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  • 09.02.2016 09:54

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Scott Redding: "Verlor mein Selbstvertrauen"

Die Honda-Jahre haben bei Scott Redding Spuren hinterlassen, doch nach dem ersten Test in Sepang blickt der Brite optimistisch in die Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Ex-Honda-Pilot Scott Redding blickt auf zwei düstere Jahre in der MotoGP zurück, die stark am Selbstvertrauen nagten. Nachdem der Brite in der Saison 2013 den Moto2-WM-Titel durch einen Sturz in Australien knapp verpasste, stieg er mit Gresini in die MotoGP auf und erhielt eine Open-Honda. Schnell stellte sich heraus, dass Hondas Budget-Variante der RC213V nicht konkurrenzfähig ist. Als WM-Zwölfter hinterließ Redding einen guten Eindruck, war aber nie eine Gefahr für die Werkspiloten.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Scott Redding wechselte im Herbst 2015 frustriert von Honda zu Ducati Zoom

Im vergangenen Jahr kam es noch schlimmer: Redding kehrte zu Marc VDS zurück und erhielt eine Honda-Factory-Maschine. Doch anstatt konstant um Podestplätze zu kämpfen, fuhr der Brite meist außerhalb der Top 10 und beendete die Saison auf Position 13. "Es war absolut beschissen, wenn ich ehrlich sein soll", hält Redding mit Blick auf die beiden vergangenen Jahre fest.

"Die Ergebnisse mit dem Open-Bike waren nicht schlecht, doch es waren keine guten Ergebnisse. Mein Kopf sagt mir, dass zwölfte oder 13. Plätze keine guten Ergebnisse sind. Es ist entmutigend, zu wissen, dass ich nie ein Rennen gewinnen kann. Im zweiten Jahr war es ähnlich. Das Motorrad harmonierte nicht mit mir. Ich verlor mein Selbstvertrauen. Wir probierten alles, doch ich verlor den Glauben an meine Fähigkeiten", gesteht Redding.

Der Hoffnungsträger der britischen Fans wurde nachdenklich: "Ich dachte mir: 'Ich habe den Bezug zum Rennsport verloren. Ich gehöre nicht in die MotoGP.'" Selbst der Lichtblick beim San-Marina-Grand-Prix in Misano half Redding nur bedingt, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurückzugewinnen. Im Regen fuhr der ehemalige Honda-Pilot trotz Sturz aufs Podium.


Fotos: MotoGP-Test in Sepang


"Das Podium war merkwürdig. Es fühlte sich nicht wie ein Podium an. Zwischen dem Team und mir ging es ziemlich politisch zu", erinnert sich der ehemalige Marc-VDS-Pilot. "Man muss das Geschehen abseits der Strecke ausblenden und seine Arbeit machen. Auf der Strecke muss man immer 110 Prozent geben. Ich denke, dass ich das Podium verdient hatte."

Scott Redding

Scott Redding hinterließ beim Test in Sepang einen starken Eindruck Zoom

Im Winter 2015/2016 wechselte Redding von Marc VDS zu Pramac und tauschte seine Honda RC213V gegen eine Ducati Desmosedici GP15 ein. Bei den bisherigen Tests kam der Brite mit der Ducati sehr gut zurecht und lobte das Handling und die Motorcharakteristik der Maschine. In Sepang landete Redding auf Position sieben der kombinierten Zeitenliste. Auf die Bestzeit von Jorge Lorenzo fehlten zwar etwa eineinhalb Sekunden, doch Redding lag nach den drei Tagen vor den beiden Ducati-Werkspiloten Andrea Iannone und Andrea Dovizioso.