Superbike-WM in Imola: Chaz Davies holt dominanten Sieg

Feiertag für die Ducatisti in Imola: Chaz Davies dominiert das erste Rennen und feiert seinen dritten Saisonsieg - Kawasaki-Duo chancenlos, aber auf dem Podest

(Motorsport-Total.com) - Eine dominante Vorstellung wird mit dem Sieg belohnt. Chaz Davies (Ducati) feiert im ersten Rennen der Superbike-WM in Imola (Italien) einen unangefochtenen Start-Ziel-Triumph. Der Brite kontrollierte das Feld souverän, lediglich Jonathan Rea (Kawasaki) konnte Davies in den ersten Runden folgen. Allerdings machte der Weltmeister in Runde 9 den entscheidenden Fehler. Rea verbremste sich in Tosa, kam zu weit nach außen und fuhr beinahe in die Wiese. Von diesem Zeitpunkt an hatte Davies mehr als vier Sekunden Vorsprung und holte sich unter dem Jubel der Ducatisti seinen dritten Saisonsieg nach dem Aragon-Doppel.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Chaz Davies holte sich in Imola seinen dritten Saisonsieg Zoom

Nach seinem Fehler behielt Rea den zweiten Platz, war aber nur noch knapp vor seinem Teamkollegen Tom Sykes. Auch wenn Sykes dem WM-Führenden wie ein Schatten folgte, konnte er keinen einzigen Angriff setzen. Rea fuhr den zweiten Platz nach Hause und führt die WM weiterhin 40 Punkte vor Davies an. Sykes hat als Dritter schon 63 Zähler Rückstand auf seinen Teamkollegen. Das Kawasaki-Duo war am Samstag chancenlos gegen Davies, der auch für das zweite Rennen am Sonntag der große Favorit ist.

"Jonny ist immer ein guter Starter, deshalb habe ich nicht erwartet, dass ich in der ersten Kurve vorne bin", sagt Davies im Parc Ferme. "In den ersten Runden versuchte ich, gute Runden zu fahren. Ich wusste nicht, welche Reifen die anderen genommen hatten. Außerdem war mir nicht klar, wie mein Speed in den letzten Runden sein würde. Aber meine Pace war gut und etwas stärker als bei den anderen. Ich bin sehr glücklich. Für Ducati ist der Sieg sehr wichtig."

Mit dem Fehler von Rea war das Rennen endgültig entschieden. "Es war ähnlich wie in Aragon und Thailand, das Hinterrad blockierte", kommentiert der Weltmeister die Situation. "Wir müssen uns das genauer anschauen. Zu Beginn fühlte ich mich gut und konnte mit Chaz mithalten. Dann machte ich leider den Fehler, aber morgen ist ein neuer Tag." Sykes war mit Platz drei nicht restlos glücklich und merkte an, dass ein sauberes Überholmanöver gegen Rea sehr schwierig gewesen wäre.

Gegen die drei Topfahrer kamen die restlichen Fahrer auch diesmal nicht an. Erster Verfolger war Jordi Torres (BMW) als Vierter. Dem Spanier fehlten 13 Sekunden auf Davies. Davide Giugliano konnte sich auf heimischem Boden nach einer guten Superpole (Startplatz zwei!) im Rennen nicht in Szene setzen und kam mit 20 Sekunden Rückstand auf Platz fünf ins Ziel. Dahinter folgten Leon Camier (MV Agusta), Michael van der Mark (Honda), Lorenzo Savadori (Aprilia) und Xavi Fores (Ducati).

Reiterberger nicht in den Top 10

Markus Reiterberger mischte lange in dieser großen Verfolgergruppe mit, doch sieben Runden vor Rennende kam der Deutsche in Rivazza von der Strecke ab und pflügte durchs Kiesbett. Dadurch verlor Reiterberger den Anschluss und kam als 13. ins Ziel. Insgesamt standen nur 19 Fahrer in der Startaufstellung. Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli hatte sich bei seinem Highsider in der Superpole eine Gehirnerschütterung zugezogen sowie einen Knöchel gebrochen und erhielt keine Starterlaubnis.

In der Aufwärmrunde kam es zudem zu einer gefährlichen Situation. Am Ausgang der Acque Minerali stürzte Dominic Schmitter. Der nachfolgende Peter Sebestyen erwischte den Schweizer mit voller Wucht und stürzte ebenfalls. Mit Glück wurde der Ungar nicht von seiner Yamaha getroffen. Der erste Start musste deswegen abgebrochen werden. Schließlich ging das Rennen mit etwas Verspätung los und führte nur noch über 18 Runden. Lauf zwei startet am Sonntag um 13:00 Uhr MESZ.