Kein Topergebnis für Folger, Schrötter und Cortese in Mugello

Platz elf für Sandro Cortese beim Grand Prix von Italien - Jonas Folger und Marcel Schrötter erleben in Mugello dagegen einen Renntag komplett zum Vergessen

(Motorsport-Total.com) - Rennabbruch, Chaos beim Neustart und 10-Runden-Sprint: Das Moto2-Rennen in Mugello verlief äußerst turbulent. Die drei Fahrer aus Deutschland hatten durchaus Chancen auf ein gutes Ergebnis, aber am Ende stand ein elfter Platz für Sandro Cortese in der Ergebnisliste. Marcel Schrötter nahm den Neustart zwar aus der zweiten Reihe auf, doch er ging als 18. leer aus. Glück im Unglück hatte Jonas Folger, dem der Rennabbruch in die Karten spielte.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Mit Platz elf war Sandro Cortese in Mugello der beste Moto2-Fahrer aus Deutschland Zoom

Nach vier Runden musste Folger aufgeben und in die Box zurückkehren, weil die Elektronik seines Schaltautomaten streikte. Für den Neustart zählte der Endstand der dritten Runde. Glück für Folger, der dadurch eine zweite Möglichkeit erhielt. "Im ersten Rennen funktionierte der Schaltautomat nicht, weil sich die Elektronik aufgehängt hatte", begründet Folger seinen Rückfall nach dem ersten Start. "Ich musste in die Box zurückfahren."

"Dann habe ich eine zweite Chance bekommen, konnte diese aber leider nicht ganz nutzen", seufzt Folger, der immerhin noch einen WM-Punkt für den 15. Platz sammelte. Damit überholte er auch Schrötter, der nach dem Neustart nach hinten durchgereicht wurde. "Am Ende gibt es nicht wirklich viel über dieses Rennen zu sagen", meint der AGR-Pilot geknickt. "Jedenfalls fällt es schwer, diese weitere große Enttäuschung hinnehmen zu müssen. Schon seit den letzten Rennen zieht sich dieser rote Faden durch unsere Saison."

Schrötter fällt wie ein Stein zurück

Ähnlich enttäuscht war Schrötter, der nach dem Neustart noch vorne dabei war. Doch dann ging es schlagartig nach hinten: "Wir wissen ganz genau, warum wir unsere Pace über eine Renndistanz nicht halten können. Zudem trat auch immer wieder die eine oder andere Schwierigkeit auf." In der Unterbrechung wechselte der 23-Jährige auch den Hinterreifen. "Wir nahmen einen Reifen des gleichen Typs, den wir allerdings schon im Qualifying zwei Runden gefahren hatten. Ich hatte auch beim zweiten Mal einen super Start und konnte mich gleich auf Position fünf einreihen."

"Doch bereits in der ersten Runde merkte ich, dass ich meine Pace nicht fahren kann. Mit jeder Runde kam ein Fahrer nach dem anderen, die mich spielerisch leicht überholen konnten und ich konnte auch keinem dieser Fahrer folgen, egal auf welcher Position ich gerade fuhr. Wir haben sonst absolut nichts am Bike verändert, trotzdem waren meine Rundenzeiten 1,5 Sekunden langsamer. Die Ursache war dieser Reifen, der überhaupt nicht funktionierte."

Marcel Schrötter

Mit dem gewechselten Hinterreifen war Schrötter um 1,5 Sekunden langsamer Zoom

Somit war Cortese als Elfter der beste Deutsche. Trotz Schmerzen im Knie meldete er sich mit einem soliden Wochenende wieder zurück. "Die zehn Runden des neuen Rennens waren etwas chaotisch. Vorher hatte ich mich viel wohler und lockerer gefühlt. Wenn man dann nur zehn Runden hat, dann muss man zehn Qualifying-Runden fahren, um zu überleben", beschreibt Cortese den kurzen Sprint. "Manchen Fahrern gelingt das besser, manchen schlechter."

Folger verliert in der WM den Anschluss

"Am Anfang vom Wochenende wäre ich vielleicht nicht zufrieden gewesen, hätte aber den elften Platz akzeptiert. Besonders nach der Verletzung, weil ich vorher nicht wusste, wie es mit dem Knie funktionieren würde. Jetzt habe ich wieder zwei Wochen, in denen ich an meiner körperlichen Verfassung arbeiten kann. Obwohl ich viel Physiotherapie gemacht habe und Fahrrad fahren konnte, bin ich physisch noch nicht komplett fit", so Cortese. "Ich denke, heute wäre der siebte Platz möglich gewesen. Wir haben zwar keine Bäume ausgerissen, aber wir können langsam darauf aufbauen."

In der Weltmeisterschaft ist Folger auf den siebten Platz zurückgefallen. Der WM-Zug fährt langsam ohne ihn ab, denn sein Rückstand auf Sam Lowes ist auf 50 Zähler angewachsen. "Es war ein schwieriges Wochenende. Ich habe einfach kein Gefühl fürs Motorrad entwickeln können. Wir haben viel probiert und gearbeitet. Ich habe versucht, locker zu bleiben und trotzdem das Beste draus zu machen, aber es hat einfach nicht gereicht", zieht Folger ein negatives Fazit. "Im Warmup hat es einigermaßen gepasst und ich hatte mir schon Hoffnungen fürs Rennen gemacht. Aber es hat dann wieder nicht funktioniert, obwohl die Einstellungen am Bike gleich waren. Es muss also irgendwo an mir liegen. Mir tut es leid, dass wir nicht mehr erreicht haben."

Jonas Folger

In der WM liegt Jonas Folger nun schon 50 Punkte hinter Sam Lowes Zoom