Marcel Schrötter: "Es fehlte wieder dieses Quäntchen"

Platz 14 in Le Mans: AGR-Pilot Marcel Schrötter wird nach einer starken Anfangsphase durchgereicht und ärgert sich über die Defizite beim Renntempo

(Motorsport-Total.com) - AGR-Pilot Marcel Schrötter war beim Frankreich-Grand-Prix in Le Mans der einzige Deutsche, der Punkte einfahren konnte. Das Intact-Team ging komplett leer aus, Schrötter kassierte für Platz 14 immerhin zwei WM-Zähler. Zufrieden war der Deutsche damit aber nicht. Schrötter fuhr lange in den Top 10 und lag zwischenzeitlich auf Position sieben. Drei Runden vor Rennende fiel der Kalex-Pilot aus den Top 10 und verlor durch den Zweikampf mit Luis Salom wertvolle Positionen.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

AGR-Pilot Marcel Schrötter ist mit gebrauchten Reifen nicht konkurrenzfähig Zoom

"Es fällt nicht leicht, die Situation zu erklären. Letztendlich war es ähnlich wie in den Trainings und im Qualifying. Ich kann immer nur für ein paar wenige Runden kämpfen und auf höchstem Niveau mithalten", ärgert sich Schrötter. "Das war schon in Jerez vor zwei Wochen so und heute wieder. Mein Start war wieder gut und ebenso die ersten Runden. Nachdem es mir gelang, viele Fahrer zu überholen, versuchte ich wirklich alles, um meine Position zu halten. Doch ich musste sehr bald feststellen, dass in vielen Kurven das Vertrauen in die Front verloren geht."

"Es war ein seltsames Gefühl. Trotzdem konnte ich meine Gruppe für eine Weile anführen. Doch sobald Sam (Lowes) mich überholte, konnte ich ihm trotz aller Bemühungen nicht folgen. Es fehlte wieder dieses Quäntchen", berichtet der AGR-Pilot. "Zumindest gelang es mir, die anderen Fahrer hinter mir zu halten, aber es war ungemein schwierig, das Limit zu finden. Nach vorne hatte ich ja keine Referenz. Schließlich wurde das Problem immer dramatischer."

"Ich musste in der ersten schnellen Schikane am Ende der Gegengerade viel Tempo rausnehmen. Es war unmöglich, von links nach rechts das Tempo mitzunehmen und sogar im Kurvenausgang konnte ich kein einziges Mal früher ans Gas gehen. Sobald ich es ansatzweise versuchte, war ich nahe dran, per Highsider abzufliegen. Das zeigt eindeutig, dass unser Paket für ein paar Runden sehr gut ist. Doch sobald der Grip nachlässt - hauptsächlich betrifft das die Front -, ist es vorbei mit pushen", klagt der Kalex-Pilot.


Fotos: Moto2 in Le Mans


"Zudem ändert sich dann das Einlenkverhalten des Motorrads massiv. Dabei war ich stark auf der Bremse, doch zur Kurvenmitte, sobald man von der Bremse geht, habe ich Zeit verloren. Zum Schluss des Rennens ist es noch zu einem harten Zweikampf mit Luis Salom gekommen. Er wollte unbedingt an uns vorbei und dabei haben wir uns ein paar Mal berührt. Bei der letzten Berührung ist allerdings die ganze Gruppe an uns vorbei gerauscht. Ich denke, er hätte den Zeitpunkt besser wählen sollen, dann wäre das sowohl für ihn als auch für mich besser ausgegangen."

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter ärgert sich über Kalex-Markenkollege Luis Salom Zoom

"Durch diese ständigen Manöver war ich auch etwas irritiert und ich habe zu wenig auf mein Pitboard geachtet. Ich bin daher die letzte Runde etwas gemütlicher angegangen, ohne zu wissen, dass es bereits die letzte war. Mein Plan war es, mir die Jungs im letzten Augenblick wieder zu schnappen. Diesen Fehler muss ich mir allerdings selbst zuschreiben und ich bin deswegen auch etwas verärgert über mich selbst. Wir müssen etwas finden, das mir erlaubt, das Tempo bis zur allerletzten Runde des Rennens zu halten. Nun fahren wir nach Mugello und versuchen uns dort zu verbessern", so Schrötter.