Iannone vs. Lorenzo: Daten zum Crash belasten den Italiener

Die Daten zum Crash zwischen Andrea Iannone und Jorge Lorenzo in Barcelona belegen, dass der Yamaha-Pilot nicht ungewöhnlich langsam unterwegs war

(Motorsport-Total.com) - Es war der große Aufreger des MotoGP-Rennens in Barcelona: Andrea Iannone räumte mit einer ungestümen Aktion Weltmeister Jorge Lorenzo in der Anfahrt auf Kurve 10 von seiner Yamaha. Der Spanier war anschließend stocksauer, während sich Iannone hingegen keiner Schuld bewusst war. "Bezüglich des Unfalls kann ich nur sagen, dass ich nichts tun konnte, um ihn zu vermeiden. Ich bremste an der gleichen Stelle wie bei allen vorigen Runden auch", rechtfertigte sich der Ducati-Pilot.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone muss beim nächsten Rennen in Assen von ganz hinten starten Zoom

Die Rennleitung brummte Iannone trotzdem eine Strafe auf - zumal es nicht seine erste unbedachte Aktion in diesem Jahr war. Beim kommenden Rennen in Assen muss der Italiener vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Rennleiter Mike Webb erklärt gegenüber 'MCN', dass die Auswertung der Daten zu der Entscheidung führte, Iannone zu bestrafen.

"Als ich zum ersten Mal mit Iannone gesprochen habe, da sagte er direkt, dass seine Daten zeigen, dass er an der gleichen Stelle wie immer gebremst hat, und dass Jorge sehr langsam war, und dass er nicht ausweichen konnte. Also sah ich mir die Daten von beiden Bikes an", berichtet Webb und verrät: "Die Daten haben gezeigt, dass beide an ihren normalen Bremspunkten gebremst haben."

"Wir haben uns alle Runden angesehen, und sie haben beide ganz normal gebremst", so Webb. Auf den ersten Blick müsste es Iannone eigentlich entlasten, dass er nicht später als sonst gebremst hat, und auch Webb erklärt: "Iannone sagt die Wahrheit." Allerdings: "Auch Jorge tat nichts ungewöhnliches. Er hatte ein Problem mit dem Vorderreifen, aber das war im ganzen Rennen so."


Fotos: MotoGP in Barcelona, Rennen


Und genau da liegt das Problem für Iannone: Lorenzo hatte bereits das ganze Rennen über mit seinem Reifen zu kämpfen und war damit in der fraglichen Runde nicht langsamer unterwegs als im gesamten Rennen zuvor. Der Ducati-Pilot schätzte die Lage allerdings völlig falsch ein. Webb erklärt: "Iannone machte einen Fehler, weil er viel schneller auf Jorge auflief, als er das erwartete."

"Es liegt in seiner Verantwortung, dem Piloten vor ihm auszuweichen. Daher die Strafe", erklärt der Rennleiter. Besonders pikant war die Aktion deshalb, weil Iannone bereits in Argentinien einen Crash verschuldete. Damals räumte er seinen eigenen Teamkollegen ab und wurde dafür für das folgende Rennen in der Startaufstellung um drei Plätze nach hinten versetzt.


MotoGP in Barcelona

"In diesem Jahr sieht unsere Standardprozedur so aus, dass wir höhere Strafe vergeben, wenn man sich mehrfach schuldig macht", erklärt Webb den Grund für die härtere Strafe in diesem Fall. "Jorge glaubt, dass die Strafe nicht hoch genug ist, und Andrea glaubt, dass sie viel zu hart ist. Wir sind dann irgendwo in der Mitte gelandet. Wir versuchen eine Balance zu finden, bei der wir auch die Vorgeschichte, die Schwere des Vergehens und die Intention berücksichtigen."

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