Dovizioso an Lorenzo: "Ducati ist eine andere Welt"

(Motorsport-Total.com) - Es zeichnete sich schon in den vergangenen Wochen ab, dass Andrea Dovizioso bei Ducati bleiben wird, während sich Andrea Iannone nach einem neuen Team umsehen musste. Iannone wurde rasch mit Suzuki einig, Dovizioso wird im nächsten Jahr Teamkollege von Ducati-Neuverpflichtung Jorge Lorenzo sein. "Ich finde es gut, dass Dovizioso mein Teamkollege sein wird. Für mich war er immer ein cleverer Kerl, der sehr logisch denkt", lobt Lorenzo den Italiener. "Ich höre auch, dass er sehr gut darin ist, das Bike zu testen."

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Sportlich gesehen stand Dovizioso seine gesamte Karriere im Schatten von Lorenzo Zoom

Auch Dovizioso war am Donnerstag in Mugello anzumerken, dass die Anspannung abgefallen ist. Nun muss er nur noch seine Pechsträhne beenden. "Ich bin sehr glücklich mit dieser Entscheidung. Es ist schön, dass es schon vor Mugello feststeht. Wir können hier konkurrenzfähig sein und ein sehr gutes Ergebnis holen", sagt Dovizioso am Nachmittag vor seinem Heimrennen. "Ich bin auch glücklich, der Teamkollege von Lorenzo zu werden. Die nächsten zwei Jahre werden für mich wichtig, vor allem aber für Ducati."

Vor allem für Dovizioso wird der Vergleich mit Lorenzo eine interessante Standortbestimmung. Die beiden kennen sich schon seit frühester Jugend. "Wir sind seit Jugendtagen in der Europameisterschaft Konkurrenten", lacht Dovizioso. "Dass wir jetzt mit 30 im gleichen Werksteam antreten werden, ist für mich sehr wichtig." Auch in der 125er-Klasse waren die beiden Konkurrenten. In Katar 2004 konnte auch das Zielfoto nicht den Sieger ermitteln. In der 250er-Klasse waren sie WM-Gegner. Lorenzo fuhr Aprilia, Dovizioso hielt Honda die Stange.

Beide debütierten 2008 in der MotoGP. Während Lorenzo dreimal Weltmeister wurde, hat Dovizioso erst einen Grand Prix in der Königsklasse gewonnen. "Für mich ist interessant, dass ich das gleiche Bike wie er fahren werde", betont Dovizioso schmunzelnd einen Aspekt. Nur 2012 fuhren beide für Yamaha, Dovizioso allerdings im Kundenteam Tech 3 und hatte nie die neuesten Entwicklungsstufen parat. Er kann nur erahnen, wie nahe er tatsächlich dem fahrerischen Level von Lorenzo ist.

Lorenzo betont, dass er mit der Entscheidung seines künftigen Teamkollegen nichts zu tun hatte: "Für mich wäre es auch okay gewesen, wenn Iannone im Team geblieben wäre. Er ist sehr schnell. Beide wären gute Teamkollegen, aber es war die Entscheidung von Ducati." Und während Lorenzo im Winter neu zu Ducati stoßen wird, ist Dovizioso seit vielen Jahren eingelebt und war Teil des Umbruchs bei den Italienern. Die unterschiedliche Kultur zu Yamaha wird laut Dovizioso die größte Umstellung für Lorenzo darstellen: "Yamaha ist eine ganz andere Welt als Ducati, auch die Ducati-Fans."