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  • 25.06.2016 19:54

  • von Heiko Stritzke & David Emmett

Polesetter Dovizioso: "Das war einfach"

Andrea Dovizioso dankt Valentino Rossi für den Windschatten auf dem Weg zur Pole bei der Dutch TT - Für das Rennen schätzt er seinen Landsmann aber stärker ein

(Motorsport-Total.com) - Das Ducati-Team hatte eigentlich niemand wirklich auf der Rechnung, als sich der MotoGP-Tross in Richtung Assen in Bewegung setzte. Eigentlich kommt der TT-Circuit dem italienischen Fabrikat nicht wirklich entgegen, Regen schon gar nicht. Trotzdem erlebt Andrea Dovizioso bei den widrigen Bedingungen sein bisher stärkstes Wochenende der MotoGP-Saison 2016. Seine vierte Pole-Position in der Königsklasse des Motorradsports kommt daher nicht von ungefähr. Der Italiener war bärenstark unterwegs.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso nahm in Assen seine vierte Tissot-Uhr entgegen Zoom

Ob trockene Bedingungen im dritten Freien Training oder Nässe im Qualifying - Andrea Dovizioso war der Mann, den es zu schlagen galt. "Das waren echt schwierige Bedingungen heute", stöhnt der 30-Jährige. "Es gab viele Stürze im vierten Freien Training, auch ich wäre beinahe hingefallen. Aber ich bin extrem glücklich mit dem Job, den wir über die vier Sitzungen hinweg gemacht haben." Zunächst war er im Trockenen uneinholbar; nach dem vierten Freien Training, dem ersten Regen-Training des Wochenendes, ließ er seine Maschine noch einmal modifizieren und holte damit die Pole-Position. (Chronologie des Samstags)

Und das nicht zu knapp: In 1:45.246 Minuten verwies er Valentino Rossi um ganze 0,715 Sekunden auf den zweiten Platz - ein astronomischer Abstand im Motorsport. Der Drittplatzierte, Scott Redding, hatte bereits über eine Sekunde Rückstand auf Dovizioso.

"Es war wichtig zu verstehen, wie sich die Strecke verändert, denn sie trocknete sehr schnell ab", erklärt der Ducati-Werksfahrer, der seine Vertragsverlängerung bei den Roten endlich mit Leistung rechtfertigte. "Unsere Strategie war, nur einmal rauszufahren. Aber nach zwei Runden habe ich mich entschlossen, die Strategie zu ändern. Es war besser, den Hinterreifen zu wechseln. Und das hat perfekt funktioniert."

Dovizioso sortierte sich nach dem Boxenstopp direkt hinter Valentino Rossi auf der Strecke ein, der ebenfalls den Hinterreifen hat wechseln lassen. "Das war großes Glück für mich", betont der Italiener. "Hinter ihm war es recht einfach, die Runde hinzuzimmern. Wir hätten nicht erwartet, eine so gute Pace zu haben. Das ist nach einem schlechten Wochenende wie Barcelona genau das Richtige."

Für das Rennen sieht er sich und Ducati aber nicht als Favoriten, sollte es trocken bleiben. "Dann sollte Valentino die beste Pace haben. Aber wir sind dicht dran. Uns fehlt noch ein bisschen Konstanz bis zum Ende des Rennens. Aber der Speed zu Beginn ist da, wie meine Zeit heute Vormittag gezeigt hat."


Fotos: MotoGP in Assen, Qualifying