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Yamaha-Teamchef begrüßt den neuen Superbike-Zeitplan

Paul Denning ist überzeugt, dass das neue Format mit dem Rennen am Samstag viele Vorteile hat und möchte Skeptiker gern überzeugen

(Motorsport-Total.com) - In der neuen Saison wird es in der Superbike-WM einen angepassten Zeitplan geben. Der erste Lauf findet bereits am Samstag statt. Dadurch haben die Fahrer und Teams am Sonntag mehr Zeit, um Reparaturen durchzuführen und sich um die Fans und Sponsoren zu kümmern. Bisher herrschte am Sonntag immer große Hektik. Durch die geringe Zeit zwischen den Läufen durften sich die Fahrer und Teams keine Fehler erlauben.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea, Chaz Davies

Die Fahrer haben in der Saison 2016 mehr Zeit für die Fans und Sponsoren Zoom

"Ich denke, es ist eine fantastische Änderung. Es gibt sehr viele Gründe, die dafür sprechen. Doch besonders in England mag niemand Änderungen", ist sich Yamaha-Teamchef Paul Denning bewusst. Im Gespräch mit 'Crash.net' outet sich der Brite als Befürworter des neuen Formats: "Wir können uns jetzt viel besser um unsere Sponsoren und Fans kümmern. Am Renntag herrschte bisher ein großes Durcheinander. Wir kamen um sieben Uhr an die Strecke. Das Warmup begann 8:40 Uhr."

Bei technischen Problemen war die Rennteilnahme in Gefahr. Denning erinnert sich: "Wir hatten einen Ausfall mit Alex (Lowes), weil der Motor im ersten Rennen kaputt ging. Beim Wechsel des Motors für Lauf zwei machte ein Mechaniker einen Fehler. Durch den Zeitmangel konnte es zu menschlichen Fehlern kommen. Als sie das Motorrad starteten erkannten sie, dass der Öldruck in den Keller ging. Es waren aber nur noch zehn Minuten bis zum Öffnen der Boxengasse."

Lowes wurde trotz der Anzeichen in die Startaufstellung geschickt. "Er kam nicht mal eine Runde weit. Mit dem neuen Zeitplan passiert so etwas nicht mehr", unterstreicht Denning und kontert den Kritikern, die leere Ränge prognostizieren: "Die Leute meinen, dass die Zuschauerzahlen am Samstag nicht so hoch sind. Doch das war beim Qualifying so. Ich bin seit 20 Jahren professionell im Motorsport dabei. Ich kann nicht erkennen, ob ein Fahrer in Donington eine 1:27er- oder eine 1:28er-Runde fährt. Niemand erkennt den Unterschied."


Fotos: Superbike-WM-Vorsaisontest in Jerez


"Es ist kein besonderes Spektakel. Doch es ist toll, wenn man am Samstag einen engen Kampf hat, der am zweiten Tag eine Revanche ermöglicht", erklärt der Yamaha-Teamchef, der ein Superbike-WM-Wochenende nicht auf den Sonntag reduzieren möchte. Viel mehr soll es nun als Event präsentiert werden, der über mehrere Tage geht: "Ziel ist es, ein Wochenende zu schaffen, das spektakulärer ist."

Paul Denning

Paul Denning: "Am Renntag herrschte bisher ein großes Durcheinander" Zoom

Denning erwartet zudem höhere Einschaltquoten und dadurch bessere Chancen auf Sponsoren. Warum? "Es ist nicht so einfach, einen potenziellen Zuschauer vier oder viereinhalb Stunden vor den Fernseher zu ziehen. Es ist besser, ein Rennen zu haben, das um 13 Uhr beginnt", begründet der Brite.