• 24.06.2016 19:59

  • von Maria Reyer & David Emmett

Iannone glänzt in Assen: "Die erste ist eben die beste Position"

Ducati-Pilot Andrea Iannone freut sich über zwei Trainingsbestzeiten am Freitag, muss aber am Sonntag als Letzter starten - Samstag trotzdem "wichtigster Tag"

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Pilot Andrea Iannone ist am Freitag in Assen zweimal der Schnellste. Er konnte sich am Vormittag mit einem Abstand von 0,226 Sekunden vor seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso an die Spitze setzen. Am Nachmittag gelang dem Italiener hauchdünn die Tagesbestzeit mit einer 1:33.591 Minuten. Damit distanzierte er Altmeister Valentino Rossi um 0,004 Sekunden auf den zweiten Rang. Dementsprechend glücklich war der "Maniac" am Freitagabend vor versammelter Presse.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone war auf seiner Desmosedici heute der Schnellste in Assen Zoom

"Ich bin glücklich mit dem Ergebnis. Die beiden Trainings liefen gut für uns. Wir sind heute sehr schnell gefahren", ist Iannone zufrieden. Trotzdem sieht er noch Verbesserungspotenzial: "Wir haben zwar eine gute Pace, aber ich möchte das Bike noch etwas verbessern. Bei den Richtungswechseln ist es sehr hart, speziell wenn ich die Vorderbremse verwende, um die Geschwindigkeit zu reduzieren und gleichzeitig die Richtung ändere. Da ist das Bike physisch anspruchsvoll, das ist im Moment das große Problem. Speziell im Rennen, bei 26 Runden, ist das schwierig", erklärt der zukünftige Suzuki-Pilot. Daran werde morgen noch gearbeitet.

An dem makellosen Resultat vom Freitag haftet allerdings ein bitterer Beigeschmack. Denn Iannone wird ungeachtet des Qualifying-Resultats als Letzter in den Grand Prix am Sonntag gehen. Er wird seine Strafe aus dem Rennen in Barcelona absitzen, wo er eine Kollision mit Jorge Lorenzo verursacht hatte. Darauf angesprochen, ob dies sein erster Start aus der letzten Reihe sei, meint Iannone: "Ja, das erste Mal."

Rossis Aufholjagd in Valencia als Vorbild?

Wie wird er damit umgehen? "Morgen nach dem Qualifying werde ich mir die Startaufstellung auf dem Papier ansehen. Ich möchte natürlich wissen, welche Fahrer vor mir stehen, um zu wissen, wie die Strategie aussieht. Jetzt ist es noch zu früh, weil ich jetzt noch nicht weiß, wer vor mir stehen wird." Hoffnung könnte er aus der Aufholjagd von Valentino Rossi in Valencia 2015 schöpfen.

Er winkt jedoch ab: "Das ist etwas komplett anderes. Ich kämpfe ja nicht um die Weltmeisterschaft. Ich möchte meine Situation nicht mit der von Vale vergleichen." Morgen werde trotzdem der wichtigste Tag für ihn sein, glaubt er. "Ich möchte die Abstimmung des Bikes in manchen Bereichen verbessern, auch am Kurveneingang, weil ich dort Chattering hatte. Wenn wir das Bike verbessern, verbessern wir dadurch unsere Pace. Das ist interessant für das Rennen."

Auf die Frage welches Ziel er am Sonntag im Rennen verfolgen werde, meint er scherzhaft: "Die erste Position ist die beste Platzierung (lacht). Das ist schwierig. Ich weiß nicht, ich werde mein Bestes geben. Erst im Rennen werde ich verstehen, was mein Ziel sein wird", glaubt Iannone. Er gesteht: "Für mich ist es schwierig, nicht am Limit zu pushen. Mein Fokus liegt immer auf dem besten Ergebnis. Manchmal ist das schwierig, weil du eben nicht immer um das Podium kämpfen oder gewinnen kannst. In meinem Kopf will ich das aber jeden Tag."


Fotos: Andrea Iannone, MotoGP in Assen


Er fahre eben immer nahe am Limit und daher sei es sehr einfach, einen Fehler zu machen. Gesundheitlich habe er keinen Schaden von dem Sturz in Spanien davongetragen, so Iannone. Er betont auch: "Mit meiner Schulter ist alles okay." Diese hatte er sich im Vorjahr bereits zweimal verletzt.