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Michelin in Katar: Unterschiedliche Reifen im Gepäck

Der französische Reifenhersteller stellt den MotoGP-Fahrern in Katar mehrere Vorder- und Hinterreifen zur Verfügung - Erkenntnisse der Tests umgesetzt

(Motorsport-Total.com) - Michelin steht vor dem offiziellen Comeback als Reifenhersteller in der Motorrad-WM. Ende 2008 zog sich der französische Hersteller zurück und übernimmt nun die Rolle des Einheitsausrüsters von Bridgestone. Beim letzten Wintertest in Katar wurden die Reifenspezifikationen für den Saisonauftakt an diesem Wochenende auf dem Losail-Kurs festgelegt. Am Abend herrschen bei diesem Rennen unter Flutlicht meist kühlere Temperaturen. Dazu kann der Asphalt durch die Luftfeuchtigkeit in der Nacht auch schmierig werden.

Titel-Bild zur News: Michelin

Erstmals seit Ende 2008 ist Michelin wieder in der MotoGP-Klasse dabei Zoom

Nachdem es bei den ersten Tests einige Stürze gab, arbeitete Michelin fieberhaft daran, den Vorderreifen zu verbessern. Laut den Fahrern wurden auch Fortschritte erzielt und das Gefühl wurde Schritt für Schritt besser. Neu ist auch, dass Michelin nun 17-Zoll-Reifen einführt. Bridgestone fuhr mit 16,5 Zoll. Für Katar wählte Michelin drei verschiedene Vorder- und zwei verschiedene Hinterreifen aus.

Beim Vorderreifen stehen die Mischungen Soft (weißer Streifen), Medium (keine Markierung) und Hard (gelbe Markierung) zur Verfügung. Beim Hinterreifen können die Fahrer zwischen Soft (weißer Streifen) und Medium wählen. Die Hinterreifen sind asymmetrisch aufgebaut. Außerdem stehen in Katar keine Regenreifen oder Intermediates zur Verfügung, da aufgrund der Spiegelungen unter Flutlicht bei nasser Strecke nicht gefahren wird. Regen könnte an diesem Wochenende aber ein Thema werden.

"Wir sind sehr zuversichtlich für Katar, weil wir beim Test vor zwei Wochen viel gelernt haben", sagt Nicolas Goubert, der Motorsportchef der Sparte Motorrad bei Michelin. "Die Fahrer sind mit den Fortschritten, die wir seit Jahresbeginn gemacht haben, sehr zufrieden. Nach dem Test hatten sie ein positives Gefühl." Für Michelin ist es nicht das erste MotoGP-Nachtrennen. Als die Flutlicht-Premiere 2008 über die Bühne ging, gab es noch den Reifenkrieg gegen Bridgestone.

Trotzdem hat sich seit damals viel weiterentwickelt. Die prinzipielle Schwierigkeit ist geblieben: "Die Temperaturen können niedrig sein, dazu kann eine leicht feuchte Oberfläche kommen. Wüstensand kann auch vom Wind auf die Strecke geblasen werden", erläutert Goubert. "Das macht den Asphalt sehr aggressiv, ähnlich einem Schleifpapier. Das hat eine Auswirkung auf den Reifenverschleiß."

"Ansonsten ist der Losail-Kurs keine besondere Belastung für die Reifen. Die größte Beanspruchung findet zwischen den Kurven 10 und 11 in der langen Doppellinks statt, sowie der Dreifachrechts von Kurve 12 bis 14. Das sind schwierige Kurvenkombinationen. Wir haben aber hart gearbeitet, um den Fahrern die besten Reifen für diese Strecke zur Verfügung zu stellen. Jetzt freuen wir uns auf den Wettbewerb!"