Aprilia: Erster Test der 2016er-Maschine

Testfahrer Mike di Meglio absolviert in Aragon den ersten Funktionstest: Das Kennenlernen mit der 2016er-Aprilia wird von einem Sturz überschattet

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag absolvierte Aprilia in Aragon den ersten Funktionstest mit der neuen MotoGP-Maschine. Nachdem die Italiener beim Vorsaisontest in Sepang noch mit dem 2015er-Modell unterwegs waren, blickte die MotoGP-Welt gespannt nach Alcaniz, wo das neue Motorrad seine ersten Kilometer abspulte.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Wie gut ist das neue Arbeitsgerät von Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl? Zoom

Der Shakedown wurde von Testfahrer Mike di Meglio absolviert. Die Aprilia-Stammpiloten kamen in Aragon nicht zum Einsatz. Bei Aprilia bewertete man den ersten Funktionstest positiv. Rennleiter Romano Albesiano zog ein positives Fazit, auch wenn der Test von einem Sturz überschattet wurde.

Di Meglio verlor in der letzten Kurve die Kontrolle über den wertvollen Prototyp und stürzte. Dabei zog sich der Franzose eine Ellbogen-Verletzung zu, die er im Krankenhaus behandeln ließ. Stefan Bradl und Alvaro Bautista sitzen erstmals beim privaten Test in Losail auf der neuen Aprilia.

Die beiden Aprilia-Werkspiloten verzichten auf den zweiten offiziellen MotoGP-Test auf Phillip Island, der in der kommenden Woche stattfindet. Stattdessen sammeln Bradl und Bautista vom 21. bis zum 23. Februar in Losail erste Erfahrungswerte mit der neuen RS-GP.

Beim ersten Blick wird klar, dass es sich nicht um ein Evolutionsmodell der 2015er-Aprilia handelt. Die Italiener haben ein komplett neues Motorrad entwickelt. Ursprünglich sollte das MotoGP-Comeback erst in diesem Jahr erfolgen. Durch die Teilnahme im Vorjahr konnte Aprilia wichtige Daten sammeln, die bei der Entwicklung des neuen Motorrads von großer Bedeutung waren.

Der unlackierte Prototyp wirkt deutlich kompakter als das bisherige Modell, das auf dem Superbike RSV4 basierte. Aprilia bleibt dem V4-Motor treu, setzt laut Insidern aber auf eine gegenläufig rotierende Kurbelwelle, wie sie bei Yamaha schon seit einigen Jahren zum Einsatz kommt.

Beim Chassis-Konzept gibt es keine Überraschungen: Aprilia setzt nach wie vor auf einen Aluminiumrahmen. Den allgemeinen Trend, den Tank nach hinten zu verlagern, macht Aprilia nicht mit und bringt den Kraftstoff weiterhin unter der Sitzbank unter. Nach dem privaten Test im Februar wird Aprilia beim abschließenden Kräftemessen in Katar erstmals mit dem neuen Motorrad auf die Konkurrenz treffen. Anfang März trifft sich die MotoGP-Elite zum dritten offiziellen Vorsaisontest. Am 20. März wird der erste Grand Prix der Saison gestartet.