der amtierende Weltmeister hat bei der Dutch TT schon die Höhen und Tiefen erlebt, wie seinen Schlüsselbeinbruch und sein unglaubliches Comeback zwei Tage später. "Vor allem an die 125er- und die 250er-Klasse habe ich gute Erinnerungen, aber nicht so sehr an die MotoGP. 2010 habe ich gewonnen, 2009 war ich Zweiter und im Vorjahr stand ich auch auf dem Podium."

Valentino Rossi, Marc Marquez

Letzte Schikane in Assen 2015: Welche Dramen werden sich diesmal abspielen? Zoom

"In den anderen Jahren hatte ich entweder Pech oder kein gutes Gefühl bei besonderen Wetterumständen. Aber die Vergangenheit ist die Vergangenheit und jetzt zählt die Zukunft. Im Vorjahr war ich Dritter. Also kann ich positiv in die Zukunft blicken", macht sich Lorenzo Mut. Den Barcelona-Crash mit Iannone hat er abgehakt: "Okay, ich bin nicht verletzt und bin in der WM nur knapp hinter Marc Zweiter. Ich habe ein gutes Gefühl für die Zukunft."

Regen vorhergesagt

Eine große Rolle wird an den kommenden Tagen das Wetter spielen. Schon am Donnerstag regnete es an der Strecke und auch bis Sonntag ist hauptsächlich Regen vorhergesagt. "Im Trockenen ist es für die Show immer besser", macht sich Marquez noch Hoffnungen. Aber Rossi entgegnet: "Hier in Assen kann sich das Wetter viermal am Tag ändern. Auch im Training muss man immer für alle Bedingungen bereit sein."

Vor allem Lorenzo hat seit seinem Sturz vor drei Jahren bei Mischwetter Probleme. "Wenn man mit Slicks auf nasse Stellen kommt, dann ist das keine einfache Situation", sagt er vor dem ersten Training. "Mit diesen kräftigen und schweren Motorrädern ist das kein gutes Gefühl. Wenn das passiert, müssen wir es so gut wie möglich managen. Hoffentlich ist das Rennen entweder trocken oder komplett nass." Abschließend verweist Rossi auf die wichtigen Freien Trainings: "Das Level ist sehr hoch und der Kampf eng. Die Arbeit im Laufe des Wochenendes kann am Sonntag den Unterschied ausmachen."