powered by Motorsport.com
  • 27.06.2016 14:20

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Redding verhindert Pol Espargaros erstes MotoGP-Podium

Zwei Runden vor Rennende legt sich Scott Redding seinen Gegner zurecht - Pol Espargaro rechnete mit einem Angriff und verzichtete bewusst auf Gegenwehr

(Motorsport-Total.com) - Pramac-Pilot Scott Redding durfte bei der Dutch TT in Assen zum zweiten Mal aufs MotoGP-Podium steigen. Der Brite überquerte knapp sechs Sekunden hinter Sieger Jack Miller die Ziellinie und verdrängte Tech-3-Pilot Pol Espargaro von Platz drei. Espargaro hatte in Assen sein erstes MotoGP-Top-3-Ergebnis vor Augen, war gegen Redding aber chancenlos.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Scott Redding verdoppelte seinen Punktestand in Assen Zoom

"Das erste Rennen war ziemlich schwierig, denn wir mussten hinten den harten Regenreifen verwenden. Damit wurden wir zurückgeworfen. Der Vorderreifen funktionierte nicht gut. Der harte Hinterreifen war ebenfalls nicht gut. Wir hatten keine Chance", berichtet Espargaro, der im zweiten Rennen deutlich stärker war.

"Mir war bewusst, dass es mit dem weichen Hinterreifen besser ist. Als der Kurs abtrocknete, konnte ich viele Fahrer einholen. Doch dann regnete es erneut. Wir mussten das Rennen abbrechen. Nach dem Neustart fühlte ich mich mit dem weichen Hinterreifen viel wohler. Damit war ich schneller und konnte ein gutes Rennen zeigen", erklärt Espargaro, der mit der Haltbarkeit der Reifen zufrieden war.

Pol Espargaro

Pol Espargaro war in Assen mit Abstand bester Yamaha-Pilot Zoom

"Ich spürte nicht, dass der Reifen abbaut. Auf abtrocknender Strecke hätte der weiche Hinterreifen aber nicht lange durchgehalten", grübelt der Yamaha-Pilot, der lange Zeit auf Position drei fuhr. "Ich war bis zwei Runden vor Rennende vor Scott, der im Regen sehr stark ist. Lorenzo wurde Zehnter, Rossi und mein Teamkollege stürzten. Es war nicht einfach, mit der Yamaha zu fahren. Wir konnten mit den Ducatis kämpfen. Das ist hoch zu bewerten", analysiert der Tech-3-Pilot.

"Scott war schneller und wartete einfach nur ab. Das war mir bewusst. Ich konnte nichts ausrichten. Ich pushte eine Runde, fuhr eine Sekunde schneller und ging viel Risiko ein. Ich wollte wissen, ob ich den Fahrer hinter mir abschütteln kann. Doch er blieb an mir dran. Ich wusste also, dass er schneller ist und abwartet, um mich zu überholen", so Espargaro.


Fotos: MotoGP in Assen, Rennen


Redding stieg in Assen zum zweiten Mal aufs Podium. Im Vorjahr wurde der ehemalige Marc-VDS-Pilot in Misano ebenfalls Dritter. "Es ist ein gutes Ergebnis nach einem schwierigen Start in die Saison. Es lag bisher weder an meinen Leistungen noch am Team. Wir hatten einige Male Pech. Wir gaben aber nie auf. Der Startplatz in der ersten Reihe war toll und der dritte Platz ebenfalls", bemerkt der Brite.

Scott Redding, Andrea Iannone

Pramac-Pilot Scott Redding ließ die Ducati-Werkspiloten alt aussehen Zoom

"In beiden Rennen kam ich nicht gut weg und wollte den Kurs erst einmal verstehen, ohne dabei Fehler zu machen. Als es im ersten Rennen regnete, fühlte ich mich wohler. Das Rennen wurde aber zum richtigen Zeitpunkt unterbrochen, vielleicht sogar eine oder zwei Runden zu spät", schildert Redding. "Es regnete sehr stark und wir kämpften mit Aquaplaning."

"Beim Neustart wollte ich nicht so hart pushen. Ich wollte das Rennen nicht in den ersten Runden wegwerfen. Die anderen Fahrer zogen davon und hatten sehr viel Traktion. Ich pushte mehr als ich eigentlich wollte und dennoch zogen mir die anderen Fahrer davon. Ich dachte, dass ich stürze. Deshalb machte ich einen Schritt zurück, hielt die Position und sah die Fahrer vor mir stürzen", berichtet Redding.

"Als ich ein besseres Gefühl aufbauen konnte, eröffnete ich die Jagd auf Pol. Es gab keinen Grund, an ihm vorbeizufahren, denn die Piloten vor uns waren bereits enteilt. Ich wartete bis zur vorletzten Runde und ging in Kurve eins vorbei", so der Drittplatzierte. Redding verbesserte sich in der Fahrerwertung auf Position 14. Espargaro festigte seinen sechsten Platz und ist nach wie vor bester Privatfahrer der Wertung.