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Übersicht MotoGP: Nur noch wenige freie Plätze für 2017

Die Werksteams sind voll, nur noch einige Privatteams haben freie Plätze für 2017: Wir geben einen Überblick, wer in der kommenden Saison wo fährt

(Motorsport-Total.com) - Das Fahrerfeld für die kommende MotoGP-Saison ist beinahe komplett. Im Rahmen der Dutch TT in Assen gab es weitere Vertragsunterzeichnungen. Cal Crutchlow verlängerte bei LCR und Aleix Espargaro gab seinen Wechsel zu Aprilia bekannt. Vor dem Rennwochenende in Holland beendete Suzuki die Spekulationen um den zweiten Platz im Werksteam. Moto2-WM-Kandidat Alex Rins erhielt den Zuschlag und verdrängte Aleix Espargaro.

Titel-Bild zur News: Start

In den vergangenen Wochen wurden einige Wechsel für 2017 bekanntgegeben Zoom

Die Top 4 der MotoGP gaben ihre Zukunftspläne schon eher bekannt. Valentino Rossi zögerte nicht lange und war in Katar der erste der Spitzenfahrer, der seine Zukunftspläne bekanntgab. Die MotoGP-Welt schaute gespannt auf Jorge Lorenzos Entscheidung. Später sorgte das Duell der Ducati-Werkspiloten für Spannung auf dem Transfermarkt.

Offen ist, wie es bei Stefan Bradl weitergeht, der seinen Platz bei Aprilia verlor. Ducati hat Interesse am Deutschen bekundet und könnte den ehemaligen Moto2-Weltmeister in einem der privaten Teams unterbringen. Aber auch ein Wechsel in die Superbike-WM ist denkbar. Dort könnte er Michael van der Mark bei Honda ersetzen oder bei Ducati Teamkollege von Chaz Davies werden. Man darf gespannt sein, ob van der Mark von Honda eine Chance erhält, sein Talent in der MotoGP zu beweisen. In der Sommerpause könnten sich die letzten Puzzleteile für die kommende MotoGP-Saison zusammenfügen.

Yamaha
Valentino Rossi brachte beim Saisonauftakt den Stein ins Rollen, als er bei Yamaha unterschrieb. Der "Doktor" wird auch in den beiden kommenden Jahren auf der M1 sitzen, erhält mit Maverick Vinales aber einen neuen Teamkollegen. Vinales übernimmt den Platz von Weltmeister Jorge Lorenzo, der Yamaha nach neun Jahren verlässt und bei Ducati ein neues Abenteuer beginnt.

Honda
Marc Marquez und Dani Pedrosa bleiben HRC auch in der kommenden Saison treu. Pedrosa verhandelte zwischenzeitlich auch mit Yamaha, war aber im Duell mit Vinales zweite Wahl. Der Routinier entschied sich Mitte Mai für eine Vertragsverlängerung bei Honda. WM-Leader Marquez nutzte das Heimrennen in Barcelona, um seine Zukunftspläne bekanntzugeben. Bis mindestens 2018 wird der Weltmeister von 2013 und 2014 für Honda an den Start gehen.

Ducati
Ducati sicherte sich vor dem Europaauftakt in Jerez die Dienste von Jorge Lorenzo, der 2017 und 2018 mit der Desmosedici um den WM-Titel kämpfen soll. Andrea Dovizioso wird in der kommenden Saison als Teamkollege des Spaniers an den Start gehen. "Dovi" entschied das Duell mit Andrea Iannone für sich und darf seinen Platz im Ducati-Werksteam behalten.


Fotos: MotoGP in Assen, Rennen


Suzuki
Komplette Neubesetzung bei Suzuki: In der kommenden Saison setzt der japanische Hersteller auf Andrea Iannone und Rookie Alex Rins. Iannone war Suzukis Reaktion auf den Weggang von Vinales. Lange Zeit war unklar, ob Suzuki an Aleix Espargaro festhält oder ob das Team einen jungen Fahrer verpflichtet. Beim Rennwochenende in Barcelona deutete sich an, dass Rins den Zuschlag erhält. In der Woche vor der Dutch TT in Assen folgte die offizielle Bestätigung.

Aprilia
Auch Aprilia setzt 2017 auf zwei neue Fahrer. Moto2-Pilot Sam Lowes unterschrieb schon vor einem Jahr einen Vorvertrag bei Aprilia und wurde 2016 im Gresini-Moto2-Team untergebracht. Aleix Espargaro wird in der kommenden Saison Teamkollege von Lowes werden. Espargaro unterschrieb in Assen den Vertrag und möchte mit Aprilia an die Erfolge aus der CRT-Zeit anknüpfen. 2012 und 2013 sicherte sich der Spanier mit der Aprilia-CRT-Maschine den Titel in der nach zwei Jahren abgeschafften Sonderklasse.

KTM
Bereits beim Saisonauftakt in Katar wurde offiziell bekanntgegeben, dass Bradley Smith in der Saison 2017 für das KTM-Werksteam fahren wird. Tech-3-Teamkollege Pol Espargaro wartete ab, ob er bei Yamaha nach Lorenzos Weggang eine Chance im Werksteam erhält. Als die Japaner Vinales verpflichteten, schaute sich Espargaro nach Alternativen zu Yamaha und Tech 3 um und unterschrieb bei KTM.

Tech 3
Da Herve Poncharal beide Piloten an KTM verliert, muss sich der Franzose zwei neue Fahrer suchen. Mit Jonas Folger steht bereits ein Fahrer fest. Folger unterzeichnete einen Einjahresvertrag mit einer Option für eine weitere Saison. Teamkollege wird vermutlich Moto2-Weltmeister Johann Zarco, der sich mit Poncharal so gut wie einig ist. Zarco hatte einen Vorvertrag bei Suzuki und testete die GSX-RR in Japan, doch die Japaner gaben Rins den Vorzug.


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Maverick Vinales

Marc VDS
Jack Miller empfahl sich durch den Sieg in Assen für mehr. Der Australier steht bis Ende 2017 bei HRC unter Vertrag und dürfte auch in der kommenden Saison für Marc VDS fahren. Offen ist, ob Ex-Moto2-Weltmeister Tito Rabat seinen Platz behält. Bisher blieb der MotoGP-Rookie unauffällig. Mit Superbike-Pilot Michael van der Mark steht ein Honda-Talent bereit, das Rabat ersetzen könnte.

LCR
Cal Crutchlow verlängerte in Assen seinen Vertrag bei LCR. Der Brite wird also in der kommenden Saison erneut für Lucio Cecchinellos Team antreten. Offen ist, ob Cecchinello weiterhin Material von Honda bezieht. Die RC213V kann nicht mehr überzeugen wie in vergangenen Jahren. Das Werksteam hat zu kämpfen, um Marc Marquez und Dani Pedrosa neue Teile zu liefern. Für die Unterstützung der privaten Teams fehlen HRC aktuell die Ressourcen. Deshalb wäre ein Wechsel zu Suzuki möglich.

Pramac
Bei Pramac bleibt vermutlich alles unverändert. Danilo Petrucci zeigt seit seinem Comeback gute Leistungen und auch Scott Redding hinterließ bei den bisherigen Rennen einen positiven Eindruck. Das Ducati-Satellitenteam dürfte erneut das Werksmaterial der laufenden Saison erhalten und damit auch technisch gute Voraussetzungen haben, um sich immer wieder in Szene setzen zu können.

Aspar
Bei Aspar gibt es aktuell viele Fragezeichen. Unwahrscheinlich ist, dass das Team an der aktuellen Fahrerpaarung festhalten wird. Es wird gemunkelt, dass sich Jorge Martinez die Dienste von Alvaro Bautista gesichert hat. Eugene Lavertys MotoGP-Abenteuer könnte am Saisonende vorbei sein. Der Nordire hat Angebote aus der Superbike-WM. Yonny Hernandez setzte sich in Assen in Szene, als er rundenlang das Feld anführte. Offen ist, ob diese Vorstellung reicht, um die Verantwortlichen zu überzeugen. Weniger unklar ist die Materialfrage. Aspar wird auch in der kommenden Saison Material von Ducati beziehen.

Avintia
Hector Barbera demonstrierte in der laufenden Saison eindrucksvoll, wozu die 2014er-Ducati fähig ist. Der Spanier ist mit der in die Jahre gekommenen Desmosedici GP14.2 aktuell WM-Siebter und damit zweitbester Privatfahrer. Barbera wird seinen Platz im Team behalten. Und auch Loris Baz hat gute Chancen, seine MotoGP-Karriere bei Avintia fortzusetzen. Nach dem Comeback könnte Baz seine Zukunft mit guten Ergebnissen besiegeln.