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  • 20.05.2016 18:59

  • von Maria Reyer & David Emmett

Ducati: Iannone trumpft auf, Dovizioso vom Schmerz gebremst

Erster und 13. wurden die Ducati-Piloten am Freitag in Mugello: Iannone freut sich, Dovizioso kämpft mit Nackenschmerzen um den Anschluss

(Motorsport-Total.com) - Jubel in der einen, Trübsal in der anderen Garagenhälfte bei Ducati am Freitag in Mugello. Während Andrea Iannone nach seiner Vertragsunterzeichnung bei Suzuki im zweiten Freien Training mit seiner überlegenen Bestzeit für Ducati vor Heimpublikum die Fahne hochhält, wird Andrea Dovizioso von seinem eigenen Nacken gebremst.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

"The Maniac" hat zu Hause zugeschlagen: Überlegene Bestzeit am Freitag Zoom

Mit knapp einer halben Sekunde Vorsprung distanziert Iannone die Konkurrenz am Freitagnachmittag klar. Im heimischen Italien spielt er die Topspeed-Stärke seiner Desmosedici aus - mit 345,4 km/h setzt er sich auch in dieser Wertung an die Spitze. Nach seiner Glanzrunde (1:47.696 Minuten), die immer noch gut eine Sekunde langsamer war als seine Pole-Zeit aus dem Vorjahr, berichtet er allerdings von einem unguten Gefühl zu Beginn der Session. (Zum Ergebnis vom Freitag!)

"Am Beginn der Nachmittagssession hatte ich ein paar Probleme, weil auf der Strecke noch nicht so viel Gummi lag als bei dem Test vor Le Mans. Wir haben ein bisschen weniger Grip, speziell hinten. Daher war mein Gefühl am Beginn nicht so gut." In der ersten Viertelstunde kämpfte er noch gegen die Yamaha von Jorge Lorenzo und die Honda von Marc Marquez.

Iannone: Gefühl wurde nach und nach besser

Während des Trainings fand er aber immer mehr Grip, woraufhin er selbstbewusster auf dem Motorrad saß. "Daher konnte ich gut pushen. Am Ende hatte ich ein sehr gutes Gefühl, obwohl wir morgen noch ein paar Bereiche verbessern müssen, die wir bereits ausgemacht haben."

Ganz anders die Lage bei Garagennachbar Andrea Dovizioso: Der Italiener konnte sich vor heimischen Fans nicht durchsetzen und landete am Ende mit über einer Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen (1:48.816; +1,120 Sekunden) nur auf dem 13. Platz. "Leider hatte ich heute keinen guten Start, da ich ein Problem mit meinem Nacken hatte", erklärt der 30-Jährige, der im kommenden Jahr bei Ducati Teamkollege von Jorge Lorenzo wird.


MotoGP in Mugello

Der Grund dieses Problems: Ein Unfall in der 250er-Klasse im Jahr 2005. Manchmal spüre er die Folgen des Crashs eben immer noch, erklärt Dovizioso am Freitagabend: "Heute morgen war mein Nacken total steif, was ein großes Problem ist, wenn du auf dem Bike sitzt, weil du deinen Kopf nicht nachdrehen kannst."

Dovizioso: Lebe seit 2005 mit dem Nacken-Problem

Daher fuhr er im ersten Training, dass durch den Regen beeinträchtig wurde, erst gar nicht auf die Strecke. "Am Nachmittag wurde es besser, und ich konnte fahren. Allerdings nicht wirklich gut. Ich habe außerdem keinen neuen Reifen im letzten Versuch verwendet wie die meisten anderen, daher auch meine schlechte Position." Auch Teamkollege Iannone fuhr seine schnellste Runde auf frischen Michelin-Pneus.

Als in der Medienrunde näher auf sein Nackenproblem eingegangen wird, gibt Dovizioso zu: "Seit 2005 lebe ich jeden Tag mit diesem Problem. Zum Glück ist mir diese Blockade bisher nur sechs- oder siebenmal passiert, nicht öfter." Normalerweise passiere es immer, wenn er einen Unfall hat, erklärt der Ducati-Fahrer. "In der Woche nach Le Mans hatte ich große Schwierigkeiten." Dovizioso konnte das vorige Rennen aufgrund eines Ausrutschers nicht beenden.

"Seit 2005 lebe ich jeden Tag mit diesem Problem." Andrea Dovizioso

Er habe mit Therapien versucht, sich für Mugello fit zu machen. "Das ist etwas, das man nicht heilen kann, möglicherweise wird es für immer so bleiben." Denn: "Jedes Mal wenn es auftritt, habe ich nichts gefunden, was mir schnell hilft. Schon 2013 ist es mir hier im Freien Training so ergangen, nachdem ich einen Unfall hatte, glücklicherweise war ich im Rennen in einer guten Verfassung, um zu pushen." Damals wurde er Fünfter. Im Vorjahr kam er beim Grand Prix in Italien nicht ins Ziel, Iannone wurde Zweiter.