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Deutsche in Assen: Magere Ausbeute für Jonas Folger & Co

Jonas Folger ist auch in Assen kein Kandidat fürs Podium und wird nur Zehnter - Sandro Cortese und Marcel Schrötter verpassen die Top 10 knapp

(Motorsport-Total.com) - Die deutschen Moto2-Piloten blieben bei der Dutch TT in Assen unauffällig. Jonas Folger verlor im Kampf um die WM weiter an Boden und wurde nur Zehnter. Intact-Teamkollege Sandro Cortese erlebte in Assen einige Schrecksekunden, rettete sich aber über die Distanz und wurde Zwölfter. Landsmann Marcel Schrötter fuhr direkt hinter Cortese auf Position 13 ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger möchte zum Setup der ersten Rennen zurückkehren Zoom

"Das Rennen war bei weitem nicht das, was wir erwartet haben", betont Folger enttäuscht. "Der Start war okay, aber ab der ersten Kurve habe ich mir schwer getan. Ich konnte das Tempo nicht mitgehen und musste mich schließlich dort einreihen, wo ich gefahren bin. Ich hatte extreme Probleme mit dem Grip und auf der Bremse am Kurveneingang. Als bei den anderen die Reifen langsam abgebaut haben, konnte ich mich etwas nach vorne kämpfen."

"Es reicht momentan nicht und wir sind ganz klar unzufrieden", stellt Folger klar. "Das Ziel ist nach wie vor, vorn mitzufahren. Wir haben bereits bewiesen, dass wir es können, doch seit Jerez funktioniert es nicht mehr. Egal, ob mit neuen oder gebrauchten Reifen, es ist schwierig für mich, das nötige Vertrauen zu finden und so locker zu fahren wie zu Beginn der Saison."

Intact plant bei Folgers Motorrad umfassende Änderungen, um den Rückstand auf die Spitze zu verkleinern: "Für den Sachsenring werden wir eine große Änderung an der Gabel und Schwinge vornehmen, um das Motorrad wiederzustellen, mit dem wir schnell waren. Es fehlt einfach die Lockerheit und das Gefühl fürs Limit, wie ich es am Anfang hatte. Ob das die Lösung ist, wissen wir nicht, aber wir müssen es probieren", so Folger.

Cortese freut sich über Zielankunft

Sandro Cortese

Sandro Cortese erlebte in Assen einige Schrecksekunden Zoom

Teamkollege Cortese fuhr bis zur letzten Runde vor Folger, verlor dann aber zwei Positionen. "Mir sind zwei Fehler passiert im Rennen. Gleich am Anfang auf Start/Ziel bin ich gerutscht und habe viel verloren. Ein zweites Mal hatte ich aus der Strubben-Kurve im ersten Gang fast einen Highsider und habe da wieder eine Sekunde verloren. Dadurch bin ich etwas aus dem Rhythmus gekommen und bin auch sehr lange hinter Domi (Dominique Aegerter) hängen geblieben, sonst hätte ich bestimmt mit Rins (Alex) und Corsi (Simone) mithalten können", schildert der ehemalige Moto3-Weltmeister.

"Wir sind wieder ein Rennen zu Ende gefahren, ich konnte lange Zeit mit den vorderen Jungs mithalten. Es war für mich nach langer Zeit nach Le Mans, Mugello und Barcelona mal wieder ein komplettes Rennen. Natürlich sind das nicht meine Erwartungen, aber ich habe heute alles gegeben. Zum Schluss hat es nur für Platz zwölf gereicht. Dennoch müssen wir darauf aufbauen", fordert Cortese.

Schrötter hadert mit der Balance

Marcel Schrötter

Platz 13 in Assen: Marcel Schrötter war mit der Ausbeute nicht zufrieden Zoom

AGR-Pilot Schrötter setzte sich gegen Moto3-Weltmeister Danny Kent, dessen Teamkollege Miguel Oliveira sowie QMMF-Speed-Up-Pilot Julian Simon durch. "Am Ende kann ich mit einem 13. Rang und drei Punkten nicht zufrieden sein. Dieses Ergebnis entspricht nicht meinen Zielsetzungen", bemerkt Schrötter. "Ich denke, wir sind zu mehr fähig. Im Gegensatz zu einigen anderen Rennwochenenden waren wir dieses Mal in der Lage, mit gebrauchten Reifen eine konstant starke Pace zu fahren. Das ist sicherlich positiv und diese Tatsache stimmte mich auch für das Rennen zuversichtlich."

"Doch aufgrund des verpatzten Qualifyings war die Ausgangsposition mit Startplatz 17 sehr ungünstig. Zudem ging auch noch das Warmup heute Morgen gründlich daneben. Die Situation war wirklich dramatisch. Womöglich hatten wir ein Problem mit dem Reifen, weil ich überhaupt nicht auf anständige Rundenzeiten kam. Von dem her gab es auf einmal mehrere Fragezeichen für das Rennen. Doch es lief vom Start weg eigentlich wie es vorher zu sehen war. Mit neuen Reifen fühlte ich mich nicht sonderlich wohl, während es mit Fortdauer der Distanz immer besser wurde. Mir wäre es sogar recht gewesen, wenn es zehn Runden länger gegangen wäre", schildert der Deutsche.


Fotos: Moto2 in Assen


"Zunächst hatte ich aber enorme Probleme die Pace von Jonas (Folger) und Alex (Marquez) mitgehen zu können. Das wäre eine flotte Gruppe gewesen, da vor allem Alex das gesamte Wochenende hinweg sehr schnell war", berichtet Schrötter. "Aber wie gesagt, ich fühlte mich mit neuen Reifen nicht wohl, sowie die Balance des Bikes irgendwie seltsam war. Das kostete natürlich ein wenig Vertrauen, weshalb mir die Jungs davongefahren sind. Danach folgte ich Oliveira und Simon, und ich hatte auch das Gefühl schneller als die beiden fahren zu können. Aber andererseits hatte ich im Kurveneingang leichte Probleme schnell genug einzubiegen."

"Manchmal konnte ich meine Linie nicht halten. Doch ab dem letzten Renndrittel fühlte ich mich immer besser. Mit abbauenden Reifen wurde der Grip ständig besser, was eigentlich seltsam ist, aber das war nun mal die Situation", grübelt Schrötter. "Dies hat sich aber schon am Freitag in dieser Form so gezeigt. Jedenfalls war ich gegen Rennende ziemlich flott unterwegs und im Handumdrehen hatte ich zu Kent aufgeholt und ihn auch gleich überholt. Am Ende wollte ich aber schon weiter vorne ins Ziel kommen. Wir müssen hart weiterarbeiten und uns verbessern. Dann werden wir beim nächsten Mal auf dem Sachsenring sehen, wozu wir in der Lage sein werden."